Heurte laden wir Sie nach Arieşeni ein. Die Bewohner der Gemeinde sind auch heute ihren alten Traditionen verbunden, hier gibt es Häuser, die die Welt der Großeltern wachrufen, und traditionelle Gerichte, die mit lokalen Produkten zubereitet werden.
Die Gemeinde Arieşeni, Landkreis Alba, liegt im Naturpark Apuseni (Westgebirge). Kein Wunder, dass das Areal jedes Jahr insbesondere Begeisterte des Sport- und Abenteuertourismus anlockt. Das Angebot ist allerdings sehr vielfältig und reicht von Wanderungen, Fahrradtouren, Rafting in der Sommerzeit und Ski auf der Skipiste Vârtop im Winter bis hin zu Höhlenbesichtigungen und Schluchtenwandern. Nicht zuletzt hat das Gebiet mit seinen kulturellen Sehenswürdigkeiten, die von einem historischen Kulturerbe zeugen, viel anzubieten.
Die heutige Tourismusrubrik widmen wir dem Hörerquiz „Alba Iulia – Stadt der Großen Vereinigung“. Am 1. Dezember 1918 tagte in der siebenbürgischen Stadt Alba Iulia (dt. Karlsburg od. Weißenburg) im Zentrum des heutigen Rumäniens die Große Nationalversammlung, die die Vereinigung der Provinzen Siebenbürgen, Banat, Kreischgebiet (rum. Crişana), Marmarosch (rum. Maramureş) und Sathmar (rum. Sătmar, heute Satu Mare) mit dem Königreich Rumänien ausrief. Der 1. Dezember ist seit 1990 der Nationalfeiertag Rumäniens.
In der siebenbürgischen Gemeinde Arieşeni, in Apuseni-Gebirge sind die Menschen auch heute den Traditionen ihrer Vorfahren verbunden. Die Touristen sind nach wie vor fasziniert von den rumänischen Traditionen, die im Herzen des Landes aufrecht erhalten werden. Auch die traditionellen Gerichte, zubereitet mit Produkten aus der Umgebung, ziehen Gäste aus zahlreichen Ländern an. Machen Sie sich jedoch keine Sorge um die Figur, sagt die Tourismusberaterin beim Touristischen Informationszentrum Alba Iulia, Carmen Preja:
„Hier kann man Kalorien verbrennen, wenn man die Naturschönheiten der Region erkundet: Dealul cu Melci, der Wasserfall Pişoaia, die Naturreservate Detunata Cheală und Detunata Flocoasă sowie die Karstformationen in der Gegend. Im Apuseni-Gebirge gibt es einen Nationalpark mit markierten Strecken, wo man in der Sommerzeit wandern kann. In der Winterzeit bieten wir unseren Gästen gut ausgestattete Skipisten. Was die Unterkunft angeht, ist unser Angebot auch vielfältig und reicht von Holzhütten bis zu Vier- und Fünf-Sterne-Hotels.“
Dealul cu Melci ist ein 65-70 Millionen Jahre altes paläontologisches Naturschutzgebiet, das rund 35 Weichtieren einen Lebensraum bietet. Hier befinden sich Reste des Meeresbodens der Tethys, die für diese Lebewesen einen geeigneten Lebensraum darstellte. Heute gibt es noch Sedimente, die mittlerweile versteinert sind. Laut Carmen Preja gebe es neben dem Naturschutzgebiet auch andere Gründe, warum die Gegend einen Besuch wert ist:
„In der Höhle Scărişoara ist der zweitgrößte Gletscher Europas zu finden. Es handelt sich um ein besonderes Karstphänomen, das man zumindest einmal im Leben sehen soll. Einen Besuch wert ist auch das Memorialhaus Avram Iancu, das in uns allen die Welt der Großeltern wachrufen wird und in einer äußerst malerischen Umgebung liegt.“
In dieser Reise hat uns auch Ioan Mocan, der Besitzer der Herberge Casa Moţului, einer der Sponsoren unseres Hörerwettbewerbs, begleitet:
„Arieşeni bietet ein vielfältiges kulturelles und historisches Angebot und mit seinen Höhlen und Wasserfällen auch wunderschöne Landschaften. Die Gemeinde Roşia Montană (Goldbach) ist 2000 Jahre alt. Hier gibt es ein unterirdisches Bergbaumuseum. Einen Besuch wert ist auch die 2.000 Jahre alte Stadt Abrud. Neben Kultur und Geschichte zählen hier in der Region auch Wandern und Klettern zu den beliebten Aktivitäten der Touristen, den perfekten Raum bieten dafür die Schlucht Cheile Galbenei und die Karstformation Cetăţile Ponorului. Sehr interessant ist auch das Naturschutzgebiet Groapa Ruginoasă, das infolge eines Uferabbruchs entstanden ist und jedes Jahr um 2 Meter größer wird. Es ist wirklich spektakulär, genau wie der Grand Canyon in den USA, der ins Gestein des Colorado River gegraben wurde. Ich möchte auch den Gletscher von Vârtop empfehlen. Man kann reingehen, aber es gibt keine Beleuchtung, man braucht eine Handlampe, um dort einige Insekten zu bewundern, die es sonst nirgendwo gibt.“
Im Gebiet der Apuseni-Gebirge erfreute sich schon immer das Holz-Handwerk einer großen Beliebtheit. Im sogenannten Motzenland (rum. Ţara Moţilor) gibt es sogar 200 Jahre alte Häuser aus Holz und die Bewohner verraten ein uraltes Geheimnis: die Korrelation zwischen Mondphasen und der Baumfällung. Es gibt aber auch andere traditionsreiche Handwerke, sagt Ioan Mocan:
„In Arieşeni werden in zwei Museen handgemachte Gegenstände ausgestellt, die zu Hause von einigen Dorfbewohnerinnen hergestellt werden. Ihre Ehemänner schaffen auch solche Gegenstände aus Holz. Man kann die Museen besichtigen, aber auch Handwerke erlernen. Dasselbe gilt auch für andere Ortschaften: Avram Iancu, Vidra, Târsa, Poiana Vadului. Die Frauen weben, nähen und fertigen Nationaltrachten an. Empfehlenswert ist auch die Messe des Dorftourismus im Dorf Albac, die Handwerker aus ganz Siebenbürgen und aus dem ganzen Land zusammenbringt. Am 15. August wird jedes Jahr in der Gemeinde Horea der Tag der Holzhandwerker gefeiert.“
Die Gegend lockt mit ihren Naturschönheiten und alten Traditionen Touristen aus allen Ecken der Welt, sagt im Anschluss der Besitzer der Herberge Casa Moţului:
„Die Herberge hat vier Margariten, das entspricht im Bewertungssystem der Hotels den vier Sternen. Die 13 Zimmer, die wir den Gästen zur Verfügung stellen, sind perfekt ausgestattet, es gibt auch W-LAN-Verbindung in jedem Zimmer. Auf Anfrage organisieren wir für unsere Gäste auch traditionelle Abende, Wanderungen und stellen ihnen auch Konferenzräume zur Verfügung. Wir haben Gäste aus Japan, Brasil, Costa Rica, aus ganz Europa, Irak, Iran, Israel, den USA und Kanada empfangen. Neuerdings hatten wir Gäste aus Südafrika. Wir organisieren auch eine Veranstaltung zum 100. Jubiläum der Großen Vereinigung. Wir haben die Philharmonie aus Alba Iulia hierher im Apuseni-Gebirge eingeladen. Sie haben ein einstündiges Konzert gegeben und sie waren zu Tränen gerührt, sie konnten es nicht fassen, dass man so was auf der Spitze des Berges machen kann. Ich lade ganz herzlich die Hörer von Radio Rumänien ins Motzenland ein und empfehle ihnen, sich am Hörerquiz zu beteiligen.“
Zum Schluss möchten wir Sie noch daran erinnern, dass der Wettbewerb bis zum 30. Juni 2018 läuft, es gilt das Datum des Poststempels. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Nützliche Links
Copyright © . All rights reserved