Rumänien hat eine ausgewogene Oberflächengestaltung: rund je ein Drittel besteht aus Bergen, Hügelland und Flachland. Unter diesen Voraussetzungen ist das Tourismuspotential Rumäniens riesig.
Aus Umweltschutzgründen wurden viele Flächen der Bereiche, die in puncto Natur oder Landschaft von Interesse sind, zu Schutzgebieten erklärt. Die größten davon sind die Nationalparks und die Naturparks. Rumänien hat zurzeit 13 Nationalparks und 18 Naturparks, zu denen auch das Biosphärenreservat Donaudelta hinzukommt.
Viele Investoren werden von der Schönheit dieser Gegenden, von ihrem Potential zur langanhaltenden Touristikentwicklung angelockt. Mircea Vergheleţ, der Leiter des Nationalparks Piatra Craiului (dt. Königsstein), erzählt uns, wie willkommen Investitionen in Tourismus für die Regionen sind, wo es Schutzgebiete gibt:
„Diese Tätigkeit, wenn sie richtig und im Einklang mit den Managementplänen sowie den Regelwerken dieser Gebiete ausgeführt wird, ist von Vorteil. Es ist eine Tätigkeit, die die Verwalter der Schutzgebiete unterstützen, denn diese ist praktisch eine Möglichkeit, wodurch man die natürlichen Ressourcen dieser Schutzgebiete nutzen kann, ohne diese zu beschädigen. Ökotourismus bringt nicht nur die Schutzgebiete in den Vordergrund, aber es lockt auch sehr viele Touristen an. Diese Tätigkeit ist aus wirtschaftlicher Sicht besonders wichtig für die Gemeinschaften in diesen Gegenden. Sie ist praktisch die einzige Einkommensquelle der Einwohner, um die National- und Naturparks herum. Diejenigen, die eine Pension in der Nachbarschaft der Schutzgebiete eröffnen möchten, erfreuen sich der Nationalparks und der Naturparks, wo sie eine ganze Reihe von Aktivitäten unternehmen können. Das Interesse sowohl der Verwaltung des Schutzgebietes als auch des künftigen Pensionseigentümers ist, außer den Aufenthalts- und Verpflegungsmöglichkeiten, die sie in der Pension bieten, Aktivitäten im Freien, Wanderungen im Park, Radtouren usw. zu fördern. Es handelts sich also um Aktivitäten in der Natur, die nicht zu viele Investitionen erfordern.“
Jede Art von Schutzgebiet hat bestimmte Regeln, wenn es um Bauwerke und die Entwicklung neuer Aktivitäten handelt. Mircea Vergheleţ, der Leiter des Nationalparks Piatra Craiului, liefert uns Einzelheiten:
„Es herrscht ein Unterschied zwischen National- und Naturparks. Im Grunde enthalten die Nationalparks Rumäniens keine innerörtlichen Bereiche. Sie enthalten Naturbereiche und somit findet diese Entwicklung insbesondere außerhalb dieser Nationalparks, also in den Ortschaften rund herum. Dagegen kann im Falle der Naturparks diese Entwicklung auch im Inneren stattfinden. Dort ist das Hauptziel die Erhaltung der Landschaft, einschließlich der anthropischen Landschaft, der traditionellen Bergdörfer. Im Grunde versuchen sowohl Nationalparks als auch Naturparks die traditionelle Architektur zu erhalten. Um ein Beispiel zu nennen, gerade im Schutzgebiet, wo ich arbeite, im Nationalpark Piatra Craiului, wo wir zwei Ortschafen im Parkinneren haben, ist es uns gelungen, gemeinsam mit dem Architektenorden Bukarest ein Bauregelwerk zu erarbeiten. Dieses enthält mehrere Kapitel, beginnend mit der Mindestfläche, dann die maximale Höhe, Baumaterialien, Material der Außenschicht usw. Die Parkverwaltung hat zwei Fachleute im Wissenschaftlichen Rat, gemeinsam mit denen wir alle Investitionsvorschläge bewerten. Wir versuchen gemeinsam mit den Lokalbehörden den traditionellen Charakter dieser Bauwerke zu erhalten.“
Gibt es aber Spezialanforderungen oder zusätzliche Genehmigungen, wenn man in der Nähe oder im Inneren eines Schutzgebietes ein Bauwerk errichten möchte? Mircea Vergheleţ:
„Im Inneren des Schutzgebietes ist immer die Genehmigung der Parkverwaltung notwendig. Draußen nicht. Außerhalb der Schutzgebiete werden die üblichen Genehmigungen befolgt, wie im Falle aller Bauwerke. Natürlich muss das Grundstück innerörtlich sein und in diesem Fall gelten auch städtebauliche Regeln.“
Inwiefern werden diese Regeln eingehalten? Mircea Vergheleţ, der Leiter des Nationalparks Piatra Craiului, beantwortet uns diese Frage:
„Grundsätzlich haben die Eigentümer und die Menschen der Lokalgemeinschaften die Regelwerke der Parks und die Managementpläne zur Kenntnis genommen. Sie halten diese Regeln ein, besonders weil es sehr viele Investoren gibt, die diese Projekte auch mit den zur Verfügung gestellten europäischen Geldern durchführen. Natürlich gibt es ab und zu auch Rechtswidrigkeiten, es gibt Bauwerke, die ohne Baugenehmigung, ohne gar nichts errichtet werden, aber auch hier werden selbstverständlich die Rechtsvorschriften angewandt.“
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