Wellnesstourismus hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Millionengeschäft entwickelt – und Rumänien kann auf diesem Markt sehr viel anbieten.
Nicht weniger als ein Drittel aller Thermal- und Mineralquellen Europas liegt in Rumänien. Davon profitieren über 30 Kurorte im ganzen Land. In den meisten von ihnen ist in den letzten Jahren massiv in neue Hotels investiert worden, die jetzt Wellness und Spa-Aufenthalte anbieten. 5 Millionen Euro sind zum Beispiel in Băile Olăneşti in ein Wellness-Center angelegt worden, das jetzt Schwimmbäder, Themenpools, Jacuzzis, Wasserrutschen, Dampf- und Salzbäder anbietet. Und auch in Călimăneşti-Căciulata, rund 140 km von Bukarest entfernt, wurde viel investiert. In Sovata, einem Kurort im Landeskreis Mureş, der seit 150 Jahren für Schlamm- und Salzbäder bekannt ist, stieg ein ungarisches Unternehmen ein, das über 20 Millionen Euro in die Sanierung der Hotels und Villen steckte. Nicht zuletzt führte die Betreibergesellschaft des Kurorts Băile Govora, wo Atem- und Rheumabeschwerden behandelt werden, mehrere Großprojekte durch, sagt deren Geschäftsführer Mihai Handolescu:
„Govora hat signifikante Beträge aus nicht rückzahlbaren Fördergeldern von der EU bekommen. Wir als Betreiber und die Kommunalverwaltung haben zusammen in die Sanierung der allgemeinen Infrastruktur investiert. Der Zentralpark des Ortes wurde vollständig überholt, jetzt gibt es sieben Kilometer Kurparkalleen dort“, sagt Geschäftsführer Handolescu. Sein Unternehmen investierte 4 Millionen Euro in die Komplettsanierung des Hotels Palas, dem Markenzeichen des Kurorts. Außerdem wurde ein Spa-Zentrum gebaut, ein zweites soll im alten Badepavillon entstehen – zumindest will die Firma sich für eine Finanzierung bewerben. Der Strand soll umgebaut werden, und um Geld zu sparen und gleichzeitig für mehr Komfort zu sorgen, soll eine Solaranlage gebaut werden, um das Wasser frühzeitig aufzuwärmen, so Handolescu. Rund 20 Prozent mehr Touristen kommen, seit dem der Ort verschönert wurde.
Einer der bekanntesten Kurorte ist Felixbad in der Nähe von Oradea (Großwardein). Auch hier wurden mehrere Millionen Euro investiert – darunter in der das einzige 5-Sterne-Kurzentrum Rumäniens, wie Cristian Tăutu, Marketingexperte bei der Betreibergesellschaft Turism Felix erklärt: „Das Projekt lief 2006 an und wurde 2015 fertiggebaut – nach einer Investition von 32 Millionen Euro. Auf dem Skelett des früheren Lotus-Hotels wurde ein Zentrum eingerichtet, das heute in 180 Zimmern Platz für 260 Kurgäste bietet“, berichtet der Marketingfachmann. Angeschlossen an das Hotel ist der Aquapark Felixarium: 14 Innen- und Außenpools mit Thermalwasser, Jacuzzis, Höhlen, Wasserfälle, zwei Rutschen, ein Gastronomiebereich, eine Beach-Volley-Anlage. Zudem gibt es im Wellness- und Spa-Zentrum drei Arten von Sauna und eine Eissauna. Das Nelumbo-Med-Spa ist das größte Behandlungszentrum in ganz Rumänien und ist perfekt an das 5-Sterne-Hotel angeschlossen. Die Firma hat weitere sechs Hotels und zwei große Strände, die – so Cristian Tăutu – saniert und modernisiert wurden. Rund 900 Tausend Euro wurden dabei investiert; fast 850 Zimmer, etwa 90 Prozent des Gesamtbestands, sind komplett saniert worden. Es war nicht umsonst, erklärt Tăutu: Das 5-Sterne-Kurzentrum Lotus Therm war Finalist beim Spa Innovation Award 2017, der Innovation in der Wellness- und Spa-Industrie belohnt.
Nach Angaben des Branchenverbands des rumänischen Kurorttourismus wurden in den letzten Jahren insgesamt 350 Millionen Euro investiert. Das meiste Geld kam von privaten Anlegern, doch auch der rumänische Staat und die EU beteiligten sich daran. Noch ist das allerdings nicht richtig im Ausland angekommen – über 90 Prozent der Gäste kommen aus Rumänien selbst.
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