Es gibt wenige rumänische Schauspieler, die den Sprung nach Hollywood geschafft haben. Der gefragte Theater- und Filmdarsteller Marcel Iureş hat sich dank der Auftritte in internationalen Produktionen einen Namen gemnacht.
Dank der erfolgreichen Auftritte in US-amerikanischen Produktionen zusammen mit renommierten Darstellern hat sich der rumänische Film- und Theaterschauspieler Marcel Iureş nach der Wende im glamourösen Hollywood etablieren können. Seinen ersten Hollywood-Erfolg verdankt Iureş dem Spielfilm „Interview mit einem Vampir“, produziert im Jahr 1994, in dem der rumänische Darsteller zusammen mit Tom Cruise und Brad Pitt auftrat. Die Berühmtheit lässt nicht lange auf sich warten – 1996 tritt er im Hollywood-Kassenerfolg „Mission: Impossible“ auf, später verkörpert er in der Produktion „The Peacemaker“ die Rolle Dusan Gavrich. „Das Tribunal“, „Layer Cake“, „Die Piraten aus der Karibik: Am Ende der Welt“ sind weitere Hollywood-Produktionen, in denen der rumänische Schauspieler mitgewirkt hat. Der international gefragte Darsteller verkörperte 2007 im Spielfilm des renommierten Regisseurs Francis Ford Copolla die Rolle Tucci. Zu sehen ist Marcel Iureş auch in den Fernsehserien „Strike Back“, „Crossing Lines“ und „The Game“.
Der im Jahr 1951 im südwestrumänischen Landkreis Dolj geborene Marcel Iureş absolvierte 1978 die Nationale Universität für Theater- und Filmkunst. Als junger Absolvent schließt er sich dem Nationaltheater in Cluj (Klausenburg) an, seit 1981 tritt er auf die Bühne des Bukarester Theaters Bulandra auf. Im Jahr, in dem er den Universitätsabschluss machte, gab Marcel Iureş auch sein Debüt als Filmschauspieler in der Rolle Franz Liszt, die er in der Produktion „Vis de ianuarie“ („Januartraum“) verkörpert. Im Anschluss wirkte er in Dutzenden rumänischen Produktionen mit und arbeitete mit renommierten Filmemachern zusammen: mit Radu Gabrea in den Produktionen „Călătoria lui Gruber“ („Grubers Reise“) und „Mănuşi roşii“ („Rote Handschuhe“ – nach dem Roman von Eginald Schlattner) und mit Lucian Georgescu in „Tatăl fantomă“ („Phantom Father“).
Trotz des großen Erfolgs, den Marcel Iureş als Filmdarsteller hat, bleibe das Theater seine große Liebe: „Ich lebe vom Theater und seinen unzähligen Sinnen“, sagte neuerdings der Darsteller. Aufgeben könnte er das Theater nie, sagt im Anschluss Marcel Iureş, der in Rumänien einen Riesenerfolg mit den Aufführungen „Richard II.“, „Richard III.“, „Caligula” in der Regie von Mihai Măniuţiu sowie „Hamlet“ und „Heinrich IV.“, in der Regie von Liviu Ciulei feierte. 1998 und 2001 wurde der Darsteller mit dem Preis des Rumänischen Theaterverbands UNITER für den besten Schauspieler in den Hauptrollen „Richard II.“ bzw. „Der Theaterschaffende“ ausgezeichnet. 2003 ehrte ihn der Theaterverband mit dem Preis für hervorragende Leistungen für die Gründung des Theaters „Act“. Die Eigentümer des ersten unabhängigen Theaters Rumäniens sind die Hollywood-Stars Judi Dench und Tom Cruise. Tom Cruise finanzierte allerdings das Theater, das seine Pforten im Jahr 1998 eröffnete.
Dieses Jahr wurde der Darsteller mit einem Stern auf der Ruhmesmeile des Internationalen Theaterfestivals in Sibiu (Hermannstadt) geehrt. Die Preise begeistern den renommierten Schauspieler nicht, sie gehören jedoch zu seinem Beruf:
„Es geht nicht darum, ob man die Anerkennung, die Preise oder einen Stern auf der Ruhmesmeile akzeptiert oder nicht. Es geht darum, wie man sich selber gegenüber einer derartigen Anerkennung positioniert. Was für mich zählt, ist, aufrichtig zu leben. Ich habe mich immer geweigert, nach meinem Namen Kulturheime, Kinos oder Straßen benennen zu lassen. Ich versuche stets, solche Situationen mit offenen Augen zu erleben. Erstaunlicherweise glaube ich nicht, dass der Schauspieler nach seinem Tod weiterleben kann. Umso merkwürdiger, dass ich diesen Stern auf der Ruhmesmeile akzeptiert habe. Warum nicht eigentlich? Das gehört auch zu meinem Job, zu dieser Welt und zu meinem Leben.“
Der erfahrene Theaterschauspieler habe noch nicht alle Geheimnisse in seinem Beruf entdeckt:
„Das ist die Regel: Man muss immer lernen, man muss auch lernen, wie man Rollen verlernt, das finde ich ganz wichtig in diesem Beruf. Jeder Schauspieler wird nach einem gewissen Alter und nach hunderten Auftritten zu einer Art Schachtel, wo sich zahlreiche Gespenster verbergen, er trägt die Züge aller Figuren, die er verkörpert hat, alle Repliken, Gesten, alle Sinne hinter seinen Worten beeinflussen sein Wesen. Dieser Beruf ist schön, er ist sehr schön. Man erlebt verschiedene Situationen und man verkörpert so viele Figuren. Was ich besonders interessant finde, ist, wie ein Darsteller wie ich nach so vielen Rollen weitermachen kann. Die Antwort ist: Ich fange jedes Mal von Null an. Ich lerne alles noch einmal. Schwer in diesem Prozess ist, meiner Ansicht nach, alles, was man gelernt hat, zu verlernen. Aber die Theaterkunst ist eindrucksvoll, diese Kunst hat nichts mit dem Staat, mit der Politik oder mit dem Geld zu tun. Das Theater als Kunst wird in erster Linie von den Zuschauern bestimmt, es hängt vom Schicksal, vom Glück der Darsteller und deren Absichten, und nicht von Finanzierungen ab. Das war nie der Fall. Das Geld und die Preise haben nichts mit dem Schicksal des Theaters zu tun. Mein einziger Herr ist mein Publikum. Ohne meine Zuschauer wäre ich ein Niemand.“
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