Zu den eher unkonventionellen Freizeitangeboten in Rumänien gehört der Arsenal Park in der Nähe von Deva und Hundeoara.
Im Jahr 2009 öffnete in Rumänien ein Themenpark, der es in sich hat – das ist der Arsenal Park, der so heißt, weil er auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik steht. Seit nunmehr also fast sechs Jahren zieht der Park aus aller Welt Touristen an, die auf Kasernen- und Kriegsatmo und der damit verbundenen Adrenalinspritze aus sind. Von den 200 Betten sind nicht wenige auf Kanonenlafetten, in Truppentransportern oder sogar in unterirdischen Bunkern eingerichtet – ohne, dass unbedingt auf Luxus verzichtet werden muss. Das Jahr 2015 bringt neue Attraktionen und Angebote – und zwar auch für die Kleinen in der Familie, erzählt Olav Bagyo, Event Manager im Arsenal Park: "Wir haben schon letztes Jahr das Projekt eines Kinderspielplatzes gestartet, ein "Activity Park" für Kinder und Teenager bis 13 Jahre. Für Skater und Fahrradfahrer haben wir einen Skatepark eingerichtet, aber auch sonst sind die 16 Fahrradpisten auf dem Gelände zu 98% fertig. Außerdem haben wir hier einen neuen Abenteuerpark mit einem Klettergelände, wobei man sich auch durch Bäume zwingen muss. Die sechs Strecken sind je nach Schwierigkeitsgrad mit einem Farbkode versehen. Die gelbe Strecke ist die leichteste, sie geht auf einer Höhe von drei Meter – denn auch die Höhe wird bei der Berechnung der Schwierigkeit berücksichtigt. Auf der roten Strecke, der gefährlichsten klettert man auf bis zu 20 Metern Höhe."
Wie Event Manager Olav Bagyo weiter erläutert, hat sich der Arsenal Park auch auf die Osterferien eingestellt. Das Angebot umfasst zwei Übernachtungen in den Offiziersquartieren, komplett mit zweimal Frühstück, einmal Fancy-Lunch und – weil Ostern ist – ein letztes Abendmahl am Lagerfeuer. Zum Preis von 89 89 Euro pro Person bekommen Touristen natürlich auch viel Action angeboten – auch die Hauptattraktionen bekommen gerade den letzten Schliff, sagt Olav Bagyo: "Wir sind auch mit der Seilrutsche fast fertig. Der Startpunkt liegt auf einem Wasserturm in 45 Meter Höhe, die Leute können sich dann auf über 600 Meter Kabellänge abseilen. Vom gleichen Turm sind Power Fan-Sprünge möglich. Das ist eine jüngere Variante vom Bungee Jumping, bei dem kein elastisches Seil verwendet wird, sondern ein festes Stahlkabel und eine sehr clevere Bremsvorrichtung. Das System bremst nach 40 Meter freiem Fall ab, also fünf Meter vor dem Boden – der Körper bleibt dann endgültig nur 30 cm über dem Boden hängen."
Für die in Rumänien traditionellen Ferien zum 1. Mai haben die Manager vom Arsenal Park zwei interessante Pakete geschnürt – mit zwei bzw. drei Übernachtungen im drei-Sterne-Zimmer inklusive Grillabend und Party. Doch tolles Essen gehört mit einem Sportangebot kombiniert, damit die Kalorien wieder weggebrannt werden, weiß Event Manager Olav Bagyo: "Wir sind gerade fertig geworden mit den Arbeiten an einer Kunsteisbahn, wo auf 800 Quadratmeter aufgrund der Spezialbeleuchtung selbst bis tief in die Nacht Eislaufen möglich ist – das ergänzt den Adventure-Spielplatz und den Skatepark."
Die Betreiber des Arsenal Parks haben auch mittelfristig vieles vor – sie planen einen Mehrzwecksportsaal, der schnell zu einem Konferenzraum mit knapp 100 Plätzen umgebaut werden kann. Bis Jahresende wollen sie zudem einen Wasserpark mit sieben Pools bauen – ein richtiges Großprojekt. Die Entwicklungspläne bauen auf dem bisherigen Erfolg dieser einzigartigen Kombination von unbegrenztem Abenteuerplatz, Kriegsmuseum im Freien und Übungsgelände auf. Kein Wunder, dass der Arsenal Park nicht über Unterbelegung klagen kann. "Wir sind monatelang voll ausgebucht. Wir haben 2009 aufgemacht, das war wohlgemerkt ein Krisenjahr – und doch stiegen bei uns die Touristenzahlen ständig. 2014 haben wir einen Rekord aufgestellt, 2015 wird es hoffentlich genauso gut gehen. Wir haben Gruppen von Offroadern, die aus Spanien, Frankreich, Dänemark, Ungarn, ja praktisch von überall kommen. Angefragt haben schon zwei Reisebüros aus China, die chinesische Touristen zu uns bringen wollen – bestimmte Dinge, die man hier machen kann, sind drüben exotisch. Zum Beispiel Schießen auf dem Übungsgelände – dieser Sport ist dort verboten. Und eine Konkurrenz im Westen gibt es nicht. Ich weiß, es gibt Ferienlager, Museen, Bootcamps, aber nichts, das alles wie hier kombiniert. Wenn es so wäre, würde ich mich geradezu freuen," sagt der Event Manager, Olav Bagyo. Der Themenpark passt perfekt zu den Touristen, die in den Ferien Dienst an der Spaßwaffe leisten wollen. Aber es geht nicht nur um ein kasernenhofartiges 08/15. Wer sich entspannen will, kann es ruhig tun. Und während Vater und Mutter am Pool in der Sonne relaxen, dürfen die Kinder auf dem Exerzierplatz herumtoben. Wer abends noch genug Energie aufbringt, kann noch einen Film im Freiluftkino sehen oder Soldatengeschichten austauschen. Dass da viel Seemannsgarn gesponnen wird, soll niemanden stören.
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