Ackerland am billigsten in Rumänien /// IWF empfiehlt straffere Geldpolitik /// Abwrackprogramm Rabla bekommen über 50 Millionen Euro
Eurostat legte am Dienstag die Statistik zu Agrarflächenpreisen vor, wobei die Daten selbst schon etwas älter sind, nämlich von 2016. Aber sie sind immerhin interessant. Unter den Ländern der Union hat Holland den höchsten durchschnittlichen Preis für Ackerland - fast 63.000 Euro kostet im Schnitt ein Hektar. Am gegenüberliegenden Pol hatte Rumänien im Jahr 2016 einen durchschnittlichen Preis für einen Hektar Ackerland von weniger als 2000 Euro. Die Länderdurchschnitte sind aber nicht unbedingt immer ausschlaggebend, denn die Preise schwanken dramatisch je nach Region, bemerkt Eurostat: so kostet in der italienischen Region Ligurien ein Hektar weit über 100.000 Euro, während in der Yugosapaden-Region in Bulgarien ein Hektar im Durchschnitt nur für etwa 1200 Euro verkauft wurde. Zwischen 2011 und 2016 stiegen die Preise für Ackerflächen am stärksten in der Tschechischen Republik, Litauen, Estland, Lettland und Ungarn. Billiges Land hat auch Nachteile - in Rumänien, so schätzt es eine Studie des holländischen Transnational Instituts in 2015 ein, führten die relativ attraktiven Preise dazu, dass 20-30% der Ackerflächen in Besitz von EU-Investoren sind, während weitere 10% in der Hand von Investoren außerhalb der Union liegen.
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Letzte Woche hat eine Mission des IWF ihren Bewertungsbesuch in Rumänien abgeschlossen. Der Abschlussbericht ist eine spannende Lektüre. Die Experten des IWF haben im Papier festgehalten, dass die Wirtschaft Rumäniens zwar stark wächst, doch würde das Wachstum ohne wirtschaftspolitische Veränderungen immer fragiler werden. Auf der einen Seite könnte die Inflation noch weiter steigen, was möglicherweise soziale Folgen haben könnte. Der IWF empfiehlt daher eine Kombination von Moderation der Fiskalpolitik und einen strengeren Ansatz in der Geldpolitik. So sollten die Zinssätze ein Niveau erreichen, das sich auf Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit auswirken wird. Beträchtliche Haushaltsdefizite würden auch den Spielraum zur Unterstützung der Wirtschaft im Falle eventueller zukünftiger Schocks verringern und das Wachstumspotenzial Rumäniens schwächen, so die Experten des Fonds. Die Unterstützung einer integrativen Annäherung an den Lebensstandard der fortgeschrittenen Länder in der Europäischen Union (EU) erfordert einen vorhersehbaren politischen Rahmen mit mittelfristiger Orientierung, unterstützt durch eine effiziente Regierung und eine starke Regierungsführung, befanden die Experten des IWF.
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Seit letzter Woche läuft eine neue Ausgabe des Programms "Rabla" an: das Wort, das Rumänisch so viel wie Schrottkiste bedeutet, ist eine plakative Bezeichnung für ein Abwrackprogramm, das die Flottenerneuerung fördert. Der Etat beträgt in diesem Jahr über 250 Millionen Lei - umgerechnet etwa 53 Millionen Euro. Das Geld fließt fast paritätisch in eine klassische Variante, die für den Kauf von Autos mit Verbrennungsmotor bestimmt ist und eine grüne Variante, für die Subvention des Kaufs von Hybrid-und Elektroautos. Das Ministerium für Umwelt sagt, das Geld werde somit für den Kauf von 19.000 neuen klassischen Fahrzeugen und 2.000 grünen Autos reichen. Die Abwrackprämie für die klassische Variante bleibt bei 6.500 Lei - etwa 1400 Euro - für jedes Fahrzeug, das älter als acht Jahre ist. Zu diesem Betrag zahlt der Staat je nach Verschmutzungsgrad des neuen Fahrzeugs einen Ökobonus hinzu. Im Hinblick auf die Ladestationen von Elektroautos streben die Behörden eine Beihilferegelung für die Montage der Ladestationen im nationale Straßennetz und auf Autobahnen an, für die die Stellungnahme der Europäischen Kommission erwartet wird.
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