Laut einer Umfrage der Amerikanischen Handelskammer Rumänien (AmCham) unter 250 Exekutivleitern hat sich die Mehrheit der hier tätigen Unternehmen vorgenommen, die Investitionen und die Belegschaft in den nächsten Jahren um mindestens 50% zu erhöhen.
Laut den neuesten Daten, die von der Rumänischen Nationalbank veröffentlicht wurden, beliefen sich die ausländischen Direktinvestitionen in Rumänien von Januar bis November 2011 auf 2,4 Milliarden Euro, um 22% mehr als in derselben Zeitspanne 2012. Der Höchststand der Fremdinvestitionen wurde 2008 verzeichnet – rund 9,5 Milliarden Euro. Laut einer Umfrage der Amerikanischen Handelskammer Rumänien (AmCham) unter 250 Exekutivleitern hat sich die Mehrheit der hier tätigen Unternehmen vorgenommen, die Investitionen und die Belegschaft in den nächsten Jahren um mindestens 50% zu erhöhen. Aus den Antworten, die AmCham erhalten hat, ergibt sich, dass 57,9% der Gesellschaften ihre Investitionen in Rumänien in den kommenden fünf Jahren um 50% steigern möchten. 38,4% wollen den bisherigen Investitionsstand beibehalten. ´
Zu den entscheidenden Faktoren des Investitionsbeschlusses zählen die lokale Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen, die von den Unternehmen angeboten werden, die Qualität des Geschäftsumfelds und die Entwicklung des Wettbewerbs. Auf die Frage über die Geschäftsentwicklung in Rumänien antworteten rund 62% der Gesellschaften, dass die Leistung erwartungsgemäß war, 17,2% unter den Erwartungen und im Falle von 20% der Investoren hat das Ergebnis die Erwartungen übertroffen. Unterdessen seien die wichtigsten Wettbewerbsvorteile Rumäniens laut Investoren die Qualifizierung der Arbeitskraft, der Marktumfang, die einheitliche Steuerquote von 16%, die strategische Lage, das große Wachstumspotential, der IT-Sektor und die Landwirtschaft. Die Hauptempfehlungen der Geschäftsleute für die Exekutive sind die Erhöhung der Entscheidungstransparenz, die Modernisierung des Steuererhebungssystems und Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung.
Eine beträchtliche Förderung für ausländische Investitionen stellen die Makrostabilität und die Reformen dar. Ministerpräsident Victor Ponta:
„Einerseits sind wir eines der wenigen Länder der Europäischen Union, die eine beträchtliche Haushaltskonsolidierung verzeichnet haben, und andererseits haben wir Maßnahmen zum Wirtschaftswachstum, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Ankurbelung des Konsums getroffen. Das heißt nicht unbedingt, dass die rumänische Methode exporttauglich ist. Es berechtigt uns jedoch, optimistisch bezüglich einer immer wichtigeren Rolle Rumäniens in der EU zu sein.“
Auch dieses Jahr werde Rumänien ein Wirtschaftswachstum von über 2% verzeichnen, so die Vorhersagen der internationalen Institutionen, und seine Abkommen mit dem IWF und der EU-Kommission fortsetzen. Dazu Haushaltsminister Liviu Voinea:
„Gemeinsam mit der Verbesserung der Absorption von EU-Geldern stellen die Strukturreformen den Hauptantrieb eines tragfähigen mittelfristigen Wirtschaftswachstums. Das gelingt uns besser innerhalb der Abkommen mit unseren internationalen Partnern als außerhalb dieser Abkommen. Die Verbesserung des Ansehens Rumäniens bei den ausländischen Investoren ist teilweise auf die politische Stabilität und auf die Reformen, besonders in der Haushaltskonsolidierung zurückzuführen und teils auf die Existenz des Abkommens mit unseren externen Partnern.“
Konkret wurden die rumänischen Geschäftsmöglichkeiten bei einem Treffen der ausländischen Investoren von Notenbankchef Mugur Isărescu vorgestellt:
„Ich glaube, dass die Infrastruktur – nicht nur die Straßeninfrastruktur, sondern auch die Schifffahrtsinfrastruktur wie z.B. der Konstanzer Hafen – wichtige Investitionsopportunitäten bietet. Es ist ein äußerst effizientes Eingangstor Europas. Ein zweiter Bereich ist natürlich die Landwirtschaft. Wenn ich Landwirtschaft sage, dann beziehe ich mich nicht nur auf all diese Prognosen zur weltweiten Verschlechterung der Versorgung mit Nahrungsmitteln, sondern auch auf das riesige unbenutzte Potential Rumäniens: Landflächen, Tradition, Arbeitskraft, aber auch EU-Fonds. Die Finanzierung der Landwirtschaft scheint mindestens so wichtig zu sein wie die Unternehmerschaft. Ich denke, dass die Gesetzgebung im Bereich Landwirtschaft verbessert werden muss, denn sowohl die internen als auch die externen Partner, aber auch die Banken werden Zurückhaltung bei der Investition in kleine und sehr kleine Flächen aufweisen, die keine Chancen haben, effizient zu werden. Der dritte Bereich ist die Energie. Hier hat Rumänien eine langjährige Tradition, die ausgenutzt werden kann.“
Ein Förderfaktor für ausländische Investitionen in Mittel- und Osteuropa ist der niedrige Stand der Verschuldung bezogen auf das BIP, verglichen mit dem Westen Europas. Das bietet den Ländern der Region die Möglichkeit, Darlehen aufzunehmen, ohne es natürlich zu übertreiben, um das Wirtschaftswachstum durch Investitionen in Infrastruktur und weitere Wirtschaftszweige, wo große Unterschiede herrschen, anzukurbeln.
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