Der internationale Flughafen in Otopeni bei Bukarest verbuchte in den vergangenen Jahren rasante Gewinne. Doch die Bahnverbindung bleibt schlecht, der Pendelverkehr erschwert den schnellen Zugang über die Straße.
Die rumänische Hauptstadt Bukarest verfügt über zwei Flughäfen. Der Flughafen Aurel Vlaicu liegt nur 8 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und ist der älteste im ganzen Land. Er wurde 1920 gebaut. Heutzutage wird er aber nur noch von Privatflugzeugen benutzt. Der Hauptflughafen von Bukarest ist der Henri-Coandă-Flughafen, 17 Kilometer nördlich von der Stadt gelegen.
Der Betreiber der beiden Flughäfen ist die Flughafengesellschaft Bukarest. Das Unternehmen verzeichnete im Jahr 2017 Einkommen von über einer Milliarde Lei, umgerechnet etwa 217 Millionen Euro, um 8,3% mehr als 2016. Der Brutto-Gewinn lag bei knapp 400 Millionen Lei und war um 45% höher als im Vorjahr. Natürlich hatte der Henri-Coandă-Flughafen die höheren Einnahmen. Wir haben den Sprecher des Betreibers der beiden Flughäfen, Theodor Postelnicu, gefragt, worauf das große Wachstum zurück zu führen ist:
„Dieses Ergebnis verdankt man in erster Reihe der steigenden Zahl der Passagiere, aber auch der Effizientisierung der Abwicklungstätigkeiten beim Abflug und im Ankunftsbereich. Weiter wurde die Sicherheitskontrolle der Passagiere optimiert.“
13 Millionen Passagiere benutzten im Jahr 2017 den Flughafen Henri Coandă. Dieser ist auch einer der wichtigsten in Osteuropa. Nicht nur Rumänen, sondern auch Bulgaren und Moldawier benutzen diesen Flughafen. Die Erweiterung der angebotenen Flüge, insbesondere der Low-Cost-Flüge, stellt im Jahr 2018 eine Herausforderung für den Betreiber des Flughafens Henri Coandă. Theodor Postelnicu, Sprecher der Flughafengesellschaft Bukarest, dazu:
„Die Zahl der Flugbewegungen wächst von Jahr zu Jahr. Das konnte man in den letzten Jahren weltweit bemerken, nicht nur in Rumänien. Die Tendenz ist klar steigend, wir mussten damit zurechtkommen. Letztes Jahr wurden manche Maßnahmen getroffen, man wird natürlich zukünftig auch andere Maßnahmen treffen.“
Die Kapazität des Flughafens Henri Coandă ist jedoch beschränkt. Man müsste entweder den Flughafen erweitern oder einen neuen bauen. Theodor Postelnicu dazu:
„Es gab mal, wenn ich mich nicht irre, ein privates Projekt eines Flughafens im Süden Bukarests. Davon hat man seit langem nichts mehr gehört. Es gibt aber hier, in Otopeni bei Bukarest, ein Entwicklungsprojekt. Demnächst soll ein neues Terminal gebaut werden. Vor kurzem hat man mehrere Genehmigungen bekommen. Es soll ein neues Terminal für Passagiere und Cargo-Transporte werden, eine neue Plattform. Praktisch ein neuer Flughafen.“
Ein großes Problem des Flughafens ist die fehlende Bahnverbindung. Es gibt nur eine Verbindung zwischen dem Bukarester Nordbahnhof und der Stadt Otopeni. Die Fahrt dauert eine Stunde und von hier aus sind es noch 3 Kilometer bis zum Flughafen. Busse bringen die Passagiere von hier aus weiter bis zum Flughafen. Weil es lange dauert und die Transportbedingungen nicht gerade optimal sind, meiden die meisten Passagiere diese Alternative. Zum Flughafen fahren noch zwei Linienbusse oder die Taxis. Manchmal kann aber die Fahrt aufgrund des Verkehrs ebenfalls eine Stunde dauern.
Deswegen ist es notwendig, eine U-Bahnlinie zum Flughafen zu bauen. Es gab in den letzten Jahren mehrere Initiativen in dieser Hinsicht, aber umgesetzt wurde nichts Konkretes. Letztes Jahr kündigte aber der rumänische Transportminister Felix Stroe an, dass die EU-Kommission den Finanzierungsantrag für die U-Bahn-Linie zum Flughafen genehmigt hat. Die neue Linie soll eine Länge von 14,2 Kilometer und 12 Stationen haben. Die Baukosten liegen bei knapp 1,4 Milliarden Euro.
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