Heute laden wir Sie ein, traditionelle rumänische Dörfer zu besuchen. Ob sie im Gebirge, in malerischen Hügellandschaften oder im Donaudelta liegen, sind die bezaubernden rumänischen Dörfer immer ein geeignetes Ziel für Urlaub abseits des Massentourismus.
In den letzten zehn Jahren erlebte der Dorftourismus in Rumänien einen Boom. In allen Regionen Rumäniens gibt es traditionelle Pensionen, und die lokalen Bräuche und Kunsthandwerke werden durch Festivals und traditionelle Veranstaltungen gepflegt. Der Nationale Verband für Ökologischen und Kulturellen Dorftourismus (ANTREC) fördert seit 20 Jahren diese alternative Tourismusvariante. Den interessierten Gästen bietet Rumänien wunderschöne Naturlandschaften, traditionelle Folklore sowie originelle, leckere Gerichte der rumänischen Gastronomie. Mehr dazu vom ANTREC-PR-Beauftragten Cristian Catană:
„Wir laden die RRI-Hörerinnen und –Hörer ein, die authentischen rumänischen Traditionen kennenzulernen. In Siebenbürgen können unsere Gäste einen Brunch in der Kirchenburg Deutsch-Weißkirch (rum. Viscri) genießen. Wir haben das Pfarrhaus als Pension eingerichtet – dort können die Gäste an traditionellen Handwerkstätigkeiten teilnehmen und spezifische Gerichte der Region genießen. Wir organisieren auch eine Tour der Burgen Sighişoara (Schäßburg), Rupea (Reps), Viscri (Weißkirch) und Saschiz (Keisd). Wenn die Touristen sich für die Schwarzmeerküste oder das Donaudelta interessieren, organisieren wir auch Bird-Watching-Ausflüge mit Übernachtungen bei unseren Freunden, den Lipowanern im Donaudelta. Jeder Aufenthalt wird personalisiert und an den Wünschen der Touristen angepasst.“
In vielen rumänischen Dörfern gibt es auch Handwerkervereine, die wunderschöne Kunsthandwerkgegenstände anbieten, und viele Rumänienbesucher waren davon sehr beeindruckt. Um die rumänischen Kunsthandwerker kennenzulernen stattet man ihnen am besten einen Besuch ab. Die Handwerkervereine in den rumänischen Dörfern werden jedes Jahr von immer mehr Touristen besucht, sagte uns der ANTREC-PR-Beauftragte Cristian Catană:
„Wir können mit Stolz sagen, dass in den letzten fünf Jahren die Zahl der Touristen, die uns besucht haben, konstant gestiegen ist. Wir hatten einen Anstieg zwischen 5% und 13% in den bekannten Regionen wie Bran, Moeciu, Fundata, Şirnea, aber auch in der Region Covasna (in der Landesmitte), wo der Dorftourismus für Geschichtsinteressierte einen starken Aufschwung erlebt hat. Unsere Reisebüros haben personalisierte Angebote auf dem Programm, wie z.B. Besuche in den Werkstätten der lokalen Kunsthandwerker. In der Gegend Rucăr, im Landkreis Argeş, werden jedes Wochenende Kunsthandwerk-Workshops für Touristen organisiert. Bei diesen Aktionen tragen die Einwohner, Jung und Alt, die traditionelle Volkstracht der Gegend. Auch in den Regionen Cluj und Maramuresch gibt es regelmäßig Kunsthandwerk-Workshops.“
Im Westen Rumäniens, in den Regionen Banat, Arad, Oradea (Großwardein), Satu Mare (Sathmar), Alba und im Westgebirge werden die alten Traditionen mithilfe der modernen Technik gefördert. Der ANTREC-PR-Beauftragte Cristian Catană dazu:
„Wir haben Programme und Apps mit Landkarten für Smartphones entwickelt. Die Touristen haben eine Landkarte der sog. ‚lebendigen Museen‘ zu Verfügung und können sich Übernachtungsvarianten in alten Bauernhäusern, Besuche von Kunsthandwerker-Workshops oder aber traditionelle Gaststätten mit leckeren regionalen Gerichten aussuchen. Vom Monat Mai bis Oktober oder November haben wir auch Sonderprogramme zu günstigen Preisen auf dem Programm. Es handelt sich um Sonderpakete mit 5 Übernachtungen + einer Gratisübernachtung oder ein Gratismittagessen, je nach Wunsch. Viele Touristen interessieren sich für die Sonderprogramme ‚Ferien auf dem Dorf‘, die in den Monaten Mai-Juni und Oktober-November angeboten werden. Wir haben eine exzellente Zusammenarbeit mit Reisebüros und Rindfahrt-Anbietern in Rumänien und im Ausland.“
Für die nordrumänische Region Bukowina gibt es einen Online-Veranstaltungskalender des Nationalen Zentrums für Touristeninformation. Der Verein „Rettet das bukowinische Dorf“ hat sich zum Ziel gesetzt, Modernisierung und Traditionspflege zusammenzubringen, so dass beide Aspekte harmonisch bestehen können. „Etwas Neues errichten, bedeutet nicht unbedingt etwas Altes abreißen“, meint Prof. Dr. Carmen Chaşovschi, Vertreterin des Vereins „Rettet das bukowinische Dorf“:
„Die Touristen, die an Veranstaltungen in ländlichen Regionen teilnehmen möchten, werden zum Forellenfestival oder zum Steinpilzfestival in der Ortschaft Vama eingeladen. Es gibt viele andere originelle, sogar spektakuläre Veranstaltungen im Norden Rumäniens. Die Regionen Maramuresch und Bukowina betrachte ich als zwei Schwestern, sie sind aus vielen Gesichtspunkten sehr ähnlich, denn in beiden Regionen werden alte Bräuche und Traditionen liebevoll gepflegt. Unser Verein setzt sich dafür ein, dass die alten, spezifischen Holzbauernhäuser renoviert und als Pensionen für Touristen verwendet werden. Diese Idee werden wir konstant unterstützen und in Praxis umsetzen, um das Abreißen der traditionellen Holzbauernhäuser zu vermeiden. Wir versuchen, die Hausbesitzer davon zu überzeugen, dass sie ihre alten Häuser als Touristenpensionen umfunktionieren können.“
Nicolae Marighiol vertritt den Verein „Die schönsten Dörfer Rumäniens“ und ist der Meinung, dass die Umfunktionierung traditioneller Bauernhäuser zu Tourismus-Pensionen bereits zum Trend geworden sei:
„In 10 bis 20 Jahren könnte Rumänien zum wichtigsten europäischen Urlaubsziel für ländlichen und ökologischen Tourismus werden. Es gibt schon drei Gemeinden, die Dörfer Cârlibaba, Drăguş und Polovragi in drei unterschiedlichen Landkreisen, die von der Europäischen Kommission als vorzügliche Destinationen für Dorftourismus anerkannt sind. Es sind Orte, in denen die Traditionen und Bräuche, die bäuerliche Architektur, die überlieferten Tänze und Volkstrachten noch sehr lebendig sind. Hier setzen die Menschen auf die althergebrachte Tradition, um ihre Zukunft zu gestalten.“
Laut Cristian Catană, dem PR-Beauftragter von ANTREC, kamen im Jahr 2016 die meisten ausländischen Touristen aus Österreich, Deutschland und Frankreich nach Rumänien, um Dorftourismus zu genießen. Die Franzosen zogen die Weinverkostungsangebote auf den klassischen Routen in den Landkreisen Buzău oder Prahova vor, während die Deutschen und Österreicher sich mehr für die Kultur der Siebenbürger Sachsen und generell für Siebenbürgen sowie für die Bojarenhäuser (historische Landsitze der Adeligen) interessierten, so der Tourismus-Experte.
Nützliche Links
Copyright © . All rights reserved