Das Landwirtschaftsministerium setzt seine Prioritäten für das Jahr 2016. Eine davon ist die Gründung von Landwirtschaftskammern, die die Interessen der Landwirte vertreten sollen.
Eine bessere Abrufquote der EU-Mittel und die Umsetzung der gemeinsamen Agrarpolitik seien laut Landwirtschaftsminister Achim Irimescu einige der Prioritäten, die das Ressortministerium für das Jahr 2016 setzt. Als langfristige Priorität will das Landwirtschaftsministerium mehr als eine Milliarde Euro bis 2020 in ein wirksames Bewässerungssystem investieren. Minister Achim Irimescu dazu:
„Wir setzen uns zudem die Priorität, gewerkschaftlich organisierte Landarbeiter zu ermutigen. Rumänien verliert viel Geld, weil es keine Produzentengruppen von Obst und Gemüse hat. Ohne einen ernsten Zusammenschluss und Zusammenarbeit in diesem Bereich werden die Verbraucher zu den Produkten der kleinen Produzenten nicht greifen.“
Der Premier Dacian Cioloş sagte seinerseits, dass er mit dem Landwirtschaftsminister über die Ausführung von direkten Zahlungen im Landwirtschaftsbereich und die erfolgreiche Umsetzung des Nationalen Programms zur landwirtschaftlichen Entwicklung diskutiert habe:
„Ich habe das Ministerium stimuliert, das Nationale Programm der Landwirtschaftsentwicklung theoretisch zu planen. Dieses Programm macht es laut der Gemeinsamen Agrarpolitik möglich, dass verschiedene Maßnahmenpakete erfolgreich umgesetzt werden. Es handelt sich um Strategien, die Investitionen im Bereich möglich machen, so zum Beispiel junge Landwirte dabei zu unterstützen, das eigene Geschäft zu starten, den gewerkschaftlich organisierten Gruppen Beratung und finanzielle Hilfe zu gewährleisten. Es handelt sich also um gezielte Maßnahmenpakete, gerichtet auf verschiedene Bereichen, Sektoren und Nutznießer.“
Der Landwirtschaftsminister hat auch die konkreten Prognosen für das Jahr 2016 genannt. Achim Irimescu:
„Aus Sicht der Finanzierungen rechnen wir mit einem guten Jahr, denn bekanntlich steigen die Summen von Jahr zu Jahr. Voriges Jahr hatten wir für direkte Zahlungen 1,59 Milliarden Euro zugeteilt bekommen, dieses Jahr ist die Summe auf 1,7 Milliarden Euro gestiegen. Darüber hinaus gibt es im Rahmen des Programms zur Landwirtschaftsentwicklung bereits einige Projekte im System und die ersten direkten Zahlungen sind dabei, genehmigt zu werden. Ich selber kann mich nicht damit abfinden, dass voriges Jahr das Programm für den Zeitraum 2007-2013 zu Ende gegangen ist, ohne dass wir 900 Millionen Euro abgeschöpft haben. Wir haben viel zu tun, wir müssen überdies die Strategie der Bewässerungssysteme nachprüfen und das Bewässerungsprogramm starten, ebenfalls die Bestimmungen des Investitionsfonds überprüfen. Bekanntlich hat der aktuelle Premier, der ehemalige Landwirtschaftsminister und EU-Agrarkommissar Cioloş, darauf bestanden, dass wir auch Landwirtschaftskammern gründen, die die Interessen der Land- und Forstwirtschaft vertreten. Sie erweisen sich als besonders hilfreich für kleine und mittlere Produzenten, denen sie Berater und Fachleute zur Verfügung stellen.“
Der Landwirtschaftsminister hat auch über die Ergebnisse des Jahres 2015 gesprochen:
„Was die Agrarproduktion angeht, war 2015 ein von der Dürre stark betroffenes Jahr. Die Ergebnisse waren aber nicht schlecht. Rund 80.000 von der Dürre stark betroffenen Landwirten haben wir Entschädigungsgeld ausgezahlt, das sich insgesamt auf 300 Millionen Lei (umgerechnet rund 66 Millionen Euro) belief. Der Getreideertrag war im letzten Sommer gut. Bekanntlich sinken ein wenig die Preise, wenn der Getreideertrag auch europaweit sehr gut ist, also 2015 war nicht überaus lukrativ für unsere Landwirte.“
Im Bereich der Lebensmittelwirtschaft wurden 2015 204 traditionelle Produkte attestiert, ihre Zahl stieg somit auf insgesamt 513. Der Landwirtschaftsminister spricht auch über die Anstrengungen seines Ministeriums, die rumänischen Produkte mit geschützten Ursprungsbezeichnungen und geographischen Namen attestieren zu lassen:
„Wir befinden uns in einer fortgeschrittenen Phase bei der Anerkennung der traditionellen Hermannstädter Salami (rum. salam de Sibiu). Die in Rumänien hergestellte Salami soll also demnächst europaweit anerkannt und der Name rechtlich geschützt werden. Für den Rahmkäse »Telemea de Ibăneşti« haben wir ebenfalls die Anerkennung als geschützte Ursprungsbezeichnung beantragt, wir sind dabei in einem fortgeschrittenen Stadium; im Fall vom geräucherten Marmorkarpfen »Novac afumat« wird vorerst noch diskutiert. Wir sind dabei, weitere Produkte zu identifizieren, damit sie auch demnächst europaweit geschützt und anerkannt werden.“
Bislang hat nur das Pflaumenmus aus Topoloveni als rumänisches Produkt die geschützte Ursprungsbezeichnung bekommen.
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