Rumänien verfügt über großzügige Mineralwasservorkommen, exportiert allerdings viel zu wenig im Vergleich zu seinem möglichen Exportpotenzial.
„Mit dem Mineralwasservorkommen hierzulande könnte Rumänien die europäischen Staaten für einen Zeitraum von 25 Jahren ununterbrochen mit hochqualitativem Mineralwasser versorgen“, behauptet der Generaldirektor der staatlichen Handelsgesellschaft für Mineralwasser, Radu Dumitru. Die Mineralwasservorkommen in Rumänien decken etwa 60% des gesamteuropäischen Mineralwasservolumens, so Radu Dumitru.
„Rumänien kann jederzeit – insbesondere während Trockenzeiten – den Wasserkonsum decken. Unser Land kann derzeit halb Europa mit Wasser versorgen, falls eine schlimme Dürre den Kontinent bedrohen würde. Dennoch exportiert Rumänien im Moment nur sehr wenig. Weniger als 10% von dem, was es potenziell ausführen könnte. Exportiert wird hauptsächlich in Europas Nachbarstaaten. Dazu werden einige Wassercontainer nach China und nach Amerika geschickt. Das ist ganz wenig im Vergleich zu dem, was hier abgefüllt und produziert wird.“
Die Exporte machen 3-4% des Umsatzes aus. Das bedeutet rund 2 Millionen Kubikmeter Mineralwasser, meint Radu Dumitru. Er habe sich mit vielen Vertretern von China und Katar unterhalten, die ihr Interesse bekundeten, Mineralwasser aus Rumänien zu kaufen, sagte der Generaldirektor der staatlichen Handelsgesellschaft für Mineralwasser. Das Unternehmen stehe in Verhandlungen mit einem Investitionsfonds in Libanon, das vermutlich 100 Tausend Kubikmeter pro Monat importieren möchte. Bislang habe sich die Handelsgesellschaft für Mineralwasser nur damit befasst, das Mineralwasser aus dem Boden zu gewinnen und es an private Unternehmen zu verkaufen, die das Wasser abfüllen. „Wir sind darum bekümmert, die hohe Wasserqualität und die aus dem Boden gewonnenen Mengen zu bewahren“, erklärte Radu Dumitru. „Nachdem eine Quelle entdeckt wird, folgt eine zwei- bis fünfjährige Forschungsphase. Unterdessen wird beobachtet, ob die Quelle die natürlichen Bedingungen erfüllt, um sie zu erschließen. Falls zu viel Wasser aus dem Boden gewonnen wird, kann die Quelle zerstört werden“, erklärte der Generaldirektor der staatlichen Handelsgesellschaft für Mineralwasser. Demnach müsse die optimale zu gewinnende Wassermenge erkannt werden. Die Handelsgesellschaft für Mineralwasser hat bis jetzt kein Mineralwasser abgefüllt, es besitzt keine eigenen Fabriken. Doch beabsichtige das Unternehmen, Fabriken auf dem freien Markt zu erwerben. „Für die Ausfuhr oder im Hinblick auf sozial ausgerichtete Projekte wäre es schon an der Zeit, dass auch der rumänische Staat Mineralwasser abfüllt und es exportiert. Das wäre eines unserer Vorhaben für die nahe Zukunft – der rumänische Staat soll demnächst eigene Abfüllfabriken haben“, sagt Radu Dumitru. Den Verbrauchern empfiehlt er Folgendes:
„Mein Ratschlag wäre, sie sollen sich die Mineralwasserkennzeichnung genau ansehen. »Natürliches Mineralwasser« sollte unbedingt darauf stehen. Egal ob still oder mit Kohlensäure versetzt – die Kennzeichnung muss entsprechend lauten, z.B. kohlensäurehaltiges Mineralwasser. Derzeit gibt es im Handel eine neue Wasserkategorie – das sogenannte Quellenwasser. Es wird im Moment durch kein Gesetz geregelt, ist aber ein Wasser von guter Qualität. Außerdem rate ich den Konsumenten, weniger Tafelwasser zu verbrauchen, denn es wird keinen mikrobiologischen Untersuchungen unterzogen. Mineralwässer dagegen werden diesbezüglich sehr streng kontrolliert. Sie werden regelmäßig (jede Woche, jeden Monat, alle drei Monate sowie alljährlich) im Hinblick auf ihre Qualität untersucht. Bei uns wird das Mineralwasser sogar täglich analysiert. Das Wasser kommt dann in die Abfüllfabriken, wo es wiederum als Endprodukt untersucht wird. Natürliches Mineralwasser steht also unter einer sehr strengen Kontrolle.“
Die staatliche Handelsgesellschaft für Mineralwasser verkauft Mineralwasser an 20 Firmen, die Mineralwasser abfüllen, für den Preis von einem Eurocent pro Liter. Das Mineralwasser kann im Handel für rund 33 Eurocent pro Liter gekauft werden. Im Verkaufspreis inbegriffen sind Forschungs- und Untersuchungskosten, Löhne und Gehälter sowie Kosten mit der Wartung der Wasserquellen, Förderabgaben und Quellenschutz. Nach diesen Aufwendungen bleibt eine Profitmarge von 12,3%.
Der Mineralwasserverbrauch pro Einwohner in Rumänien ist von 50-55 Liter im Jahr. Vergleichsweise ist der Mineralwasserkonsum in Finnland von nur 20 Liter pro Einwohner im Jahr. In Italien dagegen werden 200 Liter pro Einwohner im Jahr verbraucht. Der europäische Durchschnitt in Bezug auf den Mineralwasserkonsum liegt bei rund 100-105 Liter pro Jahr. Der Mineralwasserkonsum in Rumänien liegt demnach beachtlich unter dem europäischen Durchschnitt. Rund um die Feiertage legt der Verbrauch um etwa 10% zu, z.B. im Dezember im Vergleich zu Januar. Und auch im Sommer wird um 10-15% mehr verkauft als im Winter.
Die wichtigsten Abfüller in Rumänien haben den Arbeitgeberverband APEMIN gegründet. Die größten Marken auf dem Markt sind Borsec, Dorna, ein Subunternehmen von Coca-Cola, Perla Harghitei, Izvorul Minunilor, Aqua Carpatica, Buziaş, Roua Munţilor, Tuşnad und Bucovina.
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