Rumänien beherbergt eines der wertvollsten Ökosysteme Europas auf über 1,6 Millionen Hektar: wissenschaftliche Reservate, Nationalparks, Naturparks, Naturdenkmäler und dazu kommt noch das Biosphärereservat Donaudelta.
Wir machen zuerst im Nationalpark Bucegi halt. Dieser erstreckt sich auf einem ganzen Bergmassiv und wurde gerade dank seines Erbgutwertes eingerichtet. Laut den Daten der Verwaltung ist dieses Schutzgebiet eines der meistbesuchten – nach dem Donaudelta. Wir sprechen über mehr als 32.000 Ha, von den hohen Hügeln bis zum Omu-Gipfel, der 2.500 m hoch ist. Außer des Naturerbguts erfreuen sich die Touristen auch einer Touristikinfrastuktur, die von den Lokalbehörden zur Verfügung gestellt wird. Es gibt außerdem einen Schiresort, der in letzer Zeit beträchtlich modernisiert wurde. Horia Iuncu ist der Verwaltungsleiter des Naturparks Bucegi, der der Nationalen Forstverwaltung ROMSILVA untergeordnet ist.
„Der Naturpark Bucegi ist das erste Schutzgebiet Rumäniens mit einem legalen Managementplan, der duch eine Regierungsverordnung festgelegt wurde. Der besagte Plan beinhaltet ein gut definiertes Kapitel für den Tourismus mit Besucherregeln, Alternativtourismusformen, der Erkennung von alternativen Tourismusformen, die zur Reduzierung der negativen Auswirkungen auf die Umwelt führen. Wir fördern den Ökotourismus. Hier darf man nicht jagen. Die Touristen dürfen die Tiere nur fotografieren und sich ihrer Anwesenheit erfreuen. Es gibt thematische Wanderrouten, auf denen man Elemente der Fauna und der Geologie bewundern kann, sodass der Einfluss auf die Umwelt minimal ist.“
Wir erreichen nun das Naturschutzgebiet, das in Rumänien den zweiten Platz nach der Besucherzahl belegt: das Donaudelta. Ein Netzwerk von Kanälen, Seen, Schilfinseln, Wäldern, Weiden und Sanddünen. Es ist ein Gebiet, das über drei hundert Vogel- und unzählige Fischarten beherbergt. Außerdem beinhaltet die Biovielfalt rund 1.150 Pflanzenarten, von Lianen, die Eichen umflechten, bis zu Seerosen. Es ist also kein Wunder, dass die UNESCO das Donaudelta zum Biosphärereservat erklärt hat. Die Spazierfahrten mit den schwimmenden Hotels, die Schnellboottouren, das Angeln oder Fotografieführungen gehören zu den meist beanspruchten Touristikprogrammen im Donaudelta. Dragoş Gociman, Vizevorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Tourismusbetreiber im Donaudelta:
„Das Donaudelta ist ein einzigartiges Reiseziel, nicht nur für Rumänien, sondern für die ganze Welt. Der Tourist, der zu uns kommt, müsste bereits Wissen, dass das Donaudelta nicht nur den Anglern oder Jägern gewidmet ist. Das Donaudelta ist ein Ort, wo Sie sich frei fühlen können, Sie werden sich eins mit der Natur fühlen. Das Delta ist auch der Ort, an dem Sie den Geschmack des Fischborschtsch entdecken. Von Jahreszeit zu Jahreszeit entdecken Sie ein anderes Delta. Auch die Gegenden unterscheiden sich voneinander. Es ist schwierig, einen bestimmten Ort anzugeben, der mir sehr nah am Herzen liegt. Ich denke an die Erlenwälder, an einen Sonnenuntergang, an die Mündung der Donau ins Schwarze Meer bei Sulina, an den Letea-Wald, an eine Bootsfahrt auf den Seen, an alle Wildbereiche, an die Seen der 23. Meile. Es gibt sehr viele besuchenswerte Orte im Delta. Die ausländischen Touristen, die uns besuchen, wundern sich, dass sie ein anderes Rumänien entdecken. Sie können es kaum glauben, wie viel die Natur im Donaudelta zu bieten hat. Sie wundern sich auch über die Qualität der Touristikdienstleistungen in der Gegend.“
Zurück ins Gebirge. Wir sprechen weiter über eines der spektakulärsten Bergmassive: der Königsstein (rum. Piatra Craiului). Hier werden sie den eizigen Kalkgipfel Rumäniens, der 2.000 m übeschreitet, und eine einzigartige Landschaft mit besonders steilen Felsen sehen können. Fast ein Drittel aller Pflanzenarten Rumäniens befindet sich hier. Der Nationalpark Piatra Craiului erstreckt sich auf einer Fläche von 15 Tausend Ha. Das Torusimusangebot beinhaltet Wanderungen durch Urwälder, Wanderungen zur Besichtigung des Braunbärs aus geschlossenen Observatorien, Klettern und Eskalade, Besuche zu den rumänischen Hirtenhütten und Höhlentourismus. Die Touristen beginnen ihre Reise im Besucherzentrum des Parks. Mircea Vergheleţ, Verwaltungsleiter des Parks:
„Es ist praktisch ein Museum des Massivs, wo alle Touristen Informationen über Piatra Craiului, über die Pflanzen- und Tierarten, über lokale Tarditionen, über die Herstellung des traditionellen Käses finden können. Wir führen sogar einen Dokumentarfilm über die Käseherstellung vor. Es gibt viele interaktive Elemente, Dioramen, ein Puzzle und viel mehr. Es gibt auch einen Nachbau des Massivs, der mithilfe eines Projektors zum Leben erweckt wird. Auf diesem Nachbau kann man die Karten der touristischen Wanderrouten sehen, die Unterkünfte im Nationalpark, die Habitate. Alle Informationen sind auch auf Englisch verfügbar. Sowohl digital als auch in Papierform. Entlang der Wanderrouten haben wir auch Tafeln für Blinde, die den Weg in Blindenschrift markieren.“
Wenn Sie in die Hauptstadt Rumäniens reisen und keine Zeit haben, ins Gebirge oder ins Donaudelta zu fahren, können sie den Naturpark Comana besuchen. Dieser ist 40 km von Bukarest entfernt und bietet ein reiches Angebot: Wanderrouten, einen reichen Wald, wo man jahrhundertealte Bäume sehen kann, Naturdenkmäler, Wanderrouten, Pfahlbauten und ein Kloster, das uns an den legendären rumänischen Grafen Vlad Ţepeş erinnert. Hier gibt es auch einen Abenteuerpark für die ganze Familie. Valentin Grigore, der Leiter des Parks:
„Im Park gibt es rund 8.000 Ha Wald, 2.000 Ha Feuchtgebiet, Moore und Seen. Hier haben wir ein zweites Delta Rumäniens. Es handelt sich um den See Comana, 1.200 Ha weit. Hier gibt es auch eine große Biovielfalt, mit 212 Wasservogelarten, einer reichen Flora, mit 1250 Pflanzenarten.“
Jedes Naturschutzgebiet verfügt über eine Internetseite, wo sie die aktuellsten Informationen finden können.
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