Heute besuchen wir eine der ältesten Siedlungen in der Moldau, im Nordosten Rumäniens, die Stadt Piatra Neamţ.
Die Ortschaft wurde erstmals 1387 urkundlich erwähnt. Die Besucherzahl wächst hier von Jahr zu Jahr. In der Perle der Moldau, wie die Stadt genannt wird, wäre ein erstes touristisches Ziel die Altstadt, zu deren Sehenswürdigkeiten die Überreste des mittelalterlichen moldauischen Fürstenhofs mit dem Turm Stefan des Großen aus dem 15. Jahrhundert und die Johannes-der-Täufer-Kirche.
Vlad Tudor vom Büro für Tourismusförderung und des Rathauses von Piatra Neamţ bewirbt seine Heimatstadt:
„Piatra Neamţ ist ein ideales Ziel für Liebhaber von Natur, Geschichte und Kultur. Die Stadt Piatra Neamţ wurde um den alten Fürstenhof gebaut. Da befinden sich auch die die Kirche des Heiligen Johannes der Täufer und der Glockenturm. Alle diese Monumente wurden 1499 vom rumänischen Herrscher Stefan der Große gebaut. Die Stadt ist von massiven Bergen umgeben. Man kann wandern gehen, und im Winter können wir in Piatra Neamţ Ski fahren. Im Winter, während der Ferien, ist die Stadt mit Millionen von Lichtern geschmückt. In der historischen Altstadt wird auch ein Weihnachtsmarkt organisiert. In den warmen Monaten bietet Piatra Neamţ eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Freizeit zu verbringen, vom Wandern bis zum Extremsport. Wir verfügen auch über ein paar Routen für Downhill- und Mountainbike-Enthusiasten. In Piatra Neamţ gibt es auch ein Freibad in einer sehr schönen Gegend am Fuße des Cernegura-Berges, am Ufer des Flusses Bistriţa, mit Schwimmbädern und Sportplätzen.“
Das Museum für Geschichte und Archäologie ist Teil eines größeren Museum- Komplexes in Piatra Neamţ. Sie können hier auch Sonderausstellungen sehen. Zum Beispiel kann man bis zum 2. November die temporäre Ausstellung „Stefan der Große – von der Geschichte bis zur Ewigkeit“ sehen, die dem moldauischen Herrscher gewidmet ist. Vlad Tudor vom Büro für Tourismusförderung und Eventplanung des Rathauses von Piatra Neamţ berichtet weiter:
„Das Geschichtsmuseum wurde 1934 vom Priester Constantin Mătase gegründet und stellt die Entwicklung der menschlichen Gemeinschaften in der Region Neamţ dar, beginnend mit dem Jungpaläolithikum bis in die heutige Zeit. Unter den wertvollen Stücken, die man sehen kann, befindet sich die Gruppe der Göttinnen »Hora von Frumuşica«, und wir haben auch einen Schatz von Gold- und Silbergefäßen. Und ein besonderes Museum, das wir in Piatra Neamţ haben, ist das Cucuteni-Museum.“
Das Cucuteni-Museum ist einzigartig in der Welt, es ist ein Museum für Archäologie, Geschichte und Kunst, das zugleich ausschließlich der wichtigsten europäischen prähistorischen Zivilisation gewidmet ist: der Cucuteni-Tripolje Kultur. In diesem Museum werden Sie die bedeutendste Sammlung der Cucuteni-Kunst in der Welt und die bedeutendste Sammlung prähistorischer Kunst in Osteuropa sehen. Sie werden eine Zivilisation mit Artefakten von außerordentlicher Qualität und Quantität näher kennen lernen. In Piatra Neamţ sind etwa 70% der Cucuteni-Artefakte, die in Rumänien gefunden wurden, ausgestellt. 15 Jahrhunderte Zivilisation in einem einzigen Museum. Constantin Preoteasa, wissenschaftlicher Forscher und Museumskurator, dazu:
„Innerhalb des Museums haben wir die Ausstellung gemäß den zwei Grundelementen der Cucuteni-Kunst strukturiert. Im Erdgeschoss haben wir die Meisterwerke der dekorativen Kunst dieser Kultur, nämlich die dekorierten, meist bemalten Töpfe ausgestellt, und im Obergeschoss können Sie die Meisterwerke der figurativen Kunst, der anthropomorphen und zoomorphen plastischen Darstellungen sehen. Was die Cucuteni-Kunst betrifft, so lassen sich zwei evolutionäre Perioden klar unterscheiden: die erste zwischen 5000 und 4000 v. Chr., die zweite zwischen 4000 und 3500 v. Chr. Die dekorative Kunst hier und in den beiden Vitrinen im zentralen Teil sind die Meisterwerke der ersten Periode der künstlerischen Entwicklung. Es sind kleinere Gefäße, viele schlanke Gefäße, die mit tiefen Verzierungen, Ausschnitten, Einschnitten, Rillen, aber vor allem mit zwei- oder dreifarbigen Malereien verziert sind. Die Cucuteni-Dreifarbigkeit, wie wir diese Chromatik nennen, umfasst weiß-rote Töne und Schwarz, und wenn die Dekoration zweifarbig ist, können wir nur zwei Kombinationen von Farben sehen: weiß mit Schwarz oder Weiß mit Rot. Zuerst wurden die Töpfe vor dem Brennen bemalt, das verschwand größtenteils, aber später, aufgrund der Verbesserung der Technik, wurden die Töpfe vor dem Brennen bemalt. Durch die Verbrennung wurde dann die Farbe fixiert.“
Die Stadt Piatra Neamţ wird während des ganzen Jahres durch eine Reihe von Veranstaltungen gefördert. Vlad Tudor dazu:
„Jedes Jahr Ende Mai findet ein Volkskunstfestival statt, bei dem bekannte Handwerker aus allen Teilen Rumäniens ihre Produkte präsentieren. Die Besucher können erfahren, wie sie entstanden sind. Fast jeden Monat findet in Piatra Neamţ eine große Veranstaltung statt. Im April findet eine Veranstaltung, die dem historischem Zentrum gewidmet ist. Es wird das Fest des Fürstenhofs genannt und wird um den 20. April organisiert, als die Stadt zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Im Mai veranstalten wir ein Event für die älteste menschliche Siedlung in der Moldau, das Dakische Festival »Petrodava«. Liebhaber des Extremsports werden beim Festival »Tare ca piatra« (»Hart wie Stein «) erwartet. Im Dezember organisieren wir den Weihnachtsmarkt.“
Die Unterkunftsmöglichkeiten in Piatra Neamţ sind vielfältig und Sie werden Unterkunft für jede Brieftasche finden. Sie können entweder in den Hotels in der Stadt oder in den schicken Gästehäuser in der Umgebung übernachten.
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