Für dieses Jahr deuten die Prognosen der Analytiker ein Wachstum zwischen 1,5 und 2,5% an, nach einem Wachstum von 3,6% im Jahr 2013.
Für dieses Jahr deuten die Prognosen der Analytiker ein Wachstum zwischen 1,5 und 2,5% an, nach einem Wachstum von 3,6% im Jahr 2013. Die Rating-Agentur Standard & Poors verwies neulich darauf, dass Rumänien in die technische Rezession in der ersten Jahreshälfte, nach zwei Quartalen Wirtschaftsschrumpfung, eingetreten ist.
Die Schrumpfung der rumänischen Wirtschaft ist in erster Linie auf den niedrigen Stand der Investitionen zurückzuführen, der eine schwache Aufnahme von EU-Geldern als Ursache hat. Aus diesem Grund schätzt die Agentur, dass das Wirtschaftswachstum Rumäniens dieses Jahr bis auf 2,2% ausgebremst wird. Dennoch prognostiziert Standard & Poors für den Zeitraum 2015-2017 eine durchschnittliche Steigerung des BIP um 2,7%, mit einer schrittweisen Verbesserung der internen Nachfrage, trotz des Rückgangs der Bevölkerung und der wachstumshindernden Faktoren wie die mangelhafte Infrastruktur. Außerdem meint die besagte Agentur, dass Rumänien dieses Jahr sein Haushaltsdefizitziel von 2,2% des BIP erreichen wird und dass der Stand der Staatsverschuldung in den kommenden drei Jahren weiterhin unter 40% der BIP bleiben wird.
Auch Fitch prognostiziert für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,2%, sieht aber eine Beschleunigung im Zeitraum 2015-2016 um 3% jährlich voraus, vor dem Hintergrund der Wiederaufnahme der Investitionen. Seinerseits hat der Internationale Währungsfonds seine Schätzungen bezüglich des Wirtschaftswachstums Rumäniens auf 2,4% für dieses Jahr im Vergleich zu im Juni vorausgesagten 2,8% reduziert. Für 2015 bleibt die IWF-Prognose unverändert bei 2,5%.
Neulich hat das Nationale Statistikamt die kurzfristigen Prognosen der Geschäftsführer bekannt gegeben. Laut diesen sei eine leichte Wachstumstendenz der Tätigkeit in der verarbeitenden Industrie und im Dienstleistungsbereich, eine relative Stabilität im Einzelhandel und eine gemäßigte Senkung im Baugewerbe festzustellen. Gleichzeitig soll die Zahl der Angestellten im Baubereich leicht zurückgehen, gemäßigt im Einzelhandel und in der verarbeitenden Industrie steigen sowie im Dienstleistungsbereich recht konstant bleiben. Wirtschaftsanalytiker Aurelian Dochia sagt, dass die Geschäftsführer ihre Perspektive auf die diesjährige Lage geändert haben, nachdem eine Reihe von EU-Ländern eine unüberzeugendere Entwicklung, als man Anfang 2014 geschätzt hatte, verzeichnet haben:
„Auch in Rumänien besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen dem, was in Europa passiert, und den nationalen Kennzahlen. Offensichtlich werden viele Exportgesellschaften von dem, was in Europa passiert, beeinflusst. Deswegen glaube ich, dass diese Kennzahlen im Grunde eine Stagnationstendenz aufweisen. Diejenigen, die in dem Einzelhandel oder allgemein im Konsumbereich tätig sind, zeigen sich nicht mehr so optimistisch wie vor einigen Monaten; die Dinge sehen zurzeit ein bisschen gemäßigter aus. Wenn wir uns auf diese Indikatoren stützen, können wir womöglich bis Jahresende keinen Fortschritt mehr im Sinne eines Wirtschaftswachstums erwarten. Nach zwei Quartalen der Schrumpfung, der sogenannten technischen Rezession, über die man so viel diskutiert hat, werden wir ein drittes Quartal erleben, das eher stagnierend sein wird. Auf jeden Fall wird es keine beträchtliche Steigerung bringen. Somit werden wir 2014 voraussichtlich eine Gesamtjahressteigerung von rund 2%, vielleicht unter 2% verzeichnen.“
Dieses Jahr geht man davon aus, dass die rumänischen Exporte 50 Milliarden Euro überschreiten werden. Wirtschaftsminister Constantin Niţă erklärt, dass Rumänien seine Exportmärkte diversifizieren müsste und erwartet, dass das Land in den kommenden Jahren zum wichtigen Energieexporteur der Region wird. Um den entwickelten Wirtschaften beizutreten, muss Rumänien ein Wachstumsrhythmus von 5% erreichen. Bisher stabilisiert sich die Entwicklung der Wirtschaft jedoch bei 2-3%. Constantin Niţă:
„Vorerst können wir kein größeres Wachstum als 2-3% verzeichnen. Der Wirtschaftskontext ist nicht günstig für uns. Natürlich ändert sich dieser. Es könnte sein, dass das nächste Jahr ein gutes ist. Zweitens kann man keine Leistungen erzielen und externe Märkte erschließen, wenn man an einigen Orten mit Maschinen arbeitet, die 40 – 50 Jahre alt sind.“
Laut der Akademischen Gesellschaft Rumäniens (SAR), die sich mit mehreren Wirtschaftsanalytikern beraten hat, werde das Jahr 2014 mit einem bescheidenen Wirtschaftswachstum, wenig über zwei Prozent enden. Răzvan Orăşanu, Vertreter dieser NGO:
„Dieses niedrige Wirtschaftswachstum, das wir bei 2,09% prognostizieren, wird keine beträchtliche Senkung der Arbeitslosigkeit darstellen, auch die Wiederaufnahme der Investitionen nicht und auch keine bedeutende Steigerung der Börse. Obwohl in einem Wahljahr Befürchtungen wegen makrowirtschaftlicher Abweichungen herrschen, sehen Analytiker keine Haushaltsdefizite voraus, die aus der Kontrolle geraten werden. Mehrheitlich geht man von der Einhaltung des Rahmens des IWF-Abkommens aus, mit einer einzigen Ausnahme. Alle Befragen beklagen sich über die Art und Weise, wie man die Haushaltseinnahmen einsammelt. Verglichen mit dem europäischen Durchschnitt der Erhebung der MwSt., der bei 80% liegt, weist Rumänien eine effektive Erhebungsrate von 58% auf.“
Die Mehrheit der befragten Analytiker zeigt sich in puncto wirtschaftliche Entwicklung pessimistisch im Hinblick auf die Kennzahlen im diesjährigen politischen Kontext, mit zwei Wahlperioden, aber auch verglichen mit den sehr guten Ergebnissen des Jahres 2013.
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