Diesmal laden wir sie zu einem Naturausflug in Südrumänien ein. Es ist eine Reise für Liebhaber von Aktivurlaub auf zwei Rädern.
Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, beim Radwandern entlang der Donau haben Sie die Möglichkeit, faszinierende Orte, interessante Menschen und spannende Geschichten zu entdecken. Entlang des Flusses, der der südlichen Grenze Rumäniens entlangfließt, bevor er ins Schwarze Meer mündet, gibt es einige schöne Fahrradrouten. Bei dieser Gelegenheit möchten wir Ihnen auch von einem länderübergreifenden, von der EU kofinanzierten Projekt berichten, in dem sich Rumänien nebst neun weiteren Donauanrainerstaaten für die Förderung des Fahrradtourismus in der Flussregion einsetzt.
Unser Reiseleiter ist Ionuț Maftei, Vertreter von „Bike in Time“ – einer Online-Plattform für Fahrradtourismus. Zum Beginn spricht er über diese Tourismus-Sparte in Rumänien:
„Es ist ein aktiver Tourismus. An der rumänischen Grenze ist die Donau viel breiter als anderswo. Der Boden, vor allem im Süden des Landes, ist recht sumpfig und von Flüssen durchzogen. Deshalb ist es ziemlich schwer, eine Reiseroute entlang der Donau, bei der man den Fluss sehen kann, zu schaffen, es ist aber nicht unmöglich. An einigen Stellen ist es uns gelungen, Routen zu identifizieren, insbesondere im Bereich der Donaukessel, zwischen Orșova und Eșelnița. Dort können Touristen 2–3 schöne Tage am Fluss verbringen, spektakuläre Sehenswürdigkeiten entdecken und die Donau von oben betrachten. Des Weiteren haben wir das Gebiet zwischen Călărași und Tulcea. Obwohl ein eher trockenes und wirtschaftlich weniger entwickeltes Gebiet, ist die Landschaft interessant, ja mancherorts sogar überraschend.“
Die beiden von unserem Reiseleiter angesprochenen Touren sind unterschiedlich. Die in den Donaukesseln ist auf ca. 6 Tage angelegt, wobei in einem Ort übernachtet wird und tägliche Radwanderungen unternommen werden. Im Donaudelta hingegen sind Radtouren empfohlen. Wie auch immer Sie sich entscheiden, es gibt viel Schönes zu entdecken, versichert Ionuț Maftei:
„In der Donaukessel-Region gibt es viel Interessantes zu sehen. Orșova ist zum Beispiel eine interessante Stadt. Die Ortschaft Eșelnița wird die Touristen überraschen. Sie können in den Bergen wandern oder Höhlen besichtigen, die nur auf dem Wasserweg zu erreichen sind. Sie können mehr Zeit auf dem Weg nach Turnu Severin verbringen. Hier kann man ein oder zwei Tage verweilen, um verschiedene touristische Attraktionen zu besuchen. Das zweite Programm umfasst das Gebiet der Dobrudscha, durch das die Donau fließt, zwischen der Stadt Călărași und der Mündung des Flusses in das Schwarze Meer. In diesem Programm können Radtouren mit Vogelbeobachtung im Delta ergänzt werden. Empfehlenswert ist auch der Besuch der Ruinen der antiken römischen Städte oder die Besichtigung der Weinberge und Weinkeller in der Gegend von Măcin-Niculițel.“
Und da wir im digitalen Zeitalter leben, weist Ionuț Maftei darauf hin, dass Touristen Anwendungen auf ihre Mobiltelefone herunterladen können, die ihnen Warnungen senden, zum Beispiel über die Wetterlage oder über die Infektionsrate des Coronavirus in dem Gebiet, das sie besuchen. Diese Apps sind also für jeden nützlich, der eine Radtour oder Wanderung planen möchte.
Die Routen sind nicht die einzigen Highlights, die Touristen einladen, das Donauufer auf zwei Rädern zu entdecken. Es gibt auch ein Entwicklungsprojekt, an dem mehrere Donauanrainerstaaten beteiligt sind, die sogenannten Donau-Radwegpläne. Diese erklärt uns Ionuț Maftei weiterhin:
„Dabei ist ein internationales Konsortium am Werk, es ist ein Interreg-Projekt, das mehrere transnationale Projekte zusammenführt, die aus europäischen Mitteln finanziert werden. Der interessanteste Aspekt daran ist, dass sich dadurch Möglichkeiten erschließen, nicht nur in Rumänien, sondern im gesamten Donauraum. Neun Donauanrainerstaaten sind daran beteiligt. Einige von ihnen haben eine besser entwickelte Infrastruktur als andere. Das Ziel ist es hierbei, eine Synergie zu erreichen. Die Staaten werden aufgrund einer gemeinsamen Strategie zusammenarbeiten, um die gleichen Standards für Radwege entlang der Donau einzuführen und diese gemeinsam zu fördern. Rumänien wird sich an der Strategie der anderen Länder orientieren müssen, denn wir haben noch keine eigene Strategie für die Fahrradinfrastruktur und auch keine Standards für die Beschilderung von Straßen für Radfahrer. Die Behörden werden mit der Markierung der Routen beginnen, darunter auch der wichtigen europäischen Routen, wie die Eurovélo 6, die Europa vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer durchquert.“
Bei diesem internationalen Projekt ist die Einbindung der Kommunen in die Entwicklung des Fahrradtourismus entlang der Donau wichtig. Ionuț Maftei erklärt, warum:
„Die Gemeinden wissen am besten, wo solche Radwege gebaut werden können, um sowohl den Fahrradtourismus als auch den Nahverkehr zu fördern. Dieser ist ein weiterer sehr interessanter Ansatz des Projekts, zumal es Teil des europäischen Grünen Pakts ist. Es gibt eine Menge zu tun. Das Projekt begann im Juli 2020 und soll Ende 2022 enden.“
Bald schon werden Fahrradtouristen eine Vielzahl von Möglichkeiten haben, die Donauanrainerstaaten zu entdecken. In der Zwischenzeit können Sie sich auf der Website von „Bike in Time“ einen Eindruck von der Schönheit der Orte verschaffen, an denen Sie entlang des Flusses radeln können, und von den Routen, die Sie erwarten. Die Website www.bikeintime.com ist in Englisch und Französisch verfügbar und hilft Ihnen bei der Planung Ihres Traumurlaubs auf zwei Rädern in Rumänien.
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