Heute und in den kommenden Wochen bringen wir einen Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse in der rumänischen Wirtschaft im zu Ende gehenden Jahr.
Im Laufe des Jahres 2014 verzeichnete Rumänien in den ersten drei Quartalen ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum. Dieses war das größte EU-weit. Es bestehen Voraussetzungen, dass im vierten Quartal dieselbe Tendenz beibehalten wird. Kennzeichnend ist jedoch die Senkung der öffentlichen Investitionen das ganze Jahr über, was zu einem Haushaltsüberschuss für die ersten 10 Monate geführt hat, laut dem Nationalen Statistikamt. Auch bemerkenswert ist, dass die Rumänische Nationalbank im November die Inflationsprognose für dieses Jahr von 2,2% auf 1,5% herabgesetzt hat, um 0,7% tiefer als im August vorausgesagt.
Der Verwaltungsrat der Rumänischen Landesbank hat am 8. Januar beschlossen, den Leitzins der Währungspolitik von 4% auf 3,75% jährlich zu reduzieren. Das ist ein historisches Tief. Auch die pflichtigen Mindestreserven in rumänischer Währung wurden von 15% auf 12% und in ausländischer Währung von 20% auf 18% gesenkt. Im Laufe des Jahres ging der Leitzins schrittweise bis auf 2,75% zurück. Die pflichtigen Mindestreserven in Lei erreichten 10% und die pflichtigen Mindestreserven in ausländischer Währung 14%.
Am 8. Januar wurde bekannt gegeben, dass Rumänien 2 Milliarden Dollar durch Staatsanleihen mit einer Reifezeit von 10 und 30 Jahren von den internationalen Märkten aufgenommen hat. Diese hat man für eine niedrigere Leistung als der Stand, der den Investoren vorgestellt wurde, aufgenommen. Die Titel mit einer Laufzeit von 10 Jahren wurden um 2,15% über der Referenz des amerikanischen Schatzamtes verkauft, so Reuters. Somit betrüge die Leistung dieser Ausschreibung knapp 5%. Die Anleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren wurden auf dem Markt für 2,45% mehr als die Referenzkosten der amerikanischen Staatsanleihen verkauft. Deren Leistung steht bei 6,23%. Die Banken BNP Paribas, Citigroup und JP Morgan waren die wichtigsten Makler des besagten Anleihenverkaufs.
Am 20. Januar hat der amerikanische Autobauer Ford im südrumänischen Craiova den Wagen B-Max mit der Nummer 100.000 vom Band laufen lassen. „2013 erzielte B-Max sehr gute Ergebnisse in ganz Europa, mit Verkäufen von über 67.000 Einheiten“, gab damals die amerikanische Gesellschaft bekannt. Das Automobilwerk in Craiova baut derzeit rund 370 B-Max Wagen am Tag. Die Produktion dieses Modells startete Mitte 2012.
Am 5. Februar wurde bekannt, dass das österreichische Unternehmen Agrana Zucker die Fabriken im südlichen Urziceni und im südöstlichen Lieşti, Landkreis Galaţi, von Lemarco SA, einem der größten rumänischen Zuckerhersteller, übernommen hat. „Die Intention von Agrana ist nicht nur, die Zuckerrübenproduktion zu steigern, sondern auch die Raffinierungstätigkeiten zu erweitern. Dadurch möchte das Unternehmen seine Position auf dem südosteuropäischen Markt konsolidieren.“ Dies erklärte Johann Marihart, Generalleiter von Agrana, der Gesellschaft, die zu der Zeit bereits zwei weitere Fabriken in Rumänien, im südlichen Buzău und im östlichen Roman, besaß.
Am 6. Februar kündigte die amerikanische Gesellschaft TRW Automotive an, sie werde in Roman ein neues Produktionswerk für Airbags eröffnen. Somit erweiterte sie ihren Tätigkeitsbereich in Rumänien. Die amerikanische Gesellschaft ist bereits seit 2004 in Rumänien anwesend. Damals startete sie ihre Tätigkeit im westrumänischen Temeswar mit der Lederbekleidung von Lenkrädern. Die Gesellschaft hat ihre Tätigkeit in Rumänien durch die Herstellung von Autoteilen, einschließlich Airbags, erweitert.
Am 26. Februar gab das deutsche Unternehmen Bosch bekannt, dass es 77 Millionen Euro in das Forschungs- und Produktionszentrum im mitte-westlichen Klausenburg investiert hat. Die Anlage wurde Ende 2013 in Betrieb genommen. Das besagte Zentrum befindet sich im Industriepark Tetarom, in der Ortschaft Jucu. Dieses gehört zum Automotive Electronics Bereich, der elektronische Steuereinheiten, Halbleiter und Sensoren für die Autoindustrie und andere Bereiche entwickelt und herstellt. In Rumänien ist Bosch in Bukarest, Blaj (Blasendorf), Klausenburg und Temeswar tätig und beschäftigte Anfang des Jahres rund 2.000 Mitarbeiter.
Am 7. März bestätigte die Finanzbewertungsagentur Fitch das Rating Rumäniens für langfristige Kredite in ausländischer Währung „BBB Minus“, mit stabiler Perspektive. Diese Entscheidung widerspiegelt das niedrige Haushaltsdefizit und das Wirtschaftswachstum im Jahr 2013 über den Erwartungen. Fitch erinnerte daran, dass das Rating Rumäniens auch durch die Beschleunigung des Wirtschaftswachstums und durch die Steigerung des Vertrauens, dass Rumänien die Ertragsdifferenz zu anderen Staaten der Europäischen Union reduzieren kann, positiv beeinflusst wird. Diese Entwicklungen könnten beispielsweise durch Strukturreformen der staatlichen Unternehmen, des Gesundheitswesens und der öffentlichen Verwaltung unterstützt werden.
In der Ausgabe der kommenden Woche werden wird die Chronologie der wichtigsten Wirtschaftsereignisse dieses Jahres fortsetzen. Wir werden somit Informationen über die Investitionen der britischen Baumarktkette Kingfisher, der Gesellschaften Ford, Daimler und Dräxlmaier in Rumänien bringen. Außerdem werden wir an die Verbesserung der Ratingaussichten Rumäniens durch Moody’s erinnern.
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