Die siebenbürgischen Dörfer sind dank der ruhigen Atmosphäre und der Gastronomie ein immer beliebteres Reiseziel der heimischen und ausländischen Touristen.
Wer das Radfahren liebt, hat in Siebenbürgen mehr als 250 km Routen zur Verfügung, die historische Städte mit traditionellen Dörfern verbinden. Die touristische Infrastruktur ist gut entwickelt. Die Touristen können auch thematische Landkarten finden, so dass sie die Ferien in Siebenbürgen gut organisieren können. Der lutherisch-evangelische Pfarrer Ştefan Cosoroabă erklärt, welche die wichtigsten Attraktionen Siebenbürgens sind:
„Siebenbürgen ist eine besondere Region, die besondere Touristen heranlockt. Diese erfreuen sich des interkulturellen, interethnischen und interreligiösen Lebens in einer Landschaft, die noch nicht – wie anderswo in Europa – umgestaltet wurde, mit einer reichen Geschichte und mit vielen unterschiedlichen historischen Bauten. Wir sprechen nicht nur über die Geschichte der Sachsen in Siebenbürgen, die ich vertrete, sondern auch über die Geschichte der rumänischen, der ungarischen, der szeklerischen Bevölkerung.“
Was das Besondere an Siebenbürgen ausmache, seien die zahlreichen Kirchenburgen, sagt unser Gesprächspartner:
„Wir haben 160 Kirchenburgen, die aus dem 12.–14. Jahrhundert datieren, sowie Burgen aus dem 16. Jh., als der Druck der Osmanen immer stärker wurde. Die Kirchenburgen oder Wehrkirchen verkörpern Siebenbürgen und die Geschichte dieser Region. Die Kirchenburgen gleichen nicht einander. Bei jeder Kirche kann man etwas Außergewöhnliches entdecken. Was aber traurig ist, ist die Tatsache, dass die Gemeinschaften, die die Kirchenburgen erbaut haben, größtenteils nach Deutschland ausgewandert sind. Es gibt nur noch sehr wenige evangelische Sachsen in Siebenbürgen. Deshalb kann man nicht alle 160 Kirchenburgen besuchen. Wir empfehlen den Touristen 50 Kirchenburgen, die mit einer einzigen Ferienkarte, der Transilvania Card, besucht werden können. Der Tourist kann mit diesem Kirchenburgenpass die 50 Sehenswürdigkeiten kostenlos besuchen und verfügt über Preisnachlässe bei Hotels, in Restaurants und Weinkellern.“
Die Gäste können thematische Ferien Buchen. Realistischer wäre jedoch, davon auszugehen, dass man nicht alle 50 Burgkirchen an einem Stück besuchen kann. Die Sehenswürdigkeiten seien einfach zu zahlreich, sagt der lutherisch-evangelische Pfarrer Ştefan Cosoroabă:
„Es gibt die Möglichkeit, die bedeutendsten zu besuchen. 2018 richteten wir unsere Aufmerksamkeit auf Nordsiebenbürgen, besonders weil viele Touristen über Klausenburg ihre Siebenbürgen-Reise antreten und auch auf dem dortigen Flughafen landen. Wir haben lokale Partner, die das Projekt unterstützen. Ich empfehle die romanische Kirche in Herina im Kreis Bistriţa-Năsăud, die aus dem 12. Jh. datiert und im Originalzustand erhalten ist. Weiter würde ich unseren Gästen empfehlen, nicht nur die bekannten Kirchenburgen in Biertan (Birthälm), Viscri (Deutsch-Weißkirch) oder Prejmer (Tartlau) zu besichtigen, sondern sich auch Nordsiebenbürgen zu bereisen, wo es auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten gibt.“
Die Internetseite http://www.transilvania-card.ro ist in Rumänisch, Deutsch und Englisch abrufbar. Die ersten Informationen können also in mehreren Sprachen erhalten werden. Die Karte der Reiseziele wurde in Rumänisch und Französisch sowie in Deutsch und Englisch herausgegeben. Die Internetseite veröffentlicht auch Informationen über die organisierten Veranstaltungen, so dass die Touristen diese in ihrem Programm einschließen können. Pfarrer Ştefan Cosoroabă dazu:
„Wir geben jedes Jahr einen Kalender mit den Veranstaltungen heraus, die in den Kirchenburgen und der Umgebung organisiert werden. Für 2018 haben wir schon 250 Events geplant. Die bedeutendsten sind die Orgelkonzerte, in etwa 15 Kirchen finden sie regelmäßig statt. Danach haben wir die Haferland-Woche in der Gemeinde Rupea (Reps), das Holzstock-Festival in Hosman (Holzmengen), das sich an die Jugend richtet. Es folgen Kunstausstellungen, Theaterstücke und vieles mehr. Wir erwarten Sie in Siebenbürgen, wo Sie eine bewegte Geschichte kennenlernen werden und gleichzeitig über die Zukunft nachdenken können. Die Welt, in der wir leben, kann nicht ohne Traditionen existieren.“
Im Jahr 2017 sind rund 1500 Transilvania Cards verkauft worden. Circa 1% der Besucher der Kirchenburgen machen Gebrauch von dieser Karte. Siebenbürgen ist auch für Radfahrer geeignet. Man kann unterschiedliche Routen wählen. Diese verbinden historische Städte mit traditionellen Dörfern. Es gibt auch eine Herausforderung: auf der höchsten Landstraße in Rumänien, dem Transfăgărăşan-Hochstraße, Rad zu fahren. Nicolae Ivan, Koordinator der sportlichen Programme beim Tourismuskreisverband Sibiu, bringt Einzelheiten:
„Der Sachsenweg nach Măgura Cisnădiei ist eine 45 km lange Strecke. Eine andere markierte Route ist der Radweg »Emil Cioran« nach Răşinari mit einer Länge von 43 km. Der Salzweg im Zekesch-Hochland (rum. Ţara Secaşului) verbindet Ortschaften auf dem traditionellen Weg jener, die früher Salz verkauften. Im Altland (rum. Ţara Oltului) haben wir die Brukenthal-Strecke, die in die Nähe der Sommerresidenz des Barons Samuel von Brukenthal in Avrig (dt. Freck) führt. Im Harbachtal (rum. Valea Hârtibaciului) gibt es die 43 km lange Route »Mocăniţa Valea Hârtibaciului«.“
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