Der weltweit anerkannte Violinist Remus Azoiţei lebt und lehrt heute überwiegend in London, konzertiert aber häufig auch in seiner alten Heimat Rumänien.
„Violinist zu sein, ist wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe, die ein Mensch erledigen kann. Die schwierigste und umfassendste. Mechanisch. Es ist eine Sache der Fingerfertigkeit, die gepflegt und entwickelt werden muss. Dann mental, psychisch, emotional – praktisch umfasst sie alle menschlichen Seiten, die es gibt. Das macht sie zum schwierigsten Beruf“ – erklärte in einem Interview mit Radio Rumänien der Violinist Remus Azoiţei. Der Rumäne war 2001 der jüngste Geigen-Professor in der Geschichte der Königlichen Musik-Akademie in London.
Remus Azoiţei gab mit acht Jahren sein Debüt mit dem Sinfonieorchester seiner Heimstadt Galatz. Nach Abschluss des Konservatoriums in Bukarest in der Klasse von Professor Daniel Podlovski war der junge Violinist Stipendiat an der berühmten Juilliard School in New York. Dort studierte er unter anderem bei Dorothy Delay, Masao Kawasaki und Itzhak Perlman, am Ende seines Aufenthalts erlangte er den Titel Master of Music. Azoiţei steigt anschließend als Solist mit den prestigeträchtigsten Ensembles der Welt auf die Bühne, darunter das Philharmonie-Orchester von Radio France, das Philharmonie-Orchester „George Enescu“ oder das Belgische Nationalorchester. Er arbeitete mit großen Dirigenten zusammen wie Lawrence Foster, Dimitri Kitaenko, Michael Sanderling.
Zu seinen wichtigsten Auftritten in den letzten Jahren zählten jene in der Carnegie Hall in New York, im Concertgebouw Amsterdam, in der Salle Cortot Paris, im Konzerthaus Berlin, im St. Martin in the Fields und Wigmore Hall in London, dem Teatro La Fenice in Venedig, dem Brüsseler Palais des Beaux Arts oder dem Wiener Konzerthaus. Im Jahr 2005 führte er beim Internationalen Musikfestival George Enescu gemeinsam mit Nigel Kennedy das Doppelkonzert für zwei Violinen und Orchester in d-Moll von Johann Sebastian Bach auf. Das Konzert wurde von 19 Radio- und Fernsehsendern in Europa übernommen, darunter BBC, Arte und Mezzo.
Inzwischen haben der Violinist Remus Azoiţei und der Pianist Eduard Stan eine erfolgreiche künstlerische Partnerschaft geschlossen. Neben zahlreichen gemeinsamen Konzertauftritten haben die beiden 2007 als Weltpremiere die gesamten Werke George Enescus für Geige und Klavier aufgenommen. Die Doppel-CD des deutschen Labels Hänssler Classics verursachte unmittelbare Reaktionen. „Azoiţei hat alle Grundvoraussetzungen: eine markante Sensibilität, eine sanfte, jedoch nicht übertriebene Tonlage und ein beeindruckendes Spektrum an Emotionen und Dynamik“ – so die Rezension von The Strad. The Gramophone lobte derweil den „raffinierten, jedoch vibrierenden Stil von Remus Azoiţei... Ein Solist, der das Temperament, die Geigenkunst und Eleganz der Ausführung auf eine sehr besondere Art und Weise kombiniert.“ 2009 gingen Eduard Stan und Remus Azoiţei auf Tour durch Europa und die USA – insgesamt waren es 15 Konzerte. Nach dem Auftakt am Terrace Theatre of Kennedy Center in Washington DC schrieb ein Kritiker der Washington Post: „Azoiţei spielte mit einer fließenden melodischen Sensibilität und einer glänzenden Technik.“
Der rumänische Violinist ist eines der Gründungsmitglieder der Enescu-Gesellschaft in London, die seit 2007 existiert. Derzeit ist er auch Kunstdirektor der Gesellschaft. 2005 war Remus Azoiţei vom Rumänischen Präsidialamt mit dem Offiziersgrad des Ordens für Kulturelle Verdienste ausgezeichnet. 2013 verlieh ihm König Mihai I. von Rumänien den Offiziersgrad des Ordens der „Rumänischen Krone“. „Mein Zuhause ist in London, ich bleibe aber ein Zwei-Kulturen-Produkt. Meine Wurzeln sind immer noch rumänisch“, gestand der Künstler anlässlich eines Konzerts im Großen Saal des Rumänischen Athenäums im Frühjahr.
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