Schuhindustrie in Rumänien verzeichnet Rekordexporte

schuhindustrie in rumänien verzeichnet rekordexporte 2013 hat der Wert der Schuh-Exporte aus Rumänien die 2-Milliarden-Marke überschritten. Das ist um ein Viertel mehr als im Jahr zuvor.

2013 hat der Wert der Schuh-Exporte aus Rumänien die 2-Milliarden-Marke überschritten. Das ist um ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Dieses Wachstum ist als umso wichtiger zu werten, da es auf eine starke Rezessionsphase folgte.

 

Der Arbeitgeberverband der rumänischen Schuh-Industrie heißt Sfera Factor – seine Mitglieder sind für 70% der hier hergestellten Schuhe sowie für 90% der exportierten Paare verantwortlich, erklärte Angela Vasiliu Dimitriu, die Vorsitzende des Verbandes:

 

„Das ist spezifisch für unsere Branche, denke ich: die Tatsache, dass die Exporte auf zwei wichtige Bereiche angewiesen sind. Da ist zum einen die Lohnproduktion, das heißt die Manufaktur in den großen privaten Fabriken in Rumänien oder in den ehemaligen Staatsbetrieben, die heute als Aktiengesellschaften fungieren, und zum anderen die kleineren Hersteller, die sich mit direkten Exporten beschäftigen, die die sogenannten Profilsammlungen beinhalten. Beide Bereiche haben ein Wachstum verzeichnet. Die Manufakturen bekommen Aufträge von anderen Unternehmen, von großen ausländischen Marken. Sie haben davon profitiert, dass diese großen Firmen nach ihrer Produktionsauslagerung nach Asien in den vergangenen Jahren jetzt nach Europa zurückgekehrt sind. Rumänien gehört in dieser Hinsicht zu den Lieblingszielen, so ist das Arbeitsumfeld im Land verbessert worden und so sind eben die Exporte von Rumänien in die Heimatländer dieser Marken angestiegen.“         

 

Welche wären aber die Gründe für die Rückkehr der Markenhersteller nach Rumänien, um hier zu produzieren?, fragten wir Frau Dimitriu:

 

 „Die Arbeitskraft ist zwar nicht billiger, aber nach ihrer Erfahrung in China, Vietnam, Indien, wohin sie eben ihre Produktion wegen dieses Arguments ausgelagert hatten, konnten sie feststellen, dass zusätzliche Kosten entstehen. Die Produkte hatten nicht die Qualität der in Europa hergestellten Produkte, hinzu kam die sehr lange Transportzeit, hin und zurück.  Rumänien behält einige Trümpfe in der Hand für die eigene Produktion, die exportiert wird: Diese sind die kurze Transportzeit für Lieferungen in europäische Länder, die fehlenden Handels- bzw. Zollschranken, die flexible Produktion dank der qualifizierten Arbeitskräfte, die hier zu finden sind; all diese Aspekte machen Rumänien neben Portugal zu einem der größten Manufaktur-Länder Europas. Und auf europäischer Ebene wird davon gesprochen, dass die Produktion in Europa, dass die Kenntnisse in Europa bleiben müssen, und da spielt es keine große Rolle mehr, ob das in Portugal oder Spanien, in Rumänien oder Italien passiert. Es ist wichtig, dass alles in Europa bleibt.“

 

 

Die Lohnfertigung hat heute einen Anteil von weniger als 60% an den Ausfuhren, wobei Rumänien vor nicht langer Zeit auf den Außenmärkten nicht mit eigenen Marken präsent war. Angela Vasiliu Dumitriu vom Arbeitgeberverband der Schuh-Branche erläuterte im Interview mit Radio Rumänien die Struktur der Exporte nach Europa und neuerdings, nach China, Japan, Neuseeland und Australien:

 

„Ein Teil der Exporte entfällt auf die Manufaktur und das sind die Produkte, die teilweise oder ganz unter ausländischen Marken gefertigt werden, generell sind es Halberzeugnisse, die von hier aus exportiert werden, unter der ausländischen Marke oder mit dem Zusatz ‘Made in Romania’. Was die Herkunftsmarke anbelangt, das sind sehr große Namen, Gucci, Prada, oder Massenhersteller, die in Rumänien fertigen. Aber unsere Exportzahlen sind auch dank der direkten Lieferungen gestiegen, der rumänischen Firmen, die ihre eigenen Sammlungen schaffen und die Produkte mit hohem Mehrwert verkaufen. Das sind unsere eigenen Erzeugnisse, im Rahmen einer eigenen Sammlung, die beachtliche Gewinne einbringt.“

 

 

Die rumänischen Schuh-Hersteller besorgen sich ihre Rohstoffe vor allem von italienischen, spanischen und türkischen Firmen. Das verwendete Leder stammt manchmal auch aus Rumänien, allerdings nicht allzu oft, da es hierzulande nicht sehr viele Gerbereien gibt. Wir baten Frau Dimitriu um einen Ausblick für die kommenden Jahre, was die Exporte anbelangt:

 

„Ich bin davon überzeugt, dass wir die drei-Milliarden-Marke knacken werden, vielleicht nicht im kommenden Jahr, aber in den darauffolgenden Jahren, zumal die exportierenden Unternehmen jetzt einen Kern bilden, wie ich glaube. Sie gehen mit gutem Beispiel für andere rumänische Firmen voran, die vielleicht pessimistischer sind und die ihre Tätigkeit noch nicht ausreichend durchgeplant haben, um ein exporttüchtiges Angebot vorlegen zu können.“

 

 

Zu erwähnen sei noch, dass der interne Schuhmarkt die Produkte mit hohem Mehrwert nicht sehr gut aufnehmen kann – vor diesem Hintergrund wird nach Rumänien sehr billige und minderwertige Ware, vor allem aus asiatischen Ländern, importiert.

 

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www.rri.ro
Publicat: 2014-08-26 15:41:00
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