„fabriKa“ – neues Tanztheater von Gigi Căciuleanu

„fabrika“ – neues tanztheater von gigi căciuleanu Heute findet die Erstaufführung eines neuen choreografischen Theaterstücks von Gigi Căciuleanu statt. Das neue Tanztheaterstück heißt „fabriKa“, der Chreograph arbeitet mit der bewährten Tänzergruppe zusammen.

Der Choreograph Gigi Căciuleanu lernte die Mitglieder seiner Theatergruppe bei einem Casting für seine Romania Dance Company kennen. Er fühlte sich von den 12 jungen Tänzern angeregt. Die Zusammenarbeit entwickelte sich rapide, so dass am 22. und 23. April auf der Bühne des Kleinen Theaters in Bukarest die Erstaufführung des choreografischen Theaterstücks „fabriKa“, in dem „etwas produziert wird“, wie der Autor sagt, stattfinden wird. Gigi Căciuleanu dazu:

 

Deshalb habe ich den Titel »fabriKa« (Die Fabrik – in fürs Rumänische eigenwilliger Schreibweise, Anm. d. Red.) gewählt. Wir denken an das Gedankenwerk und an die Bewegungsfabrik. Die Tanzfabrik hat ihren Ursprung im Kopf, im Gedanken und nicht im Körper. Anfangs muss der Kopf etwas erfinden oder ausdenken und die ersten Ideen verändern, metamorphosieren, danach kann der Körper sie ausdrücken. Ich gehe davon aus, dass ein denkender Körper schön ist. Ich beziehe mich nicht auf die Schönheit des Körpers, die ich mit der Schönheit einer Statue vergleiche. Mithilfe des Tanzes drückt der Körper verschiedene Ideen aus. Ich denke also nicht an die Ästhetik. Die Gedankenfabrik scheint mir wichtig. Denken bedeutet nicht nur Gehirn. Denken bedeutet meiner Meinung nach auch Gefühl.“

 

 

Gigi Căciuleanu bringt im Stück „fabriKa“ die Idee der Gruppe zum Ausdruck, die ihre eigene Identität hat, aber aus unterschiedlichen Persönlichkeiten gebildet ist. Jeder von uns gehört einer Gruppe an und hat gleichzeitig seine eigene Persönlichkeit. Gigi Căciuleanu verlangt von seinen Tänzern, den Raum zu füllen. Was erwartet Gigi Căciuleanu vom Zuschauer?

 

„Ich hoffe, dass der Zuschauer die Beziehung zwischen den Gestalten entziffert. Ich beziehe mich auf die choreografischen Gestalten und nicht auf die Theatergestalten. Eine Geige ist eine Gestalt des Orchesters. Jede einzelne Identität soll entziffert werden. Die Zuschauer sollen sich mit einer Gestalt oder mit einer Beziehung, die im Stück vorkommt,  identifizieren können. Das Raumspiel scheint mir bedeutend zu sein. Wenn eine Person eine Straße durchquert, dann ist die Straße nicht mehr so, wie sie war. Der Raum ist ein Organismus, ein Mechanismus und nicht ein leerer Raum. Ich wünsche mir, dass der Zuschauer die Choreografie des Raumes spürt. Manchmal sind die Löcher im Käse schöner als der Käse. Die gleiche Idee ist für den Raum gültig.“

 

 

Die Musik ist für Gigi Căciuleanu ein Partner. In „fabriKa“ bringt er eine Montage von Liedern des kamerunischen Komponisten Manuel Wandji, der in Frankreich lebt:

 

Ich habe rhythmische Musik gewählt, die mir bei der Strukturierung der Aufführung helfen soll. Ich vergleiche sie mit einem Mathematikblatt. Diese Musik stellt eine große Konkurrenz dar, die Aufführung ist reich an Musik. Sie ist ein Gemisch von Ethnischem und Modernem. Ich brauchte die Musik, um mich zu leiten, um mich zu führen. Gleichzeitig aber sollte sie mir die Möglichkeit geben, daraus herauszutreten. Als Proletarier, als Arbeiter des Tanzes leben wir in einer Mischlingswelt. Das fühle ich in Paris ganz gut. Wenn ich Mischling sage, denke ich nicht nur an die Hautfarbe. Wir vermischen uns, weil uns das Leben in Gruppen zusammenbringt. Die Musik unterstützt mich auch in diesem Sinn.“


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Publicat: 2015-04-22 05:51:00
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