Rumänische Autoindustrie deutlich im Plus

rumänische autoindustrie deutlich im plus In Rumänien liegen die Jahresverkaufszahlen aus der Automobilbranche vor – und sie können sich durchaus sehen lassen.

120.600 neue Fahrzeuge wurden in Rumänien im letzten Jahr verkauft – über 20% mehr als 2014. Das meldete der Verband der rumänischen Automobilhersteller und -Importeure APIA. Wie auch in den letzten Jahren entfällt die Steigerung größtenteils auf betriebliche Kunden, denn nur 26% der Automobile wurden von Privatkunden gekauft. Die Polizei hingegen meldete einen etwas mäßigeren Erfolg – rund 81.100 Neuwagen wurden letztes Jahr zugelassen, fast 16% im Vergleich zu 2014. Der Autojournalist Adrian Mitrea erklärt die Unterschiede: „Wir müssen zwischen den Daten des APIA und jenen der Polizei unterscheiden. Die einen sind Verkaufszahlen, die anderen Neuzulassungen. Es gibt leider dieses Phänomen am rumänischen Automobilmarkt, dass Automobile von der APIA als verkauft gemeldet werden, sie aber aus verschiedenen Gründen exportiert und nicht in Rumänien zugelassen werden.  Das Wachstum ist also nicht ganz so groß, und es gibt einen Unterschied von einigen Tausend Stück. Es kann also dazu kommen, dass der APIA spektakuläre Zahlen veröffentlicht, die Polizeistatistik aber auf moderatere Entwicklungen hinweist,” so der Autojournalist Adrian Mitrea.ea.

 

Die Polizei weiß klar besser als der Branchenverband, wie viele Gebrauchtwagen zugelassen wurden – nach letzter Statistik waren das in 2015 über 250 Tausend Stück, 14% mehr als im Vorjahr. „Nach wie vor gibt es hohe Gebrauchtwagenimporte zum Nachteil des Neuwagengeschäfts. Natürlich würden alle gerne einen neuen Wagen haben – Kunden wünschen sich so etwas, Hersteller und Importeure auch. Aber es ist eben so, dass sich die Menschen realistisch gesehen nur ein Auto aus zweiter Hand leisten können. Dieser massive Import zeigt aber auch, dass die Händler in Rumänien nichts vom Gebrauchtwagengeschäft verstehen. Erst seit etwa einem Jahr gibt es ein empirisch festgestelltes Interesse für dieses Segment, aber die Händler haben bis zu dem Zeitpunkt dieses Marktsegment völlig vernachlässigt. In letzter Zeit sind aber spezialisierte Gebrauchtwagenhändler erschienen, die sehr professionell auftreten und das machen, was eigentlich die Markenhändler machen sollten,” sagt Adrian Mitrea.

 

Nach Ansicht des APIA müsste der Staat Maßnahmen treffen, um den Kauf von Neuwagen zu fördern. APIA-Präsident Ernest Popovici zählt die Möglichkeiten auf: „Der Import von Gebrauchtwagen müsste besteuert werden und auch die Kfz-Steuer sollte nach Verschmutzung gestaffelt werden. Wer am Kilometerzähler der Fahrzeuge etwas ändert sollte streng bestraft werden.  Nicht zuletzt sollte der Kauf umweltfreundlicher, emmissionsarmer Autos gefördert werden,” fordert der APIA-Chef.

 

Für dieses Jahr rechnet der Branchenverband bei Neuwagen mit einem Verkaufsplus von 10 bis 12 Prozent gegenüber 2015. Produziert wurden in Rumänien letztes Jahr 387 Tausend Fahrzeuge - 339 Tausend bei Dacia und 48 Tausend bei Ford in Craiova. Der Export ging um 2,5% leicht zurück. Auch 2015 war der Dacia Duster der Exportschlager – 162 Tausend wurden ausgeführt. Auf die nächsten Plätze kamen Dacia Logan, Dacia Sandero, Ford B-Max und Logan MCV. Dacia ist auch in Rumänien die beliebteste Marke - 33.800 Stück wurden verkauft. Volkswagen und Skoda belegen den zweiten und dritten Platz.

 

Dieselmotoren halten mit 53,5%weiterhin den größten Anteil am Markt, sind tendenziell aber rückläufig: Ihr Anteil nahm letztes Jahr wieder um 3% ab.

Die Anzahl von Hybrid- oder Elektroautos verdoppelte sich auf fast 500 Stück. In Rumänien waren Ende letzten Jahres rund 6,6 Millionen Fahrzeuge zugelassen, fast 5,3% mehr als 2014. Davon entfallen 1,19 Millionen auf die Hauptstadt Bukarest. 956 Tausend von ihnen gelten als PKW.


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Publicat: 2016-02-02 18:00:00
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