Transport- und Logistikmarkt spürt starken Aufschwung

transport- und logistikmarkt spürt starken aufschwung Der Transportsektor wächst deutlich – trotz der mangelhaften Straßeninfrastruktur und das sei laut der Finanzeitung „Ziarului Financiar” hauptsächlich den in Rumänien tätigen Logistikunternehmen zu verdanken.

Laut der Finanzzeitung „Ziarul Financiar“ verzeichnen derzeit der rumänische Markt für Gütertransport mit über 6,5 Milliarden Euro und der Markt für Personentransport mit ungefähr 2 Milliarden Euro das siebte Jahr in Folge ein deutliches Wachstum. Das Ergebnis sei laut der rumänischen Finanzzeitung besonders den Logistikunternehmen zu verdanken. Diese hätten ihr Geschäft deutlich verstärkt und in neue Einlagerungs- und Logistikzentren investiert.

 

Der schrittweise ansteigende Transportpreis soll laut Einschätzungen der Experten dazu führen, dass sich immer mehrere Unternehmen in dieser Branche für lokale Produktion entscheiden. Die sinkenden Preise werden infolgedessen neue Investoren ins Land locken. Eine stärkere Produktion wird erwartungsgemäß eine höhere Nachfrage seitens der Transport- und Logistikunternehmen für Dienstleistungen mitbringen.

 

Es wird ebenfalls erwartet, dass die neuen Investitionsprojekte von Daimler im mittelrumänischen Sebeş (Mühlbach) oder von Bosch und Delonghi in Klausenburg weitere Investitionen  veranlassen werden. Infolgedessen werden Logistik- und Transportunternehmen in neue Einlagerungs- und Logistikzentren investieren, um der Nachfrage nachzukommen. Die lokalen Transportunternehmen versuchen zudem, ihr Geschäft sowohl nach Westeuropa als auch nach Asien auszuweiten. Der Vizepräsident des Rumänischen Logistikverbands, Ion Lixandru, kommt zu Wort mit Einzelheiten:

 

„Im Logistikbereich lässt sich zweifellos eine Entwicklungstendenz auszeichnen, die Transporte wachsen deutlich, auch bei einer mangelhaften Infrastruktur. Dieser Sektor ist ohnehin auf dem guten Weg und ich erwarte, dass der Gütertransport von nun an zweistellig wächst, denn das würde der aktuellen Nachfrage auf dem Markt entsprechen. Derzeit kann man im Bereich online verkaufen, der Speditionsmarkt ist auch gewachsen und das ganze System kann jetzt die mangelhafte Infrastruktur ausgleichen. Die Logistik bei der rumänischen Post  funktioniert auch besser und es gibt auch Privatkapital in diesem Sektor. Die ausländischen Direktinvestitionen spielen dabei eine ausschlaggebende Rolle. Sie bringen nicht nur Geld, sondern auch Lösungen, so zum Beispiel Speditions-, Bank- und Vermittlungsdienstleistungen, und das ganze entspricht den europäischen Standards der Qualitätssicherung.“

 

 

Ion Lixandru schätzte ebenfalls die Situation auf dem Markt: „Der Logistikmarkt liegt angesichts der beförderten Waren bei 28–30 Milliarden Euro, ohne den Transport von Gas, Strom und Treibstoff mit einzurechnen. Meine Schätzungen beziehen sich auf Endverbraucher im Einzelnen.“ Rumänien biete zahlreiche Möglichkeiten in diesem Sektor an, glaubt unser Gesprächspartner:

 

„In Rumänien ist der Verbrauch in den letzten zwei oder drei Jahren deutlich gestiegen, darüber hinaus ist Rumänien aber auch ein Produktionsland. In der Mitte des Landes gibt es Produktionsfabriken, wo Autobestandteile hergestellt werden. Ihr Transport ist dadurch erleichtert, dass die Autobahn das mittelrumänische Sibiu an den Westen anschließt, selbst wenn es ein Autobahnabschnitt von 80 km gibt, der noch nicht als fertig gebaut gilt. Im Süden des Landes gibt es eine bessere Infrastruktur und der Schwarzmeer-Hafen Constanţa wächst ebenfalls. Die Brücke und die Infrastruktur im Hafen Agigea, Landkreis Constanţa, erleichtern deutlich den Gütertransport und öffnen neue Exportmöglichkeiten. Die Wirtschaft im Süden Rumäniens wächst dank den Investitionen im Autobau-Bereich in Craiova, wo der amerikanische Autobauer Ford eine Fabrik betreibt. Die Infrastruktur ist auch im Süden mangelhaft, der nächtliche Warentransport muss deswegen eingeschränkt werden, aber die Donau-Häfen Orşova, Corabia, Turnu Măgurele, Giurgiu und Călăraşi bringen einen deutlichen Beitrag zum Wachstum dieses Sektors.“

 

 

Kann die billige Arbeitskraft, die es in der ostrumänischen Moldau gibt, trotz der mangelhaften Straßeninfrastruktur der Region einen Aufschwung im Transport- und Logistiksektor bringen? Dazu Ion Lixandru:

 

„Leider nicht, weil die Moldau als eine der ärmsten Regionen Europas gilt und das lockt selbstverständlich so gut wie keine Investitionen an. Derzeit wird die Moldau, mit einigen Ausnahmen wie Iaşi, Suceava und Bacău, von Investoren vermieden. Um die mittelrumänischen Städte Braşov, Sibiu, Sebeş, Deva konzentrieren sich hingegen die meisten deutschen Investitionen wie Mercedes Benz, Audi, die bekanntlich eine besonders gute Technologie betreiben.“

 

 

Der Vizepräsident des Rumänischen Logistikverbands erläuterte ferner, welche die Regionen sind, deren Wirtschaft seiner Ansicht nach in den nächsten zwei oder drei Jahren wachsen wird:

 

„Die Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf und Entwicklungspotential sind das südrumänische Oltenien (Kleine Walachei) und die Moldau. Ich erwarte einen deutlichen Aufschwung im Transport- und Landwirtschafsbereich in diesen Regionen.“

 

 

Rund 84% des Umsatzes der Logistikunternehmen macht der Straßentransport aus, 3% der Bahntransport, während der Rest mit 8% auf den See- und Lufttransport zurückzuführen ist.


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Publicat: 2016-09-06 17:30:00
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