Wladyslaw Wydra aus Weißrussland: „Rumänen sind sehr hilfsbereit“

wladyslaw wydra aus weißrussland: „rumänen sind sehr hilfsbereit“ Heute lernen wir Wladyslaw Wydra kenen, einen Studenten aus Weißrussland. Er ist als Volontär nach Rumänien gekommen und arbeitet freiwillig für eine Bukarester NGO.

Wladyslaw Wydra kommt aus Weißrussland. Nach Abschluss des Gymnasiums zog er nach Polen. Dort studiert er an der Technischen Universität Posen.

 

„Ich wurde in Hrodna bzw. Grodno, einer Stadt in Weißrussland, geboren. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte Hrodna zu Polen. Meine Großeltern waren polnische Bürger. Als Kind schaute ich mir Zeichentrickfilme auf Polnisch an. Dadurch lernte ich ein bisschen die Sprache. Später beschloss ich, in Posen zu studieren. Ich dachte, es sei eine gute Gelegenheit, meine Polnisch-Kenntnisse zu vertiefen. Es dürfte nicht so schwer sein, mir die Sprache anzueignen, zumal Polnisch eine slawische Sprache ist. Ich bin halb Pole, halb Weißrusse – das ist zumindest mein Gefühl. Ich möchte auch weiterhin in Polen leben, dennoch bin ich in Weißrussland, in Hrodna, aufgewachsen. Hrodna ist für mich der schönste Ort in der ganzen Welt. Die Stadt liegt mir sehr am Herzen. Ich fühl mich sowohl in Polen wie auch in Weißrussland zu Hause.“

 

 

Wladyslaw Wydra soll vorläufig bis im Frühjahr 2017 in Rumänien bleiben. Er reiste letzten Sommer an, als Freiwilliger des Europäischen Freiwilligendienstes. Die Bukarester Nichtregierungsorganisation D.G.T setzte ein Projekt für informelles Lernen um, an dem er mitwirken wollte.

 

„Wir veranstalten unterschiedliche Aktivitäten für Jugendliche im Kulturhaus in der Ortschaft Ghermăneşti. Darüber hinaus werben wir für den Europäischen Freiwilligendienst auf unserer Internetseite. Wir bereiten auch einige Radiovorträge vor, denn wir wünschen uns, bald auch On Air zu gehen. In der Tat wollen wir einen Online-Sender öffnen. Jugendliche, die als Freiwillige tätig waren, können hier ihre Erfahrungen mit der Zuhörerschaft teilen. Wir werden auch Musik aus den jeweiligen Ländern, aus denen die Freiwilligen kommen, senden. Und Sendungen bringen, in denen wir uns über den Freiwilligendienst im Ausland austauschen.“

 

 

Wladyslaw Wydra aus Weißrussland hatte mittlerweile die Gelegenheit, Rumänien kennenzulernen. Seine Eindrücke dazu:

 

„Ich wusste kaum etwas über Rumänien, bevor ich hierher kam. Ich hatte einiges über die Schönheiten in Siebenbürgen, die Transfogarascher Hochstraße oder Vlad Dracul gehört. Die Rumänen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Wir sind einmal nachts mit dem Zug am Bukarester Hauptbahnhof angekommen. Es waren nicht einmal 2 Minuten vergangen und irgendjemand fragte uns, ob wir Hilfe bräuchten. In Bukarest passiert ständig etwas, das gefällt mir sehr gut. Es gibt viele Kulturveranstaltungen und Konzerte. Ich genieße es, sonntags auszugehen, durch die Stadt zu schlendern und an irgendeinem laufenden Festival in irgendeinem Park Volksmusik zu hören. Bukarest ist eine sehr große Stadt, im Sommer steigen die Temperaturen manchmal sehr hoch. Ich bin auch ans Schwarze Meer gefahren, war im Badeort Eforie Sud. Es hat mir gut gefallen, in Polen ist das Seewasser niemals so warm. Ich wollte nicht mehr aus dem Meer heraus kommen, so warm war das Wasser. Ich war auch in Iaşi – eine sehr schöne Stadt mit einer wunderbaren Architektur. Ich bin auch durch die Berge gewandert, durch die Südkarpaten. Im Bucegi-Gebirge sind wir bis auf die Omu-Spitze gestiegen. Die Aussicht ist wunderschön von dort oben. Es gibt auch eine Seilbahn, die die Touristen den Berg hoch befördert.“

 

 

Wladyslaw arbeitet als Freiwilliger des Europäischen Freiwilligendienstes für eine Bukarester NGO. Er studiert Maschinenbau an der Technischen Universität Posen. Sport und Informatik sind zwei weitere Hobbys des Jugendlichen.

 

„Ich liebe alles, was mit Mechanik, Autos, Fahrrädern zu tun hat. Ich fahre gerne Rad. Als ich in Polen lebte, bin ich einmal mit dem Fahrrad bis nach Tschechien, in die Berge, gefahren. Ich mag auch Informatik sehr gerne. Ich habe ein Masterstudium in Informatik. Wir studierten u.a. ein Konzept, das als Internet of Things/Internet der Dinge bekannt ist. Als Jugendlicher habe ich auch Leistungssport getrieben – Leichtathletik. Ich trainierte 6-8 Mal die Woche. Damals dachte ich, ich werde mal Profi-Läufer sein. Ich erlitt aber eine Fußverletzung und musste leider mit dem Sport aufhören.“

 

 

Wladyslaw Wydra schreibt nun seine Masterarbeit zum Abschluss seines Masterstudiums im Maschinenbau. Vielleicht kehrt er wieder mal nach Rumänien zurück, nachdem er sein Studium in Posen abschließt:

 

„Vielleicht finde ich einen Job, nachdem ich meine Aktivität als Freiwilliger beende. Noch vor dem Studium interessierte ich mich für den Maschinenbau. Nach Abschluss meines Studiums möchte ich auf diesem Gebiet arbeiten. Also wäre es ideal, einen entsprechenden Arbeitsplatz zu finden, egal in welchem Land. Heutzutage braucht man lediglich einen Laptop und Internetzugang und man kann problemlos arbeiten, egal wo man lebt.“


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Publicat: 2017-01-23 18:00:00
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