Astronomie für Jedermann: Das mobile Planetarium

astronomie für jedermann: das mobile planetarium Für spannende Reisen durch die Weiten des Universums und eine neue Gelegenheit für Sternfreunde, den Himmel zu beobachten, sorgt das mobile Planetarium des Astronomie-Verbands Pluto.

In einer Zeit, in der die Raumfahrten das Weltall einer breiteren Öffentlichkeit vermutlich bald zugänglich machen werden, sind auch die Kenntnisse über Planeten immer gefragter. In Rumänien gibt es Planetarien nur in wenigen Städten, deswegen hat die Initiative eines Weltall-Begeisterten, ein mobiles Planetarium einzurichten, landesweit für Enthusiasmus gesorgt. Das Projekt namens Planetariul Mobil Educaţional (das mobile und erzieherische Planetarium) wurde vom Astronomie-Verband Pluto ins Leben gerufen.

 

Das mobile Planetarium misst 8 Meter Durchmesser und ist 5 Meter hoch. Die mit Luft aufgeblasene Kugel kann in verschiedenen Räumen aufgestellt werden. Es beherbergt Aufführungen und Vorträge eines Erzählers, der ständig mit den Zuschauern in Kontakt kommt und die faszinierende Geschichte der Sternkonstellationen, Planeten, Galaxien, natürlichen Satelliten, Asteroiden veranschaulicht. Auch anhand der jüngsten Errungenschaften des Menschen in diesem Bereich erkunden die Planetarium-Gäste den Weltraum. Das Projekt sei durch seinen bildlichen, erzieherischen und interaktiven Charakter einzigartig in Rumänien, sagt der Initiator und Koordinator des Projektes, Adrian Filpişan. Was ihn dazu getrieben hat? Der Himmelskunde wird in den rumänischen Schulen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und die wenigen Unterrichtsstunden zu so einem faszinierenden Thema seien überhaupt nicht attraktiv gestaltet, sagt Adrian Filpişan:

 

„Der Start ins Abenteuer gilt einem kleinen Planetarium von 5 Metern Durchmesser. Später haben wir ein größeres eingerichtet, das mehr Gäste empfangen konnte, und vor drei Jahren haben wir die Reisen mit diesem mobilen Planetarium angefangen. Unsere Gäste sind zum größten Teil Kinder mit ihren Eltern. Die Vorträge kreisen jetzt um unterschiedliche Themen, das erste Mal haben wir das Thema angesprochen: »Was machten unsere Urahnen damals abends zu Hause?« Bestimmt guckten sie kein Fernsehen, sondern die Sterne am Himmel mit bloßen Augen. So haben wir die Konstellationen entdeckt. Die  Sternkonstellationen sind eigentlich der Einbildungskraft unserer Urahnen zu verdanken. Der nächste Schritt war, auch das Sonnensystem näher kennenzulernen. Das war allerdings Thema unseres zweiten Vortrags über Galileo Galilei und den Roboter Curiosity. Der Vorreiter der modernen Wissenschaft Galileo Galilei hat vor fast 400 Jahren das astronomische Fernrohr entdeckt und war der erste Mensch überhaupt, der ein Fernrohr benutzte, um den Himmel zu beobachten. Die Kinder waren froh, den Italiener Galileo Galiei zu entdecken, ebenfalls zu verstehen, wie das Sonnensystem funktioniert und dass sich die Erde um die Sonne dreht.“

 

 

Die Aufführungen, die im mobilen Planetarium stattfinden, sind durch ihren erzieherischen und interaktiven Charakter einzigartig in Rumänien. Das mobile Planetarium des Verbands Pluto gilt als das erste seiner Art landesweit. Adrian Filpişan kommt erneut zu Wort mit Einzelheiten:

 

„Es gibt schon ein paar Städte, wo wir traditionsgemäß oft anwesend sind: Cluj (Klausenburg), Timişoara (Temeswar), Iaşi (Jassy), Braşov (Kronstadt), Satu Mare (Sathmar), Râmnicu Vâlcea, Turnu Severin, Oradea (Großwardein). Die Dorfkinder haben wir auch nicht vergessen. Das Planetarium kann leicht eingerichtet werden, und in den Dörfern, wo wir waren, wurde es von den Sporthallen der Schulen beherbergt. Die Schüler haben uns jedes Mal mit großer Begeisterung empfangen und sie haben auch verstanden, wo der Unterschied zwischen einem Planetarium und einer Sternwarte liegt. 90% der Teilnehmer an unseren Vorträgen und Aufführungen befinden sich aus diesem Anlass zum ersten Mal in einem Planetarium.“

 

 

Wer im mobilen Planetarium eine erstmalige Erfahrung erlebt, will auch viele Fragen stellen, seine Freude frei zum Ausdruck bringen, sich der Schönheit des Weltalls bewusst werden, besonders weil in der letzten Zeit der Astronomie immer mehr Interesse in der Öffentlichkeit geschenkt wird. Das mobile und erzieherische Planetarium schließt somit eine Lücke, denn  diesem Stoff wird im rumänischen Bildungswesen zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Zudem gebe es zu wenig Planetarien in den rumänischen Großstädten, sagt unser Gesprächspartner. In den bereits existierenden Planetarien sind die Vorträge nicht besonders attraktiv gestaltet, die Zuschauer wohnen meistens einem Vortrag bei, der im Vorab aufgenommen wurde, ohne dabei mitzumachen:  

 

„Es gibt in Rumänien zwei bekannte Planetarien, in Baia Mare, also im Norden des Landes, und in der Schwarzmeer-Hafenstadt Constanţa. In der letzten Zeit wurden noch einige kleinere Planetarien gebaut, aber leider haben sie keinen erzieherischen Charakter. Wir bieten eine didaktische und moderne Vermittlung von Informationen, wir verbinden die Aufführung mit dem Vortrag, im Mittelpunkt des Vortrags steht ein Erzähler, der seine Geschichte an die Teilnehmer anpasst. Wir essen kein Popcorn und schauen keine Filme. Ich finde, dass es sehr wichtig ist, das wahre Planetarium zu retten und seine wahre Rolle nicht zu vergessen.“

 

 

Warum ist es wichtig, ein Planetarium zu besuchen? Dazu Adrian Filpişan:

 

„Die Kinder, die in Großstädten wohnen, können heute die Sterne nicht mehr sehen, selbst wenn sie es wünschten, weil es in Großstädten in der Nacht künstliches Licht gibt. Zudem muss jeder von uns Sternbilder wie den Großen Wagen, den kleinen Wagen sowie den Polarstern kennen und wissen, wie sie aussehen. Warum ist es in Europa kalt und in Australien warm, das ist eine Fangfrage auch für Erwachsene. Ein Planetarium zumindest einmal zu besuchen, ist eine Frage der Bildung und Kultur.“

 

 

Was Adrian Filpişan den Sternfreunden empfiehlt?

 

„Sich vom Himmel voll mit Sternen nähren lassen, ihren Kindern die Sterne näher bringen, denn dort können sie eine faszinierende Geschichte finden. Jede Gelegenheit in vollen Zügen genießen, wenn sie die Kassiopeia oder den Mond beobachten können. Auch mit günstigen Fernröhren kann man die Mondkrater sehen. Das können die Eltern ihren Kindern beibringen. Somit werden ihre Kinder zweifellos eine schöne Leidenschaft haben und, warum nicht, diese Leidenschaft kann auch zum Beruf werden. Unser Land braucht sowieso einen zweiten Astronauten. Wir sind stolz auf Dumitru Prunariu, den einzigen rumänischen Weltraumfahrer, der ins Weltall geflogen ist, und ich bin mir sicher, dass jemand hier in Rumänien seinen Erfolg wiederholen wird.“

 

 

Dank des mobilen und erzieherischen Planetariums sind Sterne zum Greifen näher, es bleibt nichts anders übrig, als die Gelegenheit zu nutzen. 


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Publicat: 2017-03-09 19:15:00
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