Mathematiker Gheorghe Ţiţeica: Wissenschaft einfach und linear erklärt

mathematiker gheorghe Ţiţeica: wissenschaft einfach und linear erklärt Gheorghe Ţiţeica war einer der Gründer der rumänischen Mathematikschule und ist in Fachkreisen insbesondere für seine Forschungen im Bereich der Differentialgeometrie bekannt.

Gheorghe Ţiţeica ist einer der Gründer der rumänischen Mathematikschule. Er wurde 1873 in der Stadt Drobeta Turnu Severin geboren und absolvierte das „Carol I.“-Gymnasium in Craiova, wo sein großes Interesse für Mathematik auffiel. Die Welt staunte über die Leichtigkeit, mit der er lernte, aber auch über die Schärfe seiner logischen Argumentation. Mit dem Einkommen aus dem Studienstipendium am Gymnasium und den Nachhilfestunden für andere Schüler unterstützte er seine Familie nach dem frühzeitigen Tod seines Vaters. 

 

Gheorghe Ţiţeica studierte anschließend an der Universität Bukarest. Als herausragender Student mit einer wahrhaftigen Neigung zu Naturwissenschaften fällt er auch hier auf. 1985 erhält Tiţeica sein Diplom und wird zum Lehrer am Theologieseminar „Nifon“ in Bukarest, um später als Mathematikprofessor zu habilitieren. Er wandert dann nach Paris aus, wo er die Doktorkurse an der „École normale supérieure“ (ENS) besucht. Dann kehrt er im Herbst 1899 wieder in die Heimat zurück, wo ihm der Kurs für Differential- und Integralrechnung an der Bukarester Universität zugewiesen wird. Im Alter von nur 27 Jahren wurde er zum anerkannten Professor des Lehrstuhls für analytische Geometrie und sphärische Trigonometrie. Einzelheiten hat Daniel Streţcu, Mathematiklehrer am Nationalen Gymnasium „Gheorghe Ţiţeica“ in Drobeta Turnu Severin:

 

„Ţiţeica ist der bedeutendste rumänische Geometer seiner Zeit gewesen und auch einer der ersten rumänischen Mathematiker, dessen Werke in die Weltkultur erfolgreich aufgenommen wurden. Ţiţeica ist eine leitende Figur in der Differentialgeometrie. Berühmt blieben die Flächen, die Kurven und die Netze, die seinen Namen tragen. Er gilt als einer der Urheber der Kongruenztheorie. 1905 gründete er gemeinsam mit Gheorghe Longinescu die bekannte Kulturzeitschrift »Natura«. 1913 wurde er zum Mitglied der Rumänischen Akademie gewählt. Er ist auch Mitglied der Wissenschaftsakademie Maryland (USA), der Wissenschaftsakademie im belgischen Lüttich und der Warschauer Akademie gewesen. Ţiţeica ist eine vollkommen bemerkenswerte Persönlichkeit der Weltkultur und wurde mehrmals zum Präsidenten mehrerer internationaler Mathematikkongresse in Toronto, Zürich, Oslo gewählt. Außerdem war Ţiţeica der Präsident der Rumänischen Mathematikgesellschaft, Präsident des Rumänischen Verbandes zur Gründung und Verbreitung von Wissenschaften und Vizepräsident der Polytechnischen Gesellschaft Rumäniens.“ 
 

 

Gheorghe Ţiţeica veröffentlichte eine Vielzahl von wissenschaftlichen Werken, aber auch allgemeinwissenschaftliche Beiträge, Artikel über Archimedes, Galilei aber auch über seine eigenen Hochschulprofessoren. Der Mathematiklehrer Daniel Streţcu kennt Einzelheiten:

 

„Gheorghe Ţiţeica ist auch für seine Publikationen bekannt geblieben. Ich würde an die »Projektive Differentialgeometrie der Netze« aus dem Jahr 1924 und die »Einführung in die projektive Differentialgeometrie der Kurven« von 1931 erinnern. Auf Voruniversitätsstufe ist Gheorghe Ţiteica ein sehr guter und bekannter Geometer gewesen, besonders da er das 13. Gründungsmitglied der Rumänischen Mathematikzeitschrift war. Dort veröffentlichte er viele seiner Mathematikaufgaben. Er brachte Anfang des vorigen Jahrhunderts ein Geometrieaufgabenbuch heraus, das heute noch verwendet wird“, erklärt der Lehrer am Gymnasium in der Heimatstadt seines berühmten Vorgängers. Ein Zitat eines anderen Mathematikers, Octav Onicescu, hat er noch parat: 

 

„Mathematik schien in den Vorträgen von Gheorghe Ţiţeica einfach und linear, wie auch der Professor selbst war. Doch hinter dieser Einfachheit verbarg sich ein vollständiges Werk der persönlichen Systematisierung, genauso wie die hinter einer einfach aussehenden Persönlichkeit hohe innerenRessourcen stecken können.“

 

 

Gheorghe Ţiţeica verstarb am 5. Februar 1939 in Bukarest im Alter von fast 55 Jahren. Als Hommage an seine Persönlichkeit wurde in seiner Heimatstadt Drobeta Turnu Severin ein naturwissenschaftliches Gymnasium nach ihm benannt.


www.rri.ro
Publicat: 2017-03-28 17:45:00
Vizualizari: 1418
TiparesteTipareste