Sommerurlaub in Hermannstadt und Umgebung

sommerurlaub in hermannstadt und umgebung Heute geht es nach Sibiu (dt. Hermannstadt), einer im Süden Siebenbürgens gelegenen Stadt. 2007 wurde sie zur Europäischen Kulturhauptstadt gewählt. Seit dem Zeitpunkt erfuhr sie eine konstante Entwicklung.

„Willkommen in Siebenbürgen und einen angenehmen Aufenthalt im Landkreis Sibiu!“ – mit diesem Willkommensspruch werden die Touristen bei der Touristen-Auskunftsstelle in Sibiu (dt. Hermannstadt) empfangen. Hier werden sie über alle Möglichkeiten zur Gestaltung der Freizeit in Sibiu und Umgebung unterrichtet. Museen, internationale Kulturveranstaltungen, neue Radwege, die uralte Dörfer verbinden, Kunsthandwerker, ein reichhaltiges Gastronomieangebot – das sind nur ein paar Bezugspunkte für einen unvergesslichen Urlaub.

 

Verhältnismüßig betrachtet gibt es in Sibiu mehr Restaurants als in Amsterdam oder Istanbul. Mit einer Bevölkerung von rund 150.000 Einwohnern rühmt sich die im Süden Siebenbürgens gelegene Stadt mit knapp 200 Restaurants. Laut einer kürzlich veröffentlichten Statistik über die Anzahl der Restaurants, bezogen auf 100.000 Einwohner, liegt Sibiu vor vielen Städten, die als Touristenmagnet betrachtet werden oder als wichtige Wirtschafts- und Finanzzentren gelten. Die große Zahl an Restaurants in Sibiu wird durch die touristische Entwicklung der Stadt in den letzten 10 Jahren erklärt. Hermannstadt wurde viel sichtbarer im Ausland, nachdem die Stadt im Jahr 2007 zur Europäischen Kulturhauptstadt gewählt wurde.

 

Die wichtigste Werbequelle für die Stadt ist die Internetseite sibiu-turism.ro. Die hier enthaltenen Informationen seien auch in Englisch verfasst, so Simina Manea, Vertreterin der Tourismusvereins Sibiu:

 

„Die Webseite fördert die natürliche und kulturelle Vielfalt unseres Landkreises. In Sibiu sind mehrere Volksgruppen zu Hause und auch die Reliefformen sind vielfältig. Die höchsten Bergspitzen in Rumänien können von Sibiu aus angegangen werden. Hier beginnen zwei wunderschöne Gebirgsstraßen, die Transfogarascher und die Transalpina-Hochstraße. Gleichzeitig befinden wir uns im Land der Kirchenburgen. Siebenbürgen genießt internationale Anerkennung dank dieser religiöser Konstruktionen, die eine wichtige Verteidigungsrolle hatten. Im Landkreis Sibiu gibt es 77 Kirchenburgen. Zwei davon sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die kulturell und historisch geprägten Gebiete stechen ebenfalls heraus. Damit meine ich die Region Mărginimea Sibiului (Hermannstädter Umland), ein idyllisches Gebiet, in dem herkömmliche Traditionen noch erhalten geblieben sind und immer noch gelebt werden. Die Fogarascher Gegend am Fuße der Karpaten ist auch sehr schön. Die Region erfuhr eine besondere, eigenartige Entwicklung. In der Nachbarschaft der Stadt Ocna Sibiului (dt. Salzburg) gibt es ein Gebiet, das unter dem Namen Ţara Secaşelor bekannt ist. Die Geschichte von Ocna Sibiului (dt. Salzburg) war immer auf das Engste mit der Salzgewinnung verbunden. An dem Ort, wo einst die Salzminen waren, bildeten sich vor nicht allzu langer Zeit drei natürliche Seen mit salzigem Wasser. Man braucht nicht schwimmen zu können, um darin zu baden. Sie sind besonders wohltuend für die Gesundheit.“

 

 

Um dieser großen Vielfalt Rechnung zu tragen, wurden zahlreiche Touristenprogramme entwickelt. Sie passen zu jedem Geschmack. Dazu Simina Manea:

 

„Eines der Projekte zielt darauf ab, thematische Kulturwege zu entwickeln. Damit soll jedes einzelne Gebiet und seine Besonderheiten anerkannt werden. In Mărginimea Sibiului laden wir unsere Besucher zu einem Ausflug auf dem Käseweg (rum. Drumul Brânzei) ein. Dank einer internationalen Kooperation schafften wir es, auch einen Weg der Transhumanz nachzubilden. Die Touristen haben die Möglichkeit, diesen Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Manche Strecken können sogar mit dem Auto befahren werden. Für die Fogarascher Berge dachten wir uns das Programm »Sportler im Fogarascher Gebirge« aus. Diese Gegend kann von Touristen erkundet werden, die körperlich fit sind. Die Gegend ist spektakulär. Die Transfogarascher Hochstraße, die Gletscherseen, der Bergkamm und die Aussicht von der Spitze sind absolut faszinierend. Jeder Europäer sollte irgendwann durch diesen Teil der rumänischen Karpaten wandern.“

 

 

Das Harbachtal (rum. Valea Hârtibaciului) ist eine weitere märchenhafte Gegend im Landkreis Sibiu. Hier wird eine herkömmliche Landwirtschaft betrieben. Das Tal liegt zwischen dem Alt-Fluss (rum. Olt) und einer Straße, die Hermannstadt und die mittelalterliche Stadt Schäßburg (rum. Sighişoara) verbindet. Dazu Simina Manea, die Vertreterin des Tourismusvereins Sibiu:

 

„Die traditionelle Art, Landwirtschaft zu betreiben, ließ die Natur gedeihen. Die Pflanzenwelt ist besonders vielfältig. Die Vögel fühlen sich hier wie zu Hause. Die örtliche Bevölkerung schützt und schont die Umwelt. Hier haben wir einen Touristenweg hergerichtet, den wir »Weg der Natur« tauften. Dabei versuchen wir, umweltfreundliche Pensionen zu fördern. In dieser Gegend gibt es mehrere als umweltfreundlich zertifizierte Gaststätten. Es gibt auch eine Farm-Schule für Kinder – ein Bauernhof, wo die Kinder mit Tieren in Kontakt kommen und verschiedene Tätigkeiten unter freiem Himmel ausüben. Wir wollen die Gegend mit Hilfe der örtlichen Gemeinschaft weiterentwickeln. Wir sind aber auch auf die Hilfe der Gäste angewiesen, denn es lassen sich viele Ausländer vor Ort nieder. Wir haben ein wichtiges Erbe von den Sachsen, die früher vor Ort lebten, geerbt. Einige Häuser sind sehr gut erhalten geblieben. Sie werden von jungen Ausländern gekauft, die sich hier niederlassen. Schweizer, Deutsche, Italiener sind hierhergezogen.“

 

 

Die Biker-Gemeinschaft in Sibiu hat im Laufe der Zeit immer mehr zugenommen. Das Radfahren wurde in Sibiu stark gefördert – sowohl als Unterhaltungsmöglichkeit wie auch als alternatives Transportmittel. Derzeit gibt es 65 km Radwege in Hermannstadt. Sie verbinden die Stadtrandgebiete mit der Innenstadt. Manche Radwege führen aus der Stadt hinaus, so Nicolae Ivan, der Leiter der Abteilung für Sportprogramme beim Tourismusverein Sibiu:

 

„Ein Radweg beginnt im Erlenpark (rum. Parcul »Sub Arini«), also im Zentrum der Stadt. Er führt bis in die Berge hinein. Ein weiterer, 11 Km langer Radweg durchquert den Jungen Wald (rum. Dumbrava). Der Verein »Tură în Natură« hat fünf Radwege eingerichtet, die eine Gesamtlänge von 300 km haben. Die Radwege führen an historisch und kulturell relevanten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten vorbei. Auch die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt ist faszinierend. Es gibt da den Sachsenweg bei Măgura Cisnădiei oder den Salzweg in Ţara Secaşului. Im Alt-Land (rum. Ţara Oltului) gibt es den Brukenthal-Weg, der am Wohnsitz des Barons Samuel von Brukenthal in Avrig (dt. Freck) vorbeigeht. Im Harbachtal gibt es einen 43 km langen Radweg, den sogenannten Mocăniţa-Valea-Hârtibaciului-Radweg.“


www.rri.ro
Publicat: 2017-08-13 17:30:00
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