Sind erneuerbare Energiequellen profitabel?

sind erneuerbare energiequellen profitabel? In den letzten Jahren wurden in Rumänien immer mehr Windparks gebaut. Auch der Anteil der Solarenergie nimmt zu. Doch trotz eines Förderprogramms haben es Unternehmen im Bereich schwer, ihre Investitionen profitabel zu machen.

Die konventionellen Energie-Ressourcen werden von Jahr zu Jahr spärlicher. Die Kohle- und Erdöl-Reserven werden in der nahen Zukunft zu Ende gehen. Zugleich entstehen bei der Förderung von Kohle und Erdöl Treibhausgasemissionen, die das Klima ändern. Deswegen wird immer mehr Wert auf erneuerbare Energie gesetzt. Die Grünenergie-Industrie ist auch in Rumänien in den letzten Jahren stark gewachsen. Darüber berichtet jetzt die Energie-Expertin Cătălina Dragomir:

 

„Auf EU-Ebene gibt es einige Ziele für das Jahr 2020. Rumänien war in diesem Bereich etwas wagemutiger, hat sich ein Ziel von 24% des Stromkonsums aus erneuerbaren Energiequellen gesetzt. Dieses Ziel wurde schon in den Jahren 2015-2016 erreicht. Was die Produktion betrifft, hatten wir im April eine installierte Kapazität von 5300 Megawatt aus erneuerbaren Quellen und 791 Produzenten. Im Dezember 2016 endete das Unterstützungs-Programm für erneuerbare Energie, seit April wurden keine anderen Kapazitäten in Betrieb genommen. Den größten Anteil hat die Windenergie mit 3025 Megawatt, es folgt die Sonnenenergie mit 1350 Megawatt, der Rest ist Biomasse, Biogas und Mikro-Wasserkraftwerke. Laut Statistik lag der Verbrauch von erneuerbarer Energie in Rumänien in den Jahren 2015-2016 bei 20,6% des Gesamtkonsums Rumäniens. Dieser Prozentsatz wird wohl in 2017 etwas steigen. Natürlich hängt der Prozentsatz von externen Faktoren ab, die die Produktion beeinflussen. Dazu gehören der Wind, die sonnigen Tage oder die Hydro-Kapazität beziehungsweise die Niederschläge. Der Jahresdurchschnitt liegt bei 20,6%. Abhängend von den Klimabedingungen und dem Konsumbedarf kann die Produktion an manchen Tagen bis auf 30-40 % steigen. Oder sie kann bis auf 7-8-10% sinken.“

 

 

Wir haben unsere Gesprächspartnerin weiter gefragt, wer in erneuerbare Energie in Rumänien investiert hat. Cătălina Dragomir:

 

„Aus den knapp 5300 installierten Megawatt stellen mindestens 50% Parks dar, die Großunternehmen oder internationalen Firmen gehören. Ich würde sagen, dass mindestens 75% der Investitionen aus dem Ausland stammen. Es handelte sich dabei um ausländische Unternehmen, die von ausländischen Banken mit der Kooperationen der lokalen Banken Kredite bekommen haben. Die Finanzierungen aus internen Quellen, aus dem Umweltfonds oder aus eigenen Fonds liegen bei höchstens 10-15% der Gesamtinvestitionen.“

 

 

Ist aber die Produktion von grüner Energie wirtschaftlich? Cătălina Dragomir, Energie-Expertin, antwortet:

 

„Nein, nicht einmal für die großen internationalen Produzenten, die ständig in erneuerbare Energiequellen investieren. Sie können während der Laufzeit keinen Gewinn machen. Finanzanalysen zeigen, dass die ersten fünft Produzenten gemeinsam 2016 einen Verlust von mehr als 200 Millionen Euro hatten.“

 

 

Das Förderungsprogramm der rumänischen Regierung für erneuerbare Energie beruhte auf die sogenannten grünen Zertifikate. Diese werden vom Energie-Systembetreiber erstellt und an die Produzenten von erneuerbarer Energie geschickt. Sie werden zum Verkaufspreis addiert. Die Gesetze haben sich aber in den letzten Jahren mehrmals geändert. Cătălina Dragomir:

 

„Natürlich war dieses Förderprogramm am Anfang erfolgreich. Leider haben die vielen gesetzlichen Änderungen dazu geführt, dass das ursprünglich großzügige Programm nun den Investor fast erstickt. Anders gesagt: Bei einer Laufzeit von 20 Jahren zahlt sich die Investition erst in 30 oder 35 Jahren, und das ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht logisch. Ohne ein Unterstützungsprogramm glaube ich nicht, dass kurzfristig die Grünenergie-Kapazität steigen wird. Kurzfristig bedeutet 2-3 Jahre. Die EU hat sich vorgenommen, bis 2030 27% Grünenergie zu verbrauchen. Rumänien hat schon jetzt 24% erreicht und das bedeutet, dass es noch Platz für zukünftige Investitions-Opportunitäten gibt.“


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Publicat: 2017-12-19 17:30:00
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