General Nicolae Rădescu – der letzte demokratische Ministerpräsident nach dem Krieg

general nicolae rădescu – der letzte demokratische ministerpräsident nach dem krieg Rădescu leistete Opposition gegen die Kommunisten und versuchte stets, die Grundsätze der Demokratie zu fördern.

General Nicolae Rădescu war der letzte demokratische Ministerpräsident nach dem Zweiten Weltkrieg. Er regierte für eine kurze Zeit, bevor die Rote Armee die von Petru Groza geleitete kommunistische Regierung am 6. März 1945 einsetzte. Während seines Mandats versuchte Rădescu die negativen Folgen des Kriegs zu beseitigen und das Leben der Menschen wieder auf einen Weg der Normalität zu bringen.

 

Nicolae Rădescu wurde 1874 geboren. Im Laufe der Zeit entwickelte er eine Laufbahn innerhalb des Militärs. Als Offizier der Reittruppen nahm er 1913 am zweiten Balkankrieg teil, später am Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg arbeitete er im Dienst des Königs Ferdinand I. Kurze Zeit danach wurde er nach London als Militär-Attaché Rumäniens geschickt. 1933 ging er in Reserve. Zu der Zeit war er schon Brigadegeneral. 1930 nahm General Rădescu Stellung gegen die faschistische Eiserne Garde. Einige Jahre später zeigte er sich als Gegner der königlichen Kamarilla von Karl dem II. Rădescu geriet in Konflikt mit Marschall Ion Antonescu – er teilte nicht die Meinung des Marschalls im Hinblick auf die Verbündung Rumäniens mit der Wehrmacht im Kampf gegen die ehemalige Sowjetunion. Demzufolge wurde er in einen Arbeitslager in Târgu Jiu eingewiesen.

 

Während des Kriegs blieb Rădescu stţndig in Verbindung mit den Demokraten, denn er erhoffte sich einen zügigen Waffenstillstand. König Michael I. ernannte ihn am 6. Dezember 1944 zum Premierminister Rumäniens. Während der Zeit, in der er regierte, war die Beziehung zu den Kommunisten besonders angespannt. Aus historischer Perspektive wird sein Mandat als letzter Oppositionsversuch zum kommunistischen Regime betrachtet. Rădescu wehrte sich gegen den Kommunismus mit der gleichen Überzeugung, mit der er sich gegen den Faschismus gewehrt hatte. Die Kommunisten entfernten ihn 1945 von der Regierung und stellten ihn unter Hausarrest. Die Journalistin Adriana Georgescu arbeitete als Sekretärin Nicolae Rădescus. Sie beschrieb in einem Gespräch, wie die Regierungssitzungen, an denen sich auch die Kommunisten beteiligten, verliefen. Dazu ein Gespräch aus dem Archiv der öffentlich-rechtlichen Rundfunkgesellschaft:

 

„Die Kommunisten forderten ihn auf, zurückzutreten. Sie taten es ziemlich oft, es war nicht das erste Mal. Die Kommunisten kamen zu den Sitzungen. General Rădescu wollte innenpolitische Themen ansprechen, er stellte verschiedene industrie- oder finanzenbezogene Themen zur Debatte. Die Kommunisten unterbrachen ständig die Aussprache, um ihm seinen Rücktritt zu fordern. Sie erklärten jedes Mal, die Zukunft des Landes liege in ihren Händen und nicht in den Händen korrupter bürgerlicher Parteien.“

 

 

1946 flüchtet Rădescu nach New York, wo er ein Jahr später das Rumänische Landeskomitee – einen Verein des rumänischen demokratischen Exils – gründet. Er stirbt 1953, im Alter von 79 Jahren, infolge einer Tuberkulose.


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Publicat: 2018-08-07 18:00:00
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