Landkreis Bistritz-Nassod: schöne Natur, reine Luft, Geschichte und Kultur

landkreis bistritz-nassod: schöne natur, reine luft, geschichte und kultur Der Landkreis Bistriţa-Năsăud (dt. Bistritz-Nassod) liegt im Norden Rumäniens, in einer malerischen Landschaft, wo die Ostkarpaten und das Siebenbürgische Becken zusammentreffen.

Heute laden wir Sie ein, mit uns eine Reise nach Siebenbürgen zu unternehmen, genauer gesagt in den Landkreis Bistriţa-Năsăud (dt. Bistritz-Nassod). Wir werden zuerst die Stadt Bistriţa (dt. Bistritz) besuchen, um dann weiter zum Spa in Sângeorz und in die Bergregion zu fahren. In der Umgebung von Bistriţa können Sie reiten, den Spuren des Grafen Dracula folgen oder sich einfach am Stausee entspannen.

 

Ovidiu Bozbici ist Ratsmitglied in der Abteilung für Tourismusausbildung im Rathaus Bistriţa und hat uns erzählt, dass die Stadt bereits 1241 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, als die Tataren aus der Moldau in Siebenbürgen einmarschierten, beginnend mit Bistriţa:

 

„Alte Manuskripte zeigen, dass die Tataren damals etwa 6.000 Einwohner getötet haben, und das belegt die Tatsache, dass es sich um eine Stadt mit einer relativ hohen Bevölkerungsdichte handelte. Dies ist die nördlichste sächsische Stadt in Siebenbürgen, eine der sieben bewohnten Zitadellen in Siebenbürgen. Die Gemeinde wurde von den sogenannten Sachsen gegründet, die hauptsächlich aus dem Moseltal und Luxemburg stammten. Zunächst hieß die Stadt Nosa; 1264 wurde sie erstmals als Bistriţa oder Bistricea (dt. Bistritz) erwähnt. An der Grenze zu Siebenbürgen wurde Bistriţa als das Tor Siebenbürgens bezeichnet. Wir haben hier auch ein Maskottchen, den Vogel Strauß. Im Mittelalter war der Vogel Strauß kaum bekannt, und es wurde angenommen, dass er das einzige Lebewesen ist, das Eisen verdauen kann. Der Vogel Strauß war eigentlich die Wappenfigur auf dem Helm des Königs Ludwig I. von Anjou, der im Jahr 1363 der Stadt Bistriţa den Status einer königlichen Freistadt anerkannte und das Recht einräumte, im August eine zweiwöchige Messe abzuhalten.“

 

 

Derzeit ist Bistritz eine moderne und ruhige Stadt, aber ihre alten Denkmäler zeugen von ihrer reichen Vergangenheit. Ovidiu Bozbici sagte uns, was man besuchen kann, wenn man durch Bistritz einen Spaziergang macht:

 

„Ich würde mit dem alten Minoritenkloster anfangen, das heute eine orthodoxe Kirche ist. Es wurde 1270 erbaut und ist die älteste Kirche in Bistriţa. Früher war es ein Franziskanerkloster, dann eine katholische Kirche und jetzt ist es eine orthodoxe Kirche. Dann haben wir das wichtigste Wahrzeichen der Stadt, die evangelische Kirche, die im 14. Jahrhundert auf den Ruinen einer alten Kirche im römischen Stil erbaut und im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut wurde. Das heutige Aussehen der Kirche, im Renaissance-Stil, stammt vom letzten Umbau zwischen 1560 und 1563. Die Arbeiten wurden von einem italienischen Meister namens Petru Italus ausgeführt. Die Kirche hat einen 76 m hohen Turm – es ist der höchste Steinturm in Siebenbürgen und er hat auch einen Aufzug. 2008 begannen umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten, da die Kirche und ihr Turm durch einen Brand beschädigt worden waren. Nach dem Brand von 1857 war dies der zweite Brand. Heute können die Touristen die Aussicht der Stadt Bistriţa aus einer Höhe von 40 Metern bewundern. Einen Besuch wert ist auch das Silberschmiedehaus, in dem das Kulturzentrum der deutschen Minderheit funktioniert. Das Haus wurde von Petru Italus gebaut, demselben Mann, der 1560 die evangelische Kirche renoviert hat.“

 

 

Diejenigen, die sich einen längeren Urlaub gönnen möchten, können auch andere Orte im Kreis Bistriţa besuchen. Die Liste ist ziemlich lang, wie Ovidiu Bozbici uns sagte:

 

„Wir haben den Tihuţa-Pass mit seinem Dracula-Schlosshotel an der Grenze zum Landkreis Suceava. Das Schloss hat eine Krypta, in der jeden Abend Graf Dracula auftaucht – natürlich ein Schauspieler in einer ausgefallenen Show. Wir haben auch das wunderschöne Kloster Piatra Fântânele, das Mitten in den Bergen liegt. In dieser Gegend kann man im Winter auch Skifahren. Dann empfehlen wir auf jeden Fall Sângeorz Băi, einen Kurort, der für sein Mineralwasser bekannt ist, und vor allem bei Magenbeschwerden hilft. Sângeorz Băi liegt etwa 50 Km von Bistriţa entfernt, am Fuße des Rodna-Gebirges. Sehr interessant ist auch die Höhle Tăuşoare, die vor zwei Jahren die längste Galerie in Rumänien hatte. Wir haben auch Schlösser und evangelische Kirchen.“

 

 

Viele Touristen ziehen es jedoch vor, in Richtung der Călimani-Berge zu fahren, genauer gesagt nach Colibiţa. Colibiţa ist ein kleines Bergdorf mit nur 600 Einwohnern. Andreea Spânu vom Touristeninformations- und Werbezentrum Bistriţa Bârgăului erzählt uns mehr über dieses beliebte Reiseziel:

 

„Obwohl es klein ist, hat Colibiţa 24 Pensionen, da viele Leute daran interessiert sind, diese schöne Ortschaft zu besuchen. Von 1923 bis 1975 war Colibiţa ein Luftkurort für Tuberkulosekranke. Die Geschichten der Tuberkulosekranken, die aufgrund der heilenden Eigenschaften der Luft in dieser Region wieder gesund wurden, veranlassten den Kreisrat von Bistriţa-Năsăud eine Studie in Auftrag zu geben, die die Luft aus Colibiţa als heilend bestätigte. Der Stausee Colibiţa befindet sich in einer Höhe von 900 m und erstreckt sich über eine Fläche von 270 Hektar auf einer Länge von 13 km. Neben der Schönheit seiner Landschaften ist Colibiţa für seine Handwerker und auch für das sehr gute Essen berühmt. Besonders lecker ist der ‚Balmoş‘, das Festessen der Hirten und Senner. Das ist eine Art Pastete mit Maisbrei, Schafskäse, Butter und Milchrahm. Das schmeckt fantastisch, keiner kann dem ‚Balmoş‘ widerstehen. Dann gibt es eine Backwerkstatt, wo eine Dame aus der Region den Gästen beibringt, wie sie frisches Brot backen können. Wir haben auch wunderschöne Wanderrouten für alle Arten von Touristen, egal ob Anfänger oder erfahrene Bergsteiger. Die schwierigste Route führt zum Gipfel Bistricior, auf einer Höhe von 1990 Metern. In der Ortschaft Bistriţa Bârgăului haben wir auch mehrere Damen, die traditionelle Volkstrachten, Wolldecken und Teppiche erstellen. Und im nahegelegenen Dorf Tureac lebt ein Kürschner, der für sein Handwerk berühmt ist. Seine Lammfelljacken sind sehr schön, und es dauert bis zu drei Monaten, bis er eine solche Jacke fertig hat.“

 

 

Das kleine Dorf in den Bergen ist auch reich an Veranstaltungen, wie Andreea Spânu uns sagte:

 

„Im August haben wir den Marathon »Via Maria Theresia«, danach wird das Radsportfest organisiert, und dann das Volksfest Colibiţa, das an zwei Abenden am Wochenende stattfindet. Man hört Volksmusik und lernt die Bräuche der Gegend kennen, die Traditionen, die uns die Wurzeln Rumäniens näherbringen. Ausländische Touristen können hier sehen, wie das traditionelle Leben in Rumänien aussieht, zum Beispiel wie man das Gras mit einer echten Sense mäht, sie können mit der Kutsche fahren und frisch gepflückte Waldbeeren essen.“


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Publicat: 2019-06-09 17:30:00
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