Integration von behinderten Kindern: viele Akteure gefragt

integration von behinderten kindern: viele akteure gefragt Der Platz der behinderten Kinder ist neben allen anderen Kindern – in der Gemeinde, der Schule und der Familie. Dies ist die Botschaft einer Sensibilisierungskampagne mit dem Titel „Gemeinsam aufwachsen, gemeinsam stärker werden“.

Die Kampagne „Gemeinsam aufwachsen, gemeinsam stärker werden“ wurde vom Ministerium für Arbeit und Sozialschutz über seine Nationale Behörde für die Rechte von Behinderten, Kindern und Adoptionen ins Leben gerufen wurde. Die anderen Partner sind das Bildungsministerium und der UNICEF. In Rumänien gibt es offiziell etwa 70.000 behinderte Kinder, von denen etwa die Hälfte in Sonderschulen isoliert sind, während die anderen, die in reguläre Schulen gehen, keine besondere Hilfe erhalten. Selbst wenn Rumänien die UN-Konvention über die Rechte von Behinderten unterzeichnet hat und sich damit verpflichtet, von Sonderschulen auf integrative Schulen umzusteigen, geht es nach Ansicht des UNICEF-Vertreters für Rumänien, Gabriel Vockel, nur langsam voran. Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen geben jedes Jahr Tausende von Euro für die Behandlung aus, während Kinder, deren Eltern sich das nicht leisten können, in Heimen oder Institutionen isoliert bleiben, so Mădălina Turza von der Nationalen Behörde für die Rechte von Behinderten, Kindern und Adoptionen:

 

„Leider gibt es in Rumänien derzeit nur etwa 270 Tagesbetreuungs- oder Therapiezentren, was bedeutet, dass wir landesweit nur eine begrenzte Anzahl von Diensten haben, die nur eine minimale Abdeckung bieten, und das für weniger als 18% der behinderten Kinder in Rumänien. Und deshalb sind die Dinge so komplex und schwierig, wenn es darum geht, für die Eingliederung zu sorgen. Außerdem befinden sich etwa 36% der Kinder unter besonderem Schutz aufgrund von Armut und 8% aufgrund von Behinderungen in dieser Situation. Das bedeutet, dass diese Kinder ohne ausreichende und wirksame Therapie am Ende in eine Anstalt eingewiesen werden.“

 

 

Das fehlende Engagement des Staates bei der Unterstützung von Kindern mit Behinderungen führt laut Mădălina Turza zur Vernachlässigung:

 

„Eine der Prioritäten, die ich und die Behörde haben, ist die Regelung der sogenannten ‚Pausendienste‘ für behinderte Kinder, denn in Rumänien tragen die Familien dieser Kinder eine schrecklich schwere Last, sie haben keinen Platz, wo sie ihre Kinder für ein paar Stunden oder für einen oder zwei Tage unter Aufsicht lassen könnten, um die Probleme, die sie haben könnten, zu bewältigen. Deshalb sind diese Eltern überfordert, und für die Kinder steigt von da an das Risiko des Verlassenwerdens. Wir haben in allen Bezirken mobile Teams für die Frühförderung behinderter Kinder und für die Integration in die Gemeinschaft geschaffen, und wir haben Pläne, diese Dienste weiter zu finanzieren. Dies ist ein entscheidender Aspekt bei der Integration von Kindern mit Behinderungen. Wir brauchen gut ausgebildete Spezialisten, die mit verschiedenen Arten von Therapien, Intervention und Genesung arbeiten, mit allen fürsorglichen Diensten, die behinderte Kinder brauchen.“

 

 

In Rumänien gibt es Tausende von Fällen, in denen Kinder mit Behinderungen diskriminiert oder ausgegrenzt werden, weil nicht alle Lehrer für die Arbeit mit ihnen ausgebildet sind. Es gibt Bezirke in Rumänien, die nur einen ausgebildeten Lehrer für je 150 behinderte Kinder haben. Die Ministerin für Bildung und Forschung Monica Anisie versprach, dass die Zahl der Berater in den Schulen bald steigen wird:

 

„Ich plane, die Zahl der Vertrauenslehrer im voruniversitären Bildungssystem und in der Lehrerausbildung zu erhöhen. Ich habe Gespräche mit Vertretern der Universitäten geführt, um im Schuljahr 2020 eine höhere Zahl von Vertrauenslehrern zu erreichen, weil die Gesellschaft in diesem Bereich Hilfe braucht. Wir planen, gemeinsam daran zu arbeiten, das Schulpersonal in den Kompetenzen der Arbeit mit behinderten Kindern zu schulen. Wir ermutigen die Eltern, sich uns anzuschließen, wir ermutigen das Lehrpersonal, die Kinder zu unterstützen und angehende Lehrer durch kontinuierliche Weiterbildung oder durch Erstausbildung zu spezialisieren.“

 

 

Die Diskriminierung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen findet in ganz Europa statt, nicht nur in Rumänien. UNICEF-Daten zeigen, dass mindestens 75% der 5,1 Millionen behinderten Kinder, die in Mittel- und Osteuropa sowie in Zentralasien leben, keine hochwertige Bildung erhalten. Ebenfalls laut UNICEF gibt es weltweit über 93 Millionen behinderter Kinder.


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Publicat: 2020-08-26 17:30:00
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