Temeswar 2021: bereit, Europäische Kulturhauptstadt zu sein

temeswar 2021: bereit, europäische kulturhauptstadt zu sein Kulturschaffende und Kulturbegeisterte bereiten sich auf ein großangelegtes Kulturprojekt vor, das die westrumänische Stadt Timişoara in die Aufmerksamkeit Europas bringt, denn 2021 wird das sogenannte Klein-Wien Europäische Kulturhauptstadt.

Das westrumänische Timişoara wird 2021 europäische Kulturhauptstadt sein. Temeswar ist nicht nur die historische Hauptstadt des Banats, die Stadt ist auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum dieser Region. Multikulturalität ist in der westrumänischen Stadt, auch als Klein-Wien bekannt, gelebte Realität. Diese Vielfalt spiegelt sich im kulturellen Leben der Stadt wider. Im Frühjahr 2011 wurde der Verein „Temeswar – Kulturhauptstadt Europas 2021“ gegründet und schon im Jahr 2016, nur fünf Jahre später, erhielt man den offiziellen Zuschlag für die Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2021. Kein Wunder, denn Temeswar hat viel zu bieten: Made in TM (Plattform für Temeswarer Designer), Timişoara Art Encounters (Kunst Biennale) und die aktive Theaterszene sind nur einige Beispiele für das boomende Kulturleben der Stadt. Die Kleinstadt am Bega-Fluss ist bereit, nächstes Jahr Gäste aus allen Ecken der Welt zu empfangen. Sollte die Coronavirus-Pandemie jedoch den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung machen, erklären sie sich offen, die geplanten Events auf 2022 oder 2023 zu verschieben. Viele der Projekte seien an die neue Normalität angepasst worden, sagt Simona Neumann, Präsidentin des Verbands „Temeswar – Kulturhauptstadt Europas 2021“:

 

 

„Ich wurde im Vorstand der Plattform »Culture Action Europe« bestätigt – das ist kein persönlicher Erfolg, sondern ein Erfolg der Stiftung Temeswar 2021. Die Plattform zielt darauf ab, die Kultur in der Europäischen Union zu fördern. Ich bin stolz darauf, dass wir auf dieser Plattform die Vision unserer Stiftung vertreten und bekanntmachen können. Unser Auftrag ist die Förderung der Kultur in allen Medien, Offenheit und Transparenz, der Zugang und die Teilnahme aller Bürger des Landes zur Kultur.“

 

 

„Es gibt keine Heilung ohne Kultur“ – steht auf der Webseite des Portals Culture Action Europe. Welche sind aber die Schritte zur Heilung? Diese Frage löst zahlreiche Debatten aus, denn die Kultur, genau wie andere Bereiche, bekommt die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie deutlich zu spüren. Über die Vorschriften und Verbote bei der Organisation kultureller Veranstaltungen in den kommenden Jahren angesichts des neuen Coronavirus wurde auch in Brüssel diskutiert. Die Teilnehmer, EU-Verantwortungsträger und Vertreter der Kulturministerien europäischer Staaten, halten hohe Flexibilität und Offenheit für entscheidend in der aktuellen Situation. Brüssel schließt allerdings nicht aus, dass die für 2021 geplanten Veranstaltungen verschieben werden müssen.

 

Die Stiftung „Temeswar 2021 – Europäische Kulturhauptstadt“ setzt derzeit ihre Kulturprojekte fort. Eines davon ist der Internationale Tag des Lichtes. Einzelheiten haben wir von unserer Gesprächspartnerin Simona Neumann bekommen:

 

„Es handelt sich um ein sogenanntes Manifest des Lichtes. »Lass dein Licht leuchten, erleuchte die Stadt! « ist das Konzept, mit dem Temeswar im Kampf um den begehrten Titel der Europäischen Kulturhauptstadt überzeugt hat. Wir waren froh, dass sich unserem Projekt auch die amerikanische Autorin Kitty O’Meara angeschlossen hat. Auf diesem Thema hat sie ein bekanntes Prosagedicht geschrieben: »And The People Stayed Home«. Sie ist Botschafterin unseres Projektes.“

 

 

„Wir stellen uns eine einzigartige Reise von Einsamkeit bis zur Zugehörigkeit, vom Licht über das Dunkel und wieder ans Licht, über drei der heutigen Herausforderungen Europas vor: Menschen, Orte und Verbindungen. Temeswar ist der richtige Ort, an dem ein großangelegtes Kulturprojekt ins Leben gerufen werden kann und wo in den europäischen Gemeinschaften, die schwere Zeiten erleben, die Hoffnung wiederbelebt werden kann. Wir richten uns an unser Publikum, an Menschen, an unsere Bürger und ihre Stimmen, die nicht ausreichend gehört werden, aber nicht verstummt sind. Wir haben eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte einer kosmopolitischen Stadt, die die Zeit überdauerte und sich selbst an der Grenze zwischen Mittel- und Südosteuropa wiedererfand.“

 

Mit diesen Worten hat die westrumänische Stadt den Kampf um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ angetreten, ihren Trumpf ausgespielt, ohne ihre Probleme zu kaschieren, und sich den historischen Moment gewünscht, der zahlreiche Menschen zusammenbringt. „Manchmal beginnen die großen Änderungen auf der Straße“, stand anschließend in den Bewerbungsunterlagen der Banater Stadt. Im Jahr 1884 war Timişoara eine der ersten europäischen Städte, die die elektrische Straßenbeleuchtung einführten.


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Publicat: 2020-06-24 18:00:00
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