Festival bringt Schöpfungen von Künstlerinnen in den Vordergrund

festival bringt schöpfungen von künstlerinnen in den vordergrund Das dritte Kunstfestival „Sofia Nădejde“ hat mit einer Filmvorführung begonnen, die Ende August in der Scena9-Residenz stattfand. Die Veranstaltung legt den Akzent auf die künstlerische Schöpfung von Frauen in diversen Gattungen.

„Diese Ausgabe erfüllt unseren Wunsch, den Schritt hin zu einem interdisziplinären Mikrofestival zu machen, in dessen Mittelpunkt die Schöpfung von Frauen steht, sei es im Film, in der Literatur oder in der bildenden Kunst“, sagt Elena Vlădăreanu, die Initiatorin der Veranstaltung.

 

Die Produktionen „Eintrittskarte zur Verzeihung“ von Alina Șerban, „Kaimos“ von Sarra Tsorakidis, „Forevers“ von Raya al Souliman, „Ana kommt zurück“ von Ruxandra Ghiţescu und „Eine Nacht in Tokoriki“ von Roxana Stroe haben das Festival eröffnet. „Wir haben eine Auswahl fiktionaler Filme zusammengestellt, die vor allem die Vielfalt des von Frauen in Rumänien gemachten Kinos widerspiegelt. Eine Vielfalt, die sowohl in den Themen dieser Filme als auch in den Darstellungen weiblicher Charaktere zu finden ist, eine Vielfalt der Herkunft dieser Regisseurinnen, sowie eine Vielfalt der von diesen Regisseurinnen verwendeten Ausdrucksmittel“, sagt Flavia Dima, die Kuratorin des Programms.

 

Die Kurzfilme von Roxana Stroe wurden bei zahlreichen internationalen Festivals preisgekrönt. Ihr Kurzfilm „Eine Nacht in Tokoriki“ hatte 2016 seine Premiere auf der Berlinale gefeiert und erhielt in Berlin den großen Preis „Generation 14+“. Der Streifen von Roxana Stroe wurde für mehr als 100 Festivals ausgewählt und erhielt 25 internationale Preise. Die Regisseurin sagte über den Film, den sie während ihres Masterstudiums an der Film- und Theaterhochschule in Bukarest drehte:

 

„Ich glaube, es gibt bestimmte Geschichten, die zu dieser Kurzgeschichte passen, und die Geschichte von »Eine Nacht in Tokoriki« schien mir, dass sie in einem Kurzfilm erzählt werden konnte. So stellte ich mir den Film von Anfang an vor und ich sah ihn weder länger noch kürzer als das Endergebnis. Die Idee zu diesem Film kam mir, als ich gerade meinen Magisterabschluss machte, und ich war irgendwie nostalgisch, ich wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Während dieser Zeit hörte ich mir immer wieder die Filmmusik an, Songs, mit denen ich aufgewachsen bin. Dann wurde mir klar, dass die Handlung sich in einem Nachtclub abspielen sollte. Die Disco im Film gibt es nicht, ich habe in Bukarest in einem verlassenen Raum gefilmt, den ich mit dem Filmteam in der Woche vor Beginn der Dreharbeiten eingerichtet hatte, und wir versuchten tatsächlich, dort die Atmosphäre der 1990er Jahre wieder aufleben zu lassen. So entstand die Idee für den Film, ausgehend von der Musik.“

 

 

Die syrisch-rumänische Filmregisseurin Raya Al Souliman lebt und arbeitet in Bukarest. Sie ist Autorin mehrerer Kurzfilme, die auf internationalen Filmfestivals ausgewählt wurden. Ihre Produktionen bewegen sich an der Grenze zwischen Realität und Fiktion. Ihr Kurzfilm „Forevers“ , produziert im  Jahr 2017, wurde ebenfalls am ersten Abend der Veranstaltung gezeigt. Raya Al Souliman:

 

„Die Chance eines Kurzfilms besteht darin, so viele Festivals wie möglich zu erreichen und damit von so vielen Menschen wie möglich gesehen zu werden. »Forevers« war mein erster Film nach Studienabschluss, und die Schauspielerinnen im Film, Sarra Tsorakidis und Ana Savin, waren meine Kolleginnen an der Film- und Theaterhochschule, also ist das Drehbuch von der Realität inspiriert. Am Anfang hatte ich ein anderes Drehbuch geschrieben, aber als ich mit den Proben für den Film begann, wurde mir klar, dass es wichtig ist, dass die Geschichte gemeinsam geschrieben wird, dass sie ein gemeinsamer kreativer Prozess ist, weil der Film auch unsere gemeinsame Geschichte als ehemalige Kolleginnen und Freundinnen widerspiegelt. Und es war wie eine Art Therapie, in meinem eigenen Film und zusammen mit meinen Freundinnen zu spielen.“

 

 

Das Kunstfestival „Sofia Nădejde“ ist ein Projekt der Kulturstiftung „Art no more“, das mit der finanziellen Unterstützung der A.F.C.N. (Verwaltung des Nationalen Kulturfonds) organisiert wird. Sofia Nădeje (1856–1946) war die erste Frau in Rumänien, die in einem Gymnasium für Jungen das Abitur ablegen durfte, die erste Frau, die eine Literaturzeitschrift leitete, und Autorin des ersten feministischen Romans in der Geschichte der rumänischen Literatur.


www.rri.ro
Publicat: 2020-09-23 18:00:00
Vizualizari: 1583
TiparesteTipareste