Hörerpostsendung 8.11.2020

hörerpostsendung 8.11.2020 Heute u.a. mit Zuschriften von unseren Hörern Paul Gager, Werner Schubert, Martin Walter, Adrian und Simon Heinrich.

Liebe Freunde, herzlich willkommen zur Hörerpostsendung von RRI!

 

Eigentlich wollte ich heute mit einigen Nachträgen zum Hörertag beginnen, aber vergangenen Montagabend erreichte mich die unfassbare Nachricht vom Attentat in Wien, bei dem ein offenbar islamistisch radikalisierter junger Mann mit albanisch-mazedonischen Wurzeln vier Menschen tödlich erschossen und weitere über 20 teilweise schwer verletzt hat. Ich habe sofort auf ORF umgeschaltet und die halbe Nacht die Entwicklungen verfolgt. Ich war schockiert, zumal ich die Gegend, wo sich das Attentat ereignete, gut kenne: In den Frühneunzigern habe ich ein paar Jahre in Wien gelebt und dort studiert. Am Schwedenplatz habe ich oft Eis gegessen, viele behaupteten, dort gab es die beste Eisdiele in ganz Wien, und im sogenannten Bermuda-Dreieck mit den vielen Kneipen und Straßencafés war ich als Student auch oft unterwegs. Und selbstverständlich habe ich noch gute Freunde in Wien, denen Gott sei Dank nichts passiert ist.

 

Zu diesem tragischen Ereignis erhielten wir auch eine E-Mail von unserem Stammhörer Paul Gager, der abwechselnd in Wien und im Burgenland lebt.

 

Werte Redaktion!

 

Ich habe heute Freitag die sechs verschiedenen Anschlagsorte im I. Wiener Gemeindebezirk zum Gedenken an die von einem Terroristen Getöteten (ein Opfer stammte aus Deutschland) und Verletzten besucht. Bei einer Gedenkstätte ist mir eine Tafel mit nachfolgender Inschrift aufgefallen:

 

„Wenn ein Mensch einen Menschen tötet, so ist es, als hätte er die ganze Menschheit getötet, und wenn jemand einen Menschen rettet, so ist es, als hätte er die ganze Menschheit gerettet.“ (Koran)

 

Des Weiteren gibt uns Herr Gager Informationen über Gedenktafeln zu zwei anderen Attentaten, die sich in früheren Zeiten in Wien ereignet haben, nämlich am 29. August 1981, als zwei Mitglieder der israelitischen Kultusgemeinde durch Kugeln palästinensischer Terroristen starben, und am 13. Juli 1989, als zwei Vertreter der Demokratischen Partei Kurdistans durch iranische Terroristen ermordet wurden.

 

Lieber Herr Gager, vielen Dank für die Information und damit sind wir erleichtert, dass Ihnen nichts passiert ist! Wir hoffen, dass auch alle anderen Hörer aus Wien unversehrt sind. Und ich möchte im Namen der gesamten Redaktion unser Mitgefühl für die Familienangehörigen der Opfer zum Ausdruck bringen.

 

Und jetzt zu Nachklängen zum Hörertag. Auch dieses Jahr war die Teilnahme unserer Hörer aus dem deutschsprachigen Raum so zahlreich und lebendig, dass wir nicht einmal auf das Angebot der Zentralredaktion mit Beiträgen aus aller Welt zurückgreifen mussten. Mehr noch: Die Beiträge von unseren Stammhörern waren so zahlreich, dass wir die zuletzt eingetroffenen einfach nicht mehr in die Sendung aufnehmen konnten, weil es einfach keinen Platz mehr gab.

 

So etwa schrieb uns Werner Schubert aus Grafing bei München, der uns seit 1980 die Treue hält:

 

Über die Pandemie informiere ich mich hauptsächlich aus meiner Tageszeitung sowie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen hier in Bayern. Infektionszahlen gibt es auch im Internet von staatlichen Stellen.

 

Ich erwarte von meinen Quellen eine korrekte Berichterstattung, aber natürlich werden auch Fake-News im Internet und von diversen Kreisen von Corona-Leugnern verbreitet. Demnach soll Corona dazu dienen, die Demokratie abzuschaffen und alle Menschen durch eine geheime Weltregierung zu kontrollieren. Von einer geplanten Übernahme der Erde durch Außerirdische habe ich aber in letzter Zeit nichts mehr gehört. Aber ich kenne viele Menschen, meist Maskengegner, die etwas seltsame Ideen haben. Ich vertraue dann doch lieber den offiziellen Medien.

 

Damit bin ich auch schon bei Punkt drei, die öffentlich-rechtlichen Informationsquellen müssen hier vor allem durch Glaubwürdigkeit punkten.

 

Welche Rolle spielen die Auslandsdienste in diesem Zusammenhang? Kommt auf das Land an. Ich höre nur noch wenige Sender mit deutschem Programm, die meisten haben ja schon aufgegeben. Bei den verbliebenen ist es interessant, zu unterscheiden, wie offen die Stationen mit der Pandemie in ihrem Land umgehen. Aus Taipei, Seoul, Bukarest oder Tirana kommen konkrete Zahlen, die ich auch für glaubwürdig halte. Bei den Sendungen aus Teheran oder gar Beijing und Pjöngjang ist die staatliche Zensur dagegen spürbar. Ähnlich ist es wohl bei Radio Belarus, aber dort hat man im Moment ohnehin andere Sorgen.

 

Mir ist es jedenfalls auch auf Kurzwelle lieber, den Aussagen dort trauen zu dürfen. Obwohl man in unseren Hobbykreisen meist diktaturerfahren ist und zwischen Wahrheit und Märchen zu unterscheiden gelernt hat.

 

Etwas kritischere Zeilen, die aber auch nicht hinreichend belegbare Behauptungen enthalten, erhielten wir von Martin Walter aus Berlin:

 

Seit auch RRI im März 2020 zu einer Einheitsberichterstattung übergegangen ist, höre ich nur noch die sonntäglichen Hörerbriefsendungen. Die letzte habe ich sogar auf Band aufgezeichnet, weil so interessante Hörerbriefe verlesen wurden, um auch anderen die Information vorspielen zu können. Besondere Grüße seien auf diesem Wege dem Hörerbriefschreiber Herrn Helmut Matt aus dem Breisgau ausgesprochen. Er hat von Anfang an das zum Ausdruck gebracht, was auch ich gedacht habe. Es sei auf einen Film von Arte aus dem Jahre 2009 verwiesen, der auf YouTube abrufbar ist. Die Fachleute und Virologen Wodarg und Bhakdi haben schon damals hinsichtlich der Schweinegrippe richtig gelegen und wegen Panikmacher Drosten hat man mehrere Millionen Impfsätze bestellt, die dann keiner brauchte. Dies soll natürlich nicht wieder passieren. Wenn man von gut unterrichteten Bekannten über das Internet rechtzeitig Beiträge erhält, bevor diese gelöscht werden, sei besonders auf die neuartige Impfmethode mit Messenger-RNA hingewiesen, die aus dem Probanden einen gentechnisch veränderten Menschen macht. Ein Veterinärmediziner hat in einem Leserbrief in einer kleinen Wochenzeitung ca. 1% Todesfälle und vielfältige Langzeitschäden durch diesen Impfstoff prognostiziert. Sputnik V und andere sollen von dieser Art sein.

 

Vielen Dank für Ihre Meinung, lieber Herr Walter. Nun, ich bin geehrt, dass Sie dem Funkbriefkasten so viel Vertrauen schenken, ich verstehe allerdings nicht, was Sie mit Einheitsberichterstattung im Zusammenhang mit RRI meinen. Der Funkbriefkasten ist ja nicht eine Insel der Glückseligen und sich selbst Genügenden, während alle anderen Sendungen in unserem Programm einer Zensur irgendwelcher Art unterworfen wären. Wir sind auch keine Wissenschaftsredaktion, um alle Behauptungen und Thesen, die im Internet zu finden sind, zeitnah überprüfen zu können. Ich lasse Ihre Äußerungen daher einfach mal so stehen, nicht ohne gewisse Einwände zu haben. Ich verstehe schon, was Sie zwischen den Zeilen andeuten. Sie ärgern sich darüber, dass die Medien in Deutschland sich hauptsächlich auf Herrn Drosten und das RKI berufen, wenn es um die Entwicklung der Pandemie geht. Andererseits werden die von Ihnen erwähnten anderen Fachleute keineswegs zensiert, die beiden sind zuhauf auf Videos im Internet anzutreffen, die Deutsche Welle gab einem von ihnen auf ihrem Video-Kanal unlängst sogar die Gelegenheit, sich in einem zivilisiert ausgetragenen Streitgespräch zu äußern. Die Vorliebe für bestimmte Experten ist eigentlich mit den Gepflogenheiten in wissenschaftlichen Kreisen zu erklären. Wenn ein Wissenschaftler eine neue, noch so umstrittene These aufstellt, so wird sie üblicherweise zunächst in Fachpublikationen veröffentlicht, um erst einmal durch sogenannte Peer Reviews, also Überprüfung durch andere Wissenschaftlerkollegen aus demselben Bereich bekräftigt zu werden. Journalisten sind meistens nur Laien auf diversen wissenschaftlichen Gebieten und können unmöglich alle zerstreut im Internet kursierenden Informationen aus allen möglichen, nicht immer glaubwürdigen Quellen überprüfen. In wissenschaftlichen Quellen geht es natürlich auch um die Reputation der sich äußernden Experten. Sicherlich, Wissenschaft ist auch nicht unfehlbar, und möglicherweise wird sich in einigen Jahren herausstellen, dass Herr Drosten mit einigen seiner Prognosen vielleicht nicht ganz richtig lag. Irren ist menschlich, Wissenschaftler sind ja auch nur Menschen. Insgesamt traue aber auch ich vielmehr angesehenen Experten mit entsprechender Erfahrung und einschlägiger Forschungsarbeit als einem Veterinärmediziner, der in einer kleinen Lokalzeitung Vermutungen über die Impfung von Menschen aufstellt. So einfach ist es: Wenn man keiner Autorität mehr traut, dann können wir uns gleich von der Wahrheitsfindung und angemessenen Reaktionen verabschieden, denn heutzutage kann praktisch jeder ein Video mit den steilsten Thesen produzieren und ins Internet hochladen.

 

Auch hier in Rumänien haben wir zwei oder drei sogenannte führende Virologen, die nicht unumstritten sind. Einer hatte noch im Februar behauptet, Wuhan sei nur ein kleiner Punkt auf der Weltkarte und das Virus könne kaum auf Europa überspringen. Wie falsch er damit lag, hat man nur wenige Wochen später gesehen. Sie sehen es also: Von Gleichschaltung oder Einheitsbrei kann keineswegs die Rede sein.

 

Auf jeden Fall möchte ich mich noch einmal im Namen der gesamten Redaktion für die rege Teilnahme am Hörertag 2020 bedanken.

 

Nachträgliches Feedback zum vergangenen Sonntag erhielten wir auch von einem unserer jüngsten Hörer, dem 15-jährigen Schüler Simon Heinrich, der im Südwesten Baden-Württembergs zu Hause ist:

 

Liebe Redaktion von Radio Rumänien International,

 

Leider habe ich es nicht geschafft, Ihnen die Fragen zum Hörertag zu beantworten, weil ich aus schulischen Gründen keine Zeit dazu hatte.

 

In meiner letzten Nachricht hatte ich Ihnen mitgeteilt, warum ich RRI-Hörer wurde und wie ich auf Sie gestoßen war. Ich habe dennoch vergessen, zu sagen, wie ich auf die Kurzwelle gestoßen war, da es nicht alltäglich ist, dass ein 15-Jähriger wie ich sein Interessengebiet bei den Kurz-, Mittel- und Langwellen hat, zumal es einen seltsamen Ursprung hat. Alles begann, als ich eine Schulpräsentation über die Demokratische Volksrepublik Korea halten wollte. Also informierte ich mich mitunter auch über die Medien, die es in Nordkorea gibt. Darunter befanden sich ein Inlandsradioprogramm, dessen Name mir nicht bekannt ist, und die für das Ausland gedachte Stimme Koreas. Um diese Präsentation mit Eigenrecherchen zu vervollständigen, überlegte ich mir Empfangsmöglichkeiten dafür. Während ich also viel gesucht und gefunden habe, stieß ich hierbei auch auf andere Sender, welche ihr Programm auf der für mich neuen Kurzwelle ausstrahlten. Die Vorstellung, Nachrichten aus aller Welt ohne große Veränderung durch Nachrichtensender oder anderes zu bekommen, war für mich faszinierend. Es dauerte nicht lange, schon gehörte ein Weltempfänger zu meinen Besitztümern. Dieser ist der schon letztes Mal genannte Panasonic GX500, welcher alle Wellenbereiche abdeckt. Da jedoch die Stimme Koreas sehr schlecht auf einer analogen Skala einzustellen ist, bevorzuge ich das Programm von Radio Rumänien International, welches nun einen festen Platz in meiner Tagesroutine gefunden hat.

 

Soweit die Zeilen von Simon Heinrich von vergangener Woche, der uns just am gestrigen Samstag noch mit ein paar Zeilen von seinem jüngeren Bruder Adrian Kurt überraschte:

 

Liebe RRI-Redaktion in Bukarest,

 

Ich bin 9 Jahre alt und höre Radio Rumänien International in der Regel mit meinem Bruder zusammen. An Ihren Sendungen gefällt mir vor allem die rumänische Volksmusik und die Hörerpostsendungen, da man dort von vielen Leuten mitbekommt, wie sie RRI hören und vor allem dass mein Bruder und ich nicht die Einzigen sind, die sich, wenn es geht, jeden Tag vor das Radio setzen. Auch von mir alles Gute aus Deutschland! Über eine QSL-Karte für jeden von uns beiden würden wir uns sehr, sehr freuen.

 

Es grüßen Sie

 

Adrian Kurt Heinrich und Simon Heinrich

 

Lieber Adrian, lieber Simon, vielen Dank für das Feedback, wie freuen uns natürlich sehr, dass es Nachwuchs im Rundfunkfernempfang gibt. Selbstverständlich bekommt jeder von euch eine QSL-Karte, momentan haben wir aber nur die Karten Nummer 1–6 auf Lager, die restlichen dürften wir erst im Dezember oder Anfang des kommenden Jahres verlegen.

 

Liebe Freunde, zum Schluss noch die Postliste. Ein paar Postbriefe habe ich mir vergangene Woche aushändigen lassen und lese sie bis nächsten Sonntag. E-Mails erhielten wir noch – abgesehen von den bereits erwähnten Hörern und den Beiträgen zum Hörertag – von: Gerd Brüschke, Carsten Fenske, Peter Vaegler, Michael Willruth, Dieter Sommer, Martin Schöch, Bernd Seiser, Wolfgang Maschke, Siegbert Gerhard, Christian Terhorst, Andreas Schmid, Jürgen Zenker, Christian Siebert und Heinz-Günter Hessenbruch (D) sowie von Siddhartha Bhattacharjee (IND). Die elektronischen Formulare nutzten Paul Gager (A) und Karl-Johann Conrads (D).

 

S.G. sagt an dieser Stelle: Danke fürs Zuhören, bleiben Sie gesund und bis nächsten Sonntag!

 

Audiobeitrag hören:

 

RadioRomaniaInternational · Funkbriefkasten - 08.11.2020

www.rri.ro
Publicat: 2020-11-08 17:30:00
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