„Berliner“: rumänischer Spielfilm in Moskau preisgekrönt

„berliner“: rumänischer spielfilm in moskau preisgekrönt Im Spielfilm „Berliner“ thematisiert der Regisseur das Leben der einfachen Bürger in den Kleinstädten Rumäniens, die jedes vierte Jahr zu den Urnen gerufen, im Wahlkampf manipuliert und dann vergessen werden.

Der Spielfilm „Berliner“ des Regisseurs Marian Crişan hat auf dem 42. Internationalen Filmfestival in Moskau den Preis „Keen Eye“ erhalten. „Berliner“ ist der vierte Spielfilm des Regisseurs Marian Crişan nach „Morgen“, „Rocker“ und „Horizont“. Die Produktion erzählt die Geschichte eines Politikers namens Mocanu, der inmitten des Wahlkampfs für einen Sitz im Europaparlament wegen einer Unwetterwarnung aus der Kleinstadt Salonta nicht mehr ausreisen kann und dort bei einem Einheimischen, Traktorfahrer von Beruf, übernachtet. Der Regisseur Marian Crişan konnte unter den aktuellen Umständen an der Gala in Moskau nicht teilnehmen. Der Filmemacher sagte über die Auszeichnung:

 

„Das Festival sollte im Monat April stattfinden. Mit der Vorführung in Moskau feierte der Streifen seine internationale Premiere, wir wollten natürlich dabei sein, aber wir haben uns trotzdem entschieden, nicht nach Moskau zu reisen. Wir haben stattdessen an einer Online-Pressekonferenz teilgenommen, wobei die Kommunikation schwierig verlief, es gab einen Dolmetscher und einen Moderator, es wäre viel besser auf einer normalen Pressekonferenz gewesen, aber zum Glück hatte ich die Darsteller Ion Sapdaru und Ovidiu Crişan dabei, denn Ion Sapdaru spricht fließend Russisch, weil er in Moskau studiert hat.“

 


Der Film basiert auf dem Roman „Ich bin ein Berliner“ von Gabriel Andronache. Am Anfang ging es um eine Adaption, sagt der Regisseur, dann hätten sich der Romanautor und der Regisseur anders entschieden:


 

Nach Gesprächen mit dem Autor Gabriel Andronache haben wir beschlossen, eine Geschichte zu schreiben, die sich nur teilweise aus dem Roman inspiriert. Der Roman handelt auch von einem Wahlkampf in einer Kleinstadt Rumäniens und das fand ich sehr interessant, wie ein Wahlkampf in einer Kleinstadt oder auf dem Dorf, also in einem Ort stattfindet, für die Politiker gewöhnlich kaum Interesse aufbringen. Das war der Ausgangspunkt des Drehbuchs, selbst wenn der Roman hauptsächlich von einem anderen Thema handelt. Wir haben uns vorgestellt, dass die Kleinstadt im Film meine Heimatstadt Salonta ist, dort haben wir auch den Film »Morgen« gedreht, über diesen Ort schreibe ich sehr einfach, weil er mich inspiriert. Aus dem Dialog ergibt sich eine Sprach- und eine Situationskomik, denn dazu führt das Treffen zwischen zwei Figuren, die aus zwei verschiedenen Welten stammen: Zum einen gibt es den Politiker, der aus der nordostrumänischen Region Moldau stammt und ins Europäische Parlament gewählt werden möchte, zum anderen einen Traktorfahrer aus einer kleinen Stadt in Siebenbürgen. »Berliner« handelt auch von Rumäniens Kleinstädten, besser gesagt von den einfachen Bürgern mit einfachen Leben, die jedes vierte oder fünfte Jahr zu den Urnen gerufen, im Wahlkampf manipuliert und dann vergessen werden.“


 

Im Film sind die Darsteller Ion Sapdaru, Ovidiu Crişan, Maria Junghietu, Sorin Cociş, Ion Ruşcuţ, George Dometi, Petre Ghimbaşan, Eugen Ţugulea und Ioana Chiţu zu sehen.


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Publicat: 2020-12-02 18:00:00
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