Ökotourismus im Siebenbürgischen Hochland

Ökotourismus im siebenbürgischen hochland Wir stellen Ihnen heute eine Region vor, in der Sie die Geschichten der Schlösser, Kirchenburgen und Landschaften zu Fuß, Pferd oder mit dem Fahrrad erkunden können.

Das Siebenbürgische Hochland ist überwiegend ein welliges Berg- und Hügelland, das von Nordwesten nach Südosten etwas ansteigt und durchschnittlich in einer Höhe zwischen 300 m und 600 m liegt. Reiseleiterin Cristina Iliescu stellt die verschiedenen Abschnitten dieses Reiseziels vor:

 

Der bekannteste Abschnitt des Siebenbürgischen Hochlandes ist jener der sächsischen Dörfer. Dieser ist vielen als die Gegend der Kirchenburgen bekannt. Für andere ist es ein Schutzgebiet für Tausende von Vogelarten. In jüngerer Zeit wurde es besonders vom britischen Prinzen Charles gefördert. Wir lieben es wegen seiner Städte und Dörfer, die sich zwischen den Flüssen Târnava Mare (dt. Große Kokel), Hârtibaciu (dt. Harbach) und das rechte Alt-Ufer erstrecken, und zwar die Städte Sighișoara (Schäßburg), Mediaș (Mediasch), Sibiu (Hermannstadt), Făgăraș (Fogorasch), Rupea (Reps). Unsere Agentur betreibt hauptsächlich Ökotourismus. Das bedeutet eine auf die Belange von Umwelt und ansässiger Bevölkerung besondere Rücksicht nehmende Form des Tourismus. Die Landschaft des Siebenbürger Hochlandes ist ein Mosaik, in dem Mensch und Natur im Laufe der Jahrhunderte eine starke Gemeinschaft bildeten.“

 

 

Cristina Iliescu zählt auf, was Touristen in dieser Gegend alles unternehmen können:

 

Das Wichtigste, das wir unseren Touristen neben Wandern, Radfahren oder Reiten vorschlagen, ist die Naturbeobachtung, vor allem Vogelbeobachtung, denn dieses ist das breiteste kontinentale Schutzgebiet des Landes. Hier gibt es über 600 km Wanderwege, vielleicht sogar noch mehr, seit dem der Terra-Saxonum-Abschnitt der Via Transilvanica abgeschlossen wurde. Es gibt zahlreiche Wege, die für Hiking, Reiten oder Radfahren geeignet und entsprechend markiert sind. Ausgeprägt sind hier auch der Kulturtourismus und der Agrotourismus. Neuerdings gibt es auch den kulinarischen Tourismus. Hier entstand das Konzept des Siebenbürgischen Brunchs, das die Verkostung lokaler Produkte mit dem Besuch touristisch sehenswerter Orte verbindet.“

 

 

In einer Gegend, die so reich an Geschichte und Tradition ist, müssen wir auch über das Handwerk und die Handwerker sprechen. Cristina Iliescu hat das Wort:

 

Wer Handwerkern bei der Arbeit zusehen möchte, der sollte unbedingt das Dorf  Mălâncrav (dt. Malmkrog) besuchen. In Viscri (Weißkirch) kann man auch Ziegler, Schmiede oder Glasbläser finden. Es gibt eine traditionelle Glasbläserwerkstätte. Es gibt auch einige Korbflechterinnen und Stoffweberinnen. Manche Handwerke wie die Filzherstellung zum Beispiel könnten schon bald aussterben. In Copșa Mare (Groß-Kopisch) können Interessenten einem erstaunlichen Filzhersteller über die Schulter schauen.“

 

 

Im Siebenbürgischen Hochland finden das ganze Jahr über Veranstaltungen statt. Während der Zeit der sozialen Distanzierung mussten jedoch die meisten geplanten Veranstaltungen abgesagt werden. Nur einige wenige konnten noch abgehalten werden. Näheres erfahren wir von Cristina Iliescu:

 

Dies ist ein weitläufiges Gebiet, was während der Pandemie gut war. Es gab Veranstaltungen in Dörfern, bei denen der vorgeschriebene Abstand zwischen den Teilnehmern leicht eingehalten werden konnte. In dieser Zeit sind Spaziergänge durch die Dörfer empfohlen, man kann sich an den Duft der Blumen erfreuen, während man sich live gespielter klassischer Musik hingibt. Dieses Jahr hatten wir die Sonoro-Konzerte. Auch das Festival »Icon Arts« hat noch stattgefunden. Dabei handelt es sich um eine Sommerschule für Musikstudenten, welche mit einer ganzen Woche an Konzerten gipfelt, die zum Beispiel in Kirchenburgen stattfinden. Diese Veranstaltungen ermöglichen, den vorgeschriebenen Abstand einzuhalten. Wir hatten in den vorangegangenen Jahren Großveranstaltungen, die unter den jetzigen Umständen nicht mehr durchführbar sind. Wir hoffen, dass sich bis zum Sommer des nächsten Jahres vieles zum Besseren wendet. Die Haferland-Woche ist ein Highlight. Wir haben eine breite Palette von Veranstaltungen, darunter auch Theateraufführungen.“

 

 

Den gegenwärtigen widrigen Umstände zum Trotz wird das Veranstaltungs-Programm weiter ausgebaut, sagte uns Cristina Iliescu:

 

Bei uns ist immer was los. Wir freuen uns sehr über das Edu-Labs-Projekt der Stiftung für neue Horizonte. Es ist für junge Leute gedacht, die eine Ausbildung im Bereich des Tourismus erlangen wollen, als Fremdenführer oder »Geschichten-Finder«. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Hilfe dieses Projektes junge Leute in der Gegend erreichen, also die lokale Gemeinschaft einbeziehen können. Unsere Internet-Seite ist colinele-transilvaniei.ro und wir sind auch auf den sozialen Netzwerken unter dem rumänischen Namen »Colinele Transilvaniei« und der englischen Übersetzung »Transylvanian Highlands« vertreten.“

 

 

Und zum Schluss noch ein Tipp: Der Landkreis Sibiu (dt. Hermannstadt) hat das Jahr 2021 zum „Jahr des Hikings“ erklärt.


www.rri.ro
Publicat: 2020-12-06 17:30:00
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