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Amine Maissour aus Marokko: vom Informatiker zum Craftbeer-Brauer



RadioRomaniaInternational · Amine Maissour aus Marokko: vom Informatiker zum Craftbeer-Brauer



Amine Maissour wurde in der marokkanischen Hauptstadt Rabat geboren und lebt heute in Bukarest. Nach Rumänien hat es ihn 2021 eher zufällig verschlagen, denn bis dahin hat er in mehreren Ländern auf unterschiedlichen Kontinenten Erfahrung gesammelt. Von 2010 bis 2021 lebte und arbeitete er in Brasilien, Kolumbien und China, wo er u.a. als Volontär Englisch unterrichtete. Er hat Informatik an einer marokkanischen Universität studiert, und seit 2021 lebt er in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Amine Maissour ist mit einer Rumänin verheiratet und arbeitet heute als Bierbrauer von sogenanntem Craftbeer, also nicht industriell, sondern handwerklich gebrautem Bier. Zunächst wollten wir wissen, was Amine Maissour nach Rumänien verschlagen hat.



Ein wichtiger Grund war, dass ich meine künftige Ehefrau Adina in China kennengelernt habe, wo ich damals lebte. 2019 kamen wir zunächst vorübergehend nach Rumänien, doch nach dem zweiten oder dritten Besuch beschlossen wir zu heiraten, was wir beim Standesamt des 4. Bukarester Stadtbezirks auch taten, weil mir das Gebäude sehr gefiel. Ich bin also in erster Linie wegen meiner Frau Adina nach Rumänien gezogen.



Bei einem vorangegangenen Rumänien-Besuch 2018 hatte ich die lebendige Craftbeer-Szene kennengelernt und so habe ich mich noch mehr in Rumänien verliebt, den ich liebe handwerklich hergestelltes Bier. Die Craft-Brauer, die ich damals kennenlernte und deren Fan ich war, sind heute meine Kollegen und Freunde. Ich hatte also seit 2018 die Szene beobachtet, und 2021, als wir beschlossen, nach Rumänien zu ziehen, reifte auch die Idee, eine eigene Craftbeer-Marke auf den Markt zu bringen.




Amine Maissour und seine Ehefrau sind heute Betreiber einer kleinen, jedoch unter Kennern geschätzten Bierbrauerei mit dazugehörender Kneipe in Bukarest. Doch was macht das Leben in Rumänien im Unterschied zu anderen Ländern und Kontinenten aus, wo sie früher gelebt haben?



Jeder Ort und jeder Erdteil hat seine Eigentümlichkeiten; andererseits habe ich all diese Länder in unterschiedlichen Etappen meines Lebens kennengelernt, als ich auch verschiedene Erwartungen hatte. Man kann also Länder nicht einfach direkt untereinander vergleichen. Ich versuche, mich immer an den jeweiligen Ort anzupassen, und deswegen habe ich mich von Anfang an bemüht, so gut wie möglich Rumänisch zu lernen. Wenn man die Landessprache beherrscht, integriert man sich viel schneller und man kann auch unternehmerisch tätig werden, ohne ständig jemanden an deiner Seite zu brauchen, der dir hilft.



In Bukarest gefällt mir, dass hier vieles sehr unkompliziert möglich ist. Wenn man z.B. eine neue Geschäftsidee hat, findet man schnell Menschen, die sich dafür begeistern. Mein Eindruck ist also, dass viele Menschen hier sehr aufgeschlossen sind.“




Doch gibt es auch etwas, was Amine Maissour weniger gefällt oder verbesserungsbedürftig in Bukarest findet?



Ginge es nach mir, würde ich versuchen, die Leute davon zu überzeugen, die öffentlichen Verkehrsmittel mehr zu nutzen. Da ich mich in meiner Brauerei auch um den Lieferdienst für meine Craftbeers kümmere, muss ich jeden Tag durch den höllischen Berufsverkehr der rumänischen Hauptstadt, was ziemlich anstrengend ist. Ich hoffe, dass die Menschen eines Tages mehr auf Öffis zurückgreifen werden.“

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