Rumänien ist in den letzten Jahren ein immer attraktiveres Reiseziel geworden. Dieser Tendenz folgte auch eine Steigerung des Investitionsvolumens im Hotelgewerbe.
Rumänien verzeichnet, wie andere Länder Mittel- und Osteuropas auch, einen Aufwärtstrend in der Tourismusbranche und den dazugehörenden Investitionen. 2016 betrug das Gesamtinvestitionsvolumen im Hotelgewerbe in diesem Teil Europas rund 1,2 Milliarden Euro. Das Wachstum im Vergleich zum vorigen Jahr, als sich die Investitionen auf nur 700 Millionen Euro beliefen, ist beträchtlich. Auch der Belegungsgrad der Hotels steigt. Dieser hat den Stand von 2007, 2008 überschritten, was einen weiteren Grund darstellt, um in das Hotelgewerbe zu investieren. Călin Ile, der Vorsitzende des Rumänischen Hotelgewerbeverbandes, erläuterte, warum das Interesse der Investoren für diesen Bereich gestiegen ist.
„Einerseits gibt es einen günstigen Kontext, ein Element der Stabilität und der Sicherheit, das sich in den letzten Jahren weiterentwickelt hat. Somit wurden die osteuropäischen Märkte interessanter für Investoren, denn Osteuropa insgesamt wurde interessanter für Touristen. Es scheint eine sichere, stabile Region zu sein, ohne einen hohen Einwandererzufluss und somit ohne jene Risiken, die, sagen wir, in Westeuropa zu finden sind. Andererseits ist dies auf eine Verhaltensänderung der Jugendlichen zurückzuführen, die nicht mehr so viele Barrieren sehen und die auf der Suche nach neuen Erfahrungen mehr nach Osteuropa reisen.“
Das steigende Interesse der Touristen für diesen Teil Europas hat auch eine Steigerung der Tarife der Hotels veranlasst und somit auch der Gewinne. Die größten Tarifsteigerungen wurden 2016 im Vergleich zu 2015 in Bratislava (9,5%), Budapest (6,1%), Bukarest und Sofia (5,8%), Prag (3,4%) verzeichnet. Was Rumänien anbelangt, würde sich das Interesse der Investoren auf bestimmte Bereiche Richten, so der Vorsitzende des Rumänischen Hotelgewerbeverbandes:
„Ich würde das Interesse gegenüber Rumänien in drei Bereiche einteilen. Einerseits gibt es Siebenbürgen, das ein immer besseres Ansehen hat, es ist ein Antrieb, was das Image angeht, und die siebenbürgischen Städte hauptsächlich. Dann Bukarest, das in den letzten Jahren hauptsächlich dank der wirtschaftlichen Entwicklung, aber auch der Attraktivität in puncto Erholung sehr gute Zahlen geschrieben hat, außerdem die Schwarzmeerriviera und das Donaudelta, wo in der letzten Zeit Investitionen getätigt wurden und wo wir ein einzigartiges Element durch das Delta haben. An der Riviera stehen wir in puncto Spaß, Unterhaltung und schönes Leben sehr gut, wo wir drei Monate lang sehr gute Ergebnisse erzielen.“
Der nördliche Teil der rumänischen Schwarzmeerriviera, um genauer zu sein, der Badeort Mamaia, stellt einen Hauptpunkt für Sommerspaß sowohl für Rumänen als auch für Ausländer dar. Bukarest ist zum City-Break-Reiseziel für etwa 20% der 1,1 Millionen Besucher geworden, die 2016 gemeldet wurden. Die meisten von ihnen aber, rund 60%, sind für Konferenzen und Veranstaltungen angereist. Laut Statistik waren, außer Bukarest und Constanţa, die meistbesuchten Landkreise Rumäniens Timiş (im Westen), Sibiu und Braşov im südlichen Teil Siebenbürgens. Im Vergleich zum Landkreis Timiş und der Stadt Timişoara (Temeswar), die sich an der westlichen Grenze Rumäniens befinden, sind die Landkreise Sibiu und Braşov nicht extrem zugänglich, doch sie erfreuen sich einer höheren Sichtbarkeit. Die Stadt Braşov (Kronstadt) bietet sowohl eigene Touristenattraktionen, aber es befinden sich auch sehr viele um die Stadt herum. Es genügt, wenn wir an die Burg Râşnov (Rosenau) erinnern, an die sächsische Wehrkirche in Prejmer (Tartlau) und nicht zuletzt an den Schiferienort Poiana Braşov (Kronstädter Schullerau), der außer dem breiten Angebot an Hotels und Restaurants auch die beste Wintersportinfrastruktur Rumäniens bietet. Die Stadt Sibiu (Hermannstadt) hat auch den Vorteil eines Flughafens und verwertet auch ihren Ruhm als ehemalige europäische Kulturhauptstadt 2007.
Rumänien verfügt auch über ein großes Badekurpotential, aber das Interesse der Investoren für diesen Bereich bleibt vorerst niedrig. Wieder mit Erläuterungen Călin Ile, Vorsitzender des Rumänischen Hotelgewerbeverbandes:
„Die Badekurorte bleiben unsere wichtigste Hoffnung, aber seit einigen Jahren beschränken sich diese auf Hoffnungen, denn uns gelingt es nicht, den Sektor anzuspornen. Einerseits benötigen Badekurorte beträchtlichere Investitionen als andere Bereiche, denn die Behandlungsanlagen an sich und die Infrastruktur der Orte selbst erfordern hohe Investitionen, zu denen Investoren nicht bereit sind. Es bleibt aber ein hohes Potential im Bereich der Badekurorte. Ich denke, wenn man eine gute Strategie haben wird, was die Platzierung der Badekurorte auf den internationalen Märkten anbelangt, dann werden wir es schaffen, auch Investoren anzuziehen.“
Die Billigflieger, die in Rumänien tätig sind, haben auch zur Steigerung der Zahlen der ausländischen Touristen in Rumänien und insbesondere in Bukarest, das noch kein teures Reiseziel ist, beigetragen. Laut Schätzungen würde ein Jugendlicher mit 40 Euro für eine Übernachtung, Essen und Transport in Bukarest auskommen. Investoren haben festgestellt, dass sich die Hotelbranche entwickeln wird, und somit hat sich die Zahl der Übernachtungsplätze in Bukarest in den letzten 15 Jahren verdreifacht und fast 20 Tausend erreicht. Die meisten Bukarester Hotels sind 3- und 4-Sterne-Hotels.
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