Nachrichten 09.09.2025
Die wichtigsten Meldungen des Tages
Newsroom, 09.09.2025, 18:46
Der rumänische Justizminister, Radu Marinescu, ist am Dienstag in Bukarest mit Vertretern der Weltbank zusammengekommen. Im Mittelpunkt des Treffens standen Gespräche über die Notwendigkeit, bestehende Maßnahmen und Projekte zur Effizienzsteigerung und Modernisierung des gesamten Justizsystems in Rumänien fortzusetzen. Minister Marinescu betonte die Bedeutung weiterer Investitionen in die Entwicklung und Modernisierung der Infrastruktur – sowohl in Gerichten als auch im Strafvollzugssystem. Zudem hob er hervor, wie wichtig es sei, die Digitalisierung zu beschleunigen, unter anderem durch den Einsatz von IT-Systemen, die auf künstlicher Intelligenz basieren. Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war die Suche nach Lösungen zur Wiederaufnahme des Projekts „Justizviertel“, das derzeit aufgrund unzureichender finanzieller Mittel blockiert ist. Das Projekt sieht die Errichtung eines städtischen Komplexes in Bukarest vor, in dem mehrere Justizinstitutionen zentral untergebracht werden sollen. Im Hinblick auf laufende Projekte des Justizministeriums, die zusätzliche Finanzierung benötigen, sicherte die Weltbank ihre Unterstützung zu. Sie erklärte sich bereit, Gespräche mit allen relevanten Entscheidungsträgern zu führen, um finanzielle Hürden zu überwinden.
Bei einem Treffen mit dem rumänischen Präsidenten Nicușor Dan forderten die Lehrer, die am Montag in Bukarest protestiert hatten, den Rücktritt des Bildungsministers Daniel David. Sie verlangten außerdem die Aufhebung der Verordnung, die eine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung, eine Senkung der Stundensätze für Überstunden, die Zusammenlegung von Bildungseinrichtungen sowie eine Erhöhung der Schülerzahl pro Klasse vorsieht. Nach dem Treffen kündigten die Bildungsgewerkschaften an, die Proteste fortzusetzen – sowohl durch Unterrichtsboykotte als auch durch Demonstrationen auf der Straße. Ein Generalstreik wird nicht ausgeschlossen. Bildungsminister Daniel David erklärte seinerseits, dass durch die Maßnahmen die Gehälter und Stipendien bis zum Jahresende gesichert worden seien.
Die Allianz für die Vereinigung der Rumänen (AUR), eine populistische Oppositionspartei, hat vier Gesetzesvorhaben vor das Verfassungsgericht gebracht, für die die rumänische Regierung in Bukarest im Parlament die Vertrauensfrage gestellt hatte. Die betreffenden Projekte betreffen das Gesundheitswesen, das Steuersystem und die Neuorganisierung staatlicher Unternehmen.AUR wirft der Regierung vor, die Gesetze ohne parlamentarische Debatte, ohne Konsultation der Bevölkerung und ohne eine demokratische Abstimmung verabschiedet zu haben. Die Partei kritisiert, dass der behauptete Notfall, der als Begründung für das beschleunigte Verfahren diente, künstlich gewesen sei. Der eigentliche Zweck sei es gewesen, die parlamentarische Debatte zu umgehen – was laut AUR einem verfassungsrechtlichen Betrug und einer Missachtung des Prinzips des guten Glaubens gleichkomme.