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Brandkatastrophe im Bukarester Klub: Rumänien steht unter Schock

Der Colectiv Klub, der Ort der größten Tragödie, die Bukarest in den letzten Jahrzehnten erlebt hat, ist nun ein Ort der Andacht.

Brandkatastrophe im Bukarester Klub: Rumänien steht unter Schock
Brandkatastrophe im Bukarester Klub: Rumänien steht unter Schock

, 02.11.2015, 16:38

Rumänien ist im Schockzustand nach der Tragödie von Freitagnacht in Rockklub Colectiv, in Bukarest. Hunderte Jugendliche die an einem Konzert der Gruppe Goodbye to Gravity teilgenommen haben, sind Opfer eines Brandes geworden. Die Ursache waren Feuerwerke, die in der Show zu Einsatz gekommen sind. Jegliche Worte sind überflüssig, haben sich viele gestern gesagt und haben am Sonntag an einem Schweigemarsch teilgenommen. Ca 12.000 Menschen haben auf diese Weise der bis dahin 30 Toten und den zahlreichen Verletzten, viele davon schwer, gedacht. Der Aufruf zum Marsch ging über Facebook. Die ersten, ca. 1.000 Menschen, hatten sich auf dem symbolträchtigen Universitätsplatz in Bukarest versammelt, ihnen schlossen sich auf dem Weg zum Ort des tragischen Geschehens immer mehr an. Menschen aller Altersgruppen gingen schweigsam Schulter an Schulter. Es war vieldeutiger als Worte es hätten ausdrücken können. Eine Teilnehmerin erklärte:



Es stimmt, dieses schlimme Ereignis hat alle beeindruckt. Das kann keiner kommentieren, oder besser gesagt ich kann es nicht. Ich komme gerade von der Kapelle, wo ein Bekannter hinterlegt wurde. Ich kann nichts mehr sagen. Es ist schockierend.“



Eine andere sagte uns:



Ich hätte auch dort sein können, jeder von uns hätte dort sein können. Ich hoffe die Behörden werden alles sorgfältig untersuchen und nichts verheimlichen. Die Schuldigen müssen dafür zahlen.“



An der Stelle der Tragödie, nun ein riesiger Ort des Gedächtnisses, in einem Meer von Kerzen und Blumen, waren an die 2.000 Menschen. Der Opfer gedachten dort auch Landespräsident Klaus Iohannis, die Thronfolgerin des Rumänischen Köngishauses, Margareta, die Botschafter der Vereinigten Staaten und Frankreichs, Hans Klemm und François Saint-Paul, zahlreiche rumänische Kulturschaffende. Zum Gedenken der Toten sind auch in anderen rumänischen Ortschaften Blumen hinterlegt und Kerzen angezündet worden.



Die Solidarität mit den Opfern ging aber noch viel weiter. Das medizinische Personal hat sich auf exemplarische Weise mobilisiert, freiwillig boten Medizinstudenten ihre Hilfe an. Die Zahl der Blutspender ist um das 3-fache gestiegen. Medizinische Hilfe kam auch aus dem Ausland: aus Frankreich und Israel. Unter anderen hat auch die Botschafterin Israels, Tamar Samash, Blut gespendet. Freiwillige verteilen Essenspakete und Getränke an Spender und Mediziner. Mehrere Nahrungsmittelketten haben verschiedene Produkte gespendet. Andere Gesellschaften übernahmen die Reisekosten für Angehörige oder Blutspender. Der Berufsverband der Psychologen bietet kostenlose Unterstützung für die Familien der Opfer und eine Anwaltskanzlei will die Angehörigen kostenlos vor Gericht vertreten.

Foto: Emil Kalibradov / unsplash.com
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