Handball: Dinamo-Herren schaffen historischen Sieg in der Champions League
Die Handballherren von Dinamo Bukarest haben einen historischen Sieg in der Gruppe D der Champions League eingefahren. Sie gewannen zu Hause mit 35:31 gegen HK Motor Saporischschja aus der Ukraine. Die roten Hunde“ sind vorläufig auf Platz eins.
Alex Sterescu, 30.09.2016, 19:38
Zum ersten Mal nach 1990 durften die Herren von Dinamo Bukarest ein CL-Heimspiel in der Stefan cel Mare-Chausse bestreiten. Und endlich machte auch eine Herrrenmannschaft Werbung für den rumänischen Handballsport, der seit gut zwei Jahrzehnten eher dank der Erfolge der Damen bekannt ist. Das Team von Eliodor Voica begann zurückhaltend vor den 2000 Fans, es beendete jedoch die Partie in begeisternder Manier, mit dem seit langer Zeit hochersehnten Sieg.
Der Sieg über die Ukrainer von Motor Saporischschja zeichnete sich in der ersten 25 Minuten nur mühsam ab. Der rumänische Meister blieb in der Anfangsphase gleich zweimal in Unterzahl, nach den Zeitstrafen gegen Allakharam Esteki. Das Gästeteam wusste davon zu profitieren und übernahm die Initiative. Vorangetrieben wurde Motor von dem rechten Rückraumspieler Schelmenko: nach nur 18 Minuten stand es 7:10 aus Sicht von Dinamo.
Coach Eliodor Voica nahm mehrere Veränderungen in der Startformation vor und übertrug die Verantwortung auf die iranischen Legionäre. Der Schachzug sollte sich als richtig erweisen, denn die Iraner sollten einen Glanztag erwischen, auch der Kroate Jakov Vrankovic spielte gut mit. Die Abwehr wurde von Alireza Mousavi erheblich verstärkt, das war auch die Grundlage für die Erholung von Dinamo. Nach zwei abgefangenen Bällen durch die Hintermannschaft kamen die Gastgeber bis auf ein 12:13 in der 27. Minute heran. Der Sturmlauf dauerte jedoch bis zur letzten Sekunde an. Innerhalb von nur fünf Minuten erzielten die Jungs von Eliodor Voica sechs Treffer in Folge und schlossen die erste Halbzeit mit 15:13 aus ihrer Sicht ab. Das letzte Tor des ersten Durchgangs durch Sajjad Esteki war ein Glanzstück und wird wahrscheinlich von dem Europäischen Verband für die Ranglisten der schönsten Tore berücksichtigt werden.
Dinamo ging also mit Rückenwind in die Halbzeitpause und kam als Wirbelwind zurück auf das Parkett. Die Verteidigung funktionierte nach wie vor sehr gut, Schlussmann Grigoraş war so gut wie gedeckt, und viele der Tore wurden problemlos im Gegenangriff erzielt (insgesamt sieben während der 60 Minuten Spielzeit). Unter diesen Bedingungen hatten die Gastgeber in der 39. Minute auf 22:18 erhöht und damit die bislang größte Tordifferenz erreicht. Das Spieltempo zehrte jedoch sehr an den Kräften der Spieler und bei Dinamo machten sich in der letzten Spielphase Müdigkeitserscheinungen bemerkbar. Doch erneut sollte Trainer Voica ein glückliches Händchen beweisen: er forderte in der 47. Minute eine Team-Auszeit beim Stande von 26:25 und führte weitere Auswechslungen durch. Dinamo hat sich für die gesamte Saison gut gewappnet und verfügt deshalb über eine Auswechselbank mit vielen Möglichkeiten. Irimuş kehrte ins Tor zurück, während Ragot und Şandru den Angriff bildeten.
Somit war die 9-Meter-Linie wieder hergestellt, die Dinamo in der vergangenen Saison den Meistertitel gebracht hatte. Und auch die 4-Tore-Differenz zugunsten der Rot-Weißen war nach 50. Minuten wieder hergestellt, es stand 29:25. Von da an erlaubte Dinamo dem ukrainischen Gegner nicht mehr heranzukommen, das auch dank des unschlagbaren Irimuş und seinen fünf abgewehrten Bällen in der Schlussphase: es waren mehr erfolgreiche Paraden in dieser Phase als in der gesamten Partie.
Und in den Schlussminuten sollte Ciprian Şandru mit zwei weiteren Traumtoren glänzen. Damit punktete Dinamo bei der Rückkehr in die eigene Halle sowohl in der Tabelle der Gruppe D als auch in Sachen Image. Mit diesem Erfolg in der Champions League kann die Mannschaft sehr wohl optimistisch in die Zukunft blicken.