Hörerpostsendung vom 3.02.2013
Hier können Sie die Hörerpostsendung der jeweils vergangenen Woche nachlesen bzw. nachhören. Heute u.a. mit Zuschriften und Fragen von unseren Hörern Ralf Urbanczyk, Klaus Karusseit, Heiner Finkhaus, Günter Kastner, Klaus Köhler u.a.m.
Sorin Georgescu, 03.02.2013, 17:37
Vor zwei Wochen hatte ich bekannt gemacht, dass wir um den 1. Febrauar herum einen neuen Internetauftritt haben werden. Darauf reagierte unser Hörer Ralf Urbanczyk (aus Eisleben, Sachsen-Anhalt):
Auf die im Funkbriefkasten angekündigte neue Internetseite von Radio Rumänien International bin ich schon gespannt. In den letzten Jahren sind ja immer kontinuierlich Verbesserungen an den Seiten vorgenommen worden, ich denke da an die Verbesserungen bei der Bereitstellung von Internetausgaben der Sendungen in unterschiedlicher Form, die Erhöhung der Anzahl von Programmen, deren Manuskripte meistens auch noch mit Bildern im Internet landen oder auch die rein technische Verbesserung der Zugriffsgeschwindigkeit auf die einzelnen Seiten. Ich denke, eine moderne Integration von Sprache, Bild und Text zu einer niveauvollen Informationsplattform ist heutzutage einfach notwendig, um im Wettbewerb mit anderen Informationsanbietern, die ja genau das Gleiche tun, die Nase vorn zu haben. Es muss den Nutzern der Dienste einfach Spaß machen, lange auf den Seiten zu verweilen, weil es viel zu entdecken gibt.
Vielen Dank für Ihr Feedback, lieber Herr Urbanczyk. Momentan ist die neue Homepage noch in Arbeit, sie steht aber schon bereit und wird seit 2-3 Wochen parallel zur bestehenden Webseite gefüttert, damit sie nicht leer ist, wenn sie online geht. Der Termin ist um wenige Tage“ verschoben worden, wie ich erfuhr, da es noch einige Probleme zu beheben gibt. Bleiben Sie also dran, bald ist es soweit. Und ich kann Ihnen bestätigen, es wird die Möglichkeit geben, sowohl per Livestream zuzuhören, als auch Podcasts abzurufen sowie einzelne Beiträge als Manuskript und Audiodatei nachzulesen und nachzuhören.
Und jetzt möchte ich Fragen beantworten, die wir noch im Dezember 2012 erhielten.
Klaus Karusseit, unser Stammhörer seit über 50 Jahren (aus Vikingstad, Schweden), setzt sich mit der Frage der Empfangsberichte und deren Bedeutung auseinander:
Hallo liebe Freunde,
Heute möchte ich mich mit der Frage „Hörerrapport“ befassen. Was ist der wert?
Als Radiostation legt man Wert darauf, gute Empfangsbedingungen zu erzielen. Und gerade auf Kurzwelle hat sich einiges getan. Viele Stationen haben ihre Sendungen eigestellt, so dass die Jagd nach neuen Ländern und deren QSL-Karten nicht mehr ist, was es einmal war.
Falls auf der KW nichts läuft, geht man einen Tag später auf LIVESTREAM über und schickt den Rapport später. Freut man sich auf die QSL-Karte? Ist das ehrlich?
Nun zu den Radiostationen. Werden alle Empfangsberichte ausgewertet? Auch wenn da 3-5 Rapporte im selben Umschlag kommen? Werden alle Programmdetails mit dem gesendeten verglichen? Der Brief ist vielleicht kritisch, aber er lag mir auf der Seele.
Ich war in den 1960er-70er Jahren Monitor für Radio RSA und Canada, habe Diplome von Rumänien, Ungarn und einigen Ländern mehr.
Vielen Dank für Ihre Zeilen, lieber Herr Karusseit. Diese Gedanken haben wir uns eigentlich auch gemacht. Gerade weil die Kurzwelle heutzutage womöglich in ihrem letzten Lebensabschnitt ist, haben wir uns schon seit längerer Zeit entschlossen, keine Diskriminierung zwischen reinen Kurzwellenhörern und Internetnutzern walten zu lassen. Solange wir noch QSL-Karten in physischer Form herstellen und diese vorrätig sind, erhält jeder schreibende Hörer eine Empfangsbestätigung, egal auf welchem Übertragungsweg er uns gehört hat. Das Hören über Livestream mag eingefleischten Kurzwellenjägern zwar als Schummelei vorkommen, wir befinden uns aber in einer Übergangszeit, eine Bevorzugung nur bestimmter Hörerkategorien können und wollen wir uns nicht leisten. Es kommt uns auf die Gesamtzahl der Hörer und Hörerzuschriften an. Und der Deutsche Dienst hat 2012 erfreulicherweise um ca. 400 Hörerzuschriften zugelegt im Vergleich zu 2011. Ob das nur eine vorübergehende Erscheinung ist, die womöglich durch das Einstellen der Kurzwellensendungen anderer Stationen bewirkt ist, werden wird erst Ende 2013 wissen.
Hinsichtlich der Auswertung kann ich Folgendes sagen: Ja, ich schaue mir sie alle an, auch wenn mehrere Empfangsberichte vom selben Hörer im Umschlag sind. Allerdings bekommt man für mehrere Rapporte im Monat nur eine QSL-Karte für den jeweiligen Monat, aus Fairness-Gründen, wenn ich das so formulieren darf. Denn es kann nicht sein, dass einige Hörer QSLs horten, während andere leer ausgehen. Bei den Programmdetails geht es mir allerdings nicht so sehr um eine Überprüfung, ob die Zeit- und Frequenzangaben richtig sind — darauf muss der Hörer schon selbst aufpassen, wenn er die QSL mit den richtigen Daten bekommen möchte. Es geht mir vielmehr darum, zu erfahren, was die unterschiedlichen Hörer an Inhalten besonders interessiert. Aus diesem Grund werden Auszüge aus Hörerkommentaren immer ins Rumänische für die Chefetagen übersetzt.
Heiner Finkhaus(aus Gescher im Münsterland, NRW) fand meine Gedanken zum Tod des Hollywood-Schauspielers Larry Hagman im Funkbriefkasten vom 2.12.2012 interessant und hatte gleich einige Fragen:
Mit Interesse habe ich den Beitrag über den Tod von Larry Hagman in Ihrem Programm verfolgt. Ich war doch sehr erstaunt, als Sie erwähnten, dass die damalige TV-Serie Dallas“ auch in Rumänien ausgestrahlt wurde. Wurden die Filme damals synchronisiert oder gab es Untertitel? Gab es zu der Zeit noch weitere Serien aus den USA oder vielleicht auch aus Deutschland, die regelmäßig bei Ihnen gesendet wurden?
Vielen Dank für Ihre Fragen, lieber Herr Finkhaus. Zunächst einmal soll gesagt werden, dass in Rumänien Spielfilme schon immer untertitelt wurden. Synchronisierung ist gar nicht üblich, eine Ausnahme bilden nur Zeichentrickfilme für Kinder und andere Sendungen für die Kleinsten. Und Ihre zweite Frage kann ich bejahen — es gab mehrere US-amerikanische Fernsehserien, die vor der Wende hierzulande gesendet wurden. Zusammen mit älteren Freunden und Bekannten konnte ich folgende — wahrscheinlich unvollständige — Liste zusammenstellen:
Besonder populär war Roots, die Geschichte über den 1767 aus Afrika entführten und auf dem Sklavenmarkt in Amerika verkauften Kunta Kinte. Die Serie erzählt die Leidensgeschichte Kunta Kintes und die seiner Familie und Nachfahren bis zur Befreiung der Sklaven nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Beliebt waren auch Daktari, die Serie über das Buschkrankenhaus mitten in Afrika, Krimiserien wie Mannix, Kojak, Columbo, Jake and the Fatman (in Deutschland unter dem Titel Durch dick und dünn“ bekannt), die Familiensaga Rich man, poor man (Reich und Arm) mit Nick Nolte in der Hauptrolle, Fantasy- oder Science-Fiction Serien wie Bewitched (alias Verliebt in eine Hexe“) mit Elizabeth Montgomery als liebevoll und verschmitzt zaubernde Ehegattin, Man from Atlantis (Mann aus Atlantis) mit Patrick Duffy in der Rolle des amphibischen Humanoiden aus dem Ozean und Lost in Space (Verschollen zwischen fremden Welten), die Serie über die Weltraumabenteuer der Familie Robinson.
Wer all diese Serien kennt, merkt sicherlich, dass sie alle Produktionen aus den 1960er-70er Jahren sind. Das hat einen guten Grund. In den 1980er Jahren wurde die Sendezeit des rumänischen Fernsehens immer mehr gekürzt und das Programm zu einem Propagandainstrument des kommunistischen Regimes degradiert. Dabei nahm der Personenkult um den Diktator Ceauşescu immer groteskere Züge an. In den Spätachtzigern strahlte das Rumänische Fernsehen nur noch zwei Stunden täglich aus, das Programm umfasste eine Abendschau zu Beginn, dann Hofberichterstattung über die Ceauşescus und zum Schluss eine zweite Abendschau. Und prompt witzelte damals der Volksmund, das Programm des Rumänischen Fernsehens sei ein Sandwich mit Scheiße zwischen zwei Abendschauen“ — mit schwarzem Humor verhalf man sich durch die düsterste Zeit der späten Ceauşescu-Diktatur stalinistischer Prägung.
Ob deutsche Serien gezeigt wurden, da bin ich mir nicht ganz sicher. Meine Eltern erinnern sich an die 11-teilige TV-Mini-Serie Die Buddenbrooks von 1978, eine westdeutsch-polnische Koproduktion in der Regie von Franz Peter Wirth. Allerdings lebten wir damals noch in Ostberlin, es ist also eher wahrscheinlich, dass sie die Verfilmung des Romans von Thomas Mann im DDR- oder westdeutschen Fernsehen und nicht auf TVR gesehen haben. 1980 siedelten wir wieder nach Bukarest zurück, aus den Jahren danach kann ich mich noch vage an einen TV-Film aus der DDR über das Leben von Johann Sebastian Bach erinnern, der Titel fällt mir aber beim besten Willen nicht mehr ein. Meine Internet-Recherche ergab, es könnte sich aber um den vierteiligen TV-Film Johann Sebastian Bach handeln, der in den Jahren 1983 und 1984 in Kooperation des Fernsehens der DDR mit dem ungarischen Fernsehen entstand und vermutlich auch in anderen Ostblockländern gesendet wurde.
Zeit für die Posteingangsliste. Herkömmliche Briefe erhielten wir von:
Günter Kastner (aus Sazburg, A) mit einer Weihnachtsgrußkarte — vielen Dank, lieber Herr Kastner. Wenn Sie vermutet haben, dass wir Weihnachten am 7. Januar feiern, so lagen sie falsch, nicht alle orthodoxe Christen halten am alten julianischen Kalender fest. Die Rumänen, Bulgaren und Griechen haben den sogen. revidierten neojulianischen Kalender bereits 1923 eingeführt, der sich vom Gregorianischen Kalender nur geringfügig unterscheidet. Daher werden festliegende Feiertage wie Weihnachten in der Rumänisch-Orthodoxen-Kirche am selben Tag wie in den Westkirchen begangen, Weihnachten folglich am 25. Dezember. Gläubige der russischen, ukrainischen, serbischen und anderer Kirchen sind hingegen Altkalendarier. Bei Ostern allerdings feiern die meisten Ostkirchen am selben Tag, der manchmal mit dem katholischen Osterfest zusammenfällt, meistens aber 1-5 Wochen später. Die Sache ist kompliziert, es gibt auch viele Splittergruppen und die unterschiedlichen Berechnungen will ich Ihnen nicht antun, zumal ich sie auch nicht 100%-ig verstehe. Soviel nur: die Orthodoxen Kirchen sind auch nicht so einig, wie manche es annehmen. Trotzdem nochmaligen Dank für die Grußkarte.
Klaus Köhler (aus Probstzella in Thüringen) gelingt ein neuer Versuch, eine Karte mit unvollständiger Anschrift zu schicken. Sie erinnern sich vielleicht, ich hatte mal in den Raum gestellt, dass Zuschriften uns auch dann erreichen, wenn nur Radio Rumänien International“ drauf steht und sonst nichts. Und Recht hatte ich, von Klaus Köhler erhielten wir somit die zweite Karte aus einer witzigen Zahnarztserie. Die Karte brauchte nur zwei Tage bis nach Bukarest, wie lange dann die rumänische Post überlegen musste, weiß ich nicht, ich vermute aber, dass sie länger in unserem Sortiersystem lag als in der Tasche des Briefträgers.
Christoph Paustian (aus Murg, Baden-Württemberg) schickte uns einen Empfangsbericht und einen Zeitungsausschnitt über den Tod des Regisseurs Sergiu Nicolaescu. In Deutschland war Nicolaescu weniger für seine umstrittenen Historienfilmen (Kritiker sagen: Propagandaschinken“) bekannt, vielmehr für seine Beteiligung als Co-Regisseur von Wolfgang Staudte an den großen ZDF-Vierteilern Der Seewolf“ (1971) und Lockruf des Goldes“ (1975). Beide Abenteuerfilme wurden zum größten Teil in Rumänien gedreht.
Holger Lipp schickte uns seinen Empfangsbericht aus seinen Heimatort Mühlacker (ebenfalls in Baden-Württemberg).
Wolfgang Kühn (aus Rudolstadt in Thüringen) ließ uns eine Grußkarte und einen Brief zukommen, aus dem ich einer der nächsten Sendungen zitieren werde.
E-Mails erhielten wir bis einschließlich Samstagnachmittag von:
Volker Willschrey (der uns Powerpoint-Dateien mit den Naturschönheiten dieser Welt — darunter auch Bilder aus dem Fogarasch-Gebirge in den rumänischen Südkarpaten — zukommen ließ), Philipp Ganzer, Petra Kugler, Werner Schubert (der uns zwar nicht jede Woche schreibt, aber ein aufmerksamer und kritischer Hörer unserer Sendungen ist), Christoph Preutenbporbeck (der sich immer schon Anfang der Woche auf die kommende Hörerpostsendung freut), Heinrich Eusterbrock (dem ich den Erhalt des Empfangsberichts vom 17. Januar hiermit nochmals bestätige), Reinhold Meyer (der aus dem Urlaub zurück ist und vergangenen Sonntag gerade sein Urlaubsfotobuch betrachtete, als sich seine sonnigen Grüße von der kanarischen Insel Lanzarote in der Sendung erwähnte), Gérard Koopal aus den Niederlanden (der ankündigt, dass die Niederlande am 30. April einen neuen König bekommen), Herbert Jörger, Ralf Urbanczyk und Georg Pleschberger aus Österreich (u.a. mit seinen Antworten zum aktuellen Hörerquiz).
Online hinterließen Ihre Emfpangsbeobachtungen: Hans Gosdschan und Michael Willruth (beide aus D) sowie Paul Gager und Johann Zmaritz (beide aus A).
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