Astra Film Festival Open Air
Im Kontext der Coronavirus-Pandemie hat sich das Filmfestival Astra neuerfinden müssen. Die Festspiele sind zum Teil online gegangen und teilweise fanden sie auch im Freien statt – im Freilichtmuseum Astra in Hermannstadt.
Corina Sabău, 30.09.2020, 18:00
Die Veranstalter des Dokumentarfilmfestivals Astra haben dieses Jahr im Kontext der Coronavirus-Pandemie das Programm umorganisiert. Vom 4. bis 13. September fand der erste Teil des 27. Filmfestivals im Freien, unter Einhaltung der geltenden Gesundheitsschutzvorschriften statt. Für seinen zweiten Teil geht das Festival online, zwischen dem 16. und dem 25. Oktober. In einer Zeit der Unsicherheit ist eines sicher geblieben: das Astra-Filmfestival. Unsere Festspiele werden dieses Jahr das Treffen mit ihrem treuen Publikum auf gar keinem Fall verpassen. Ich lade Sie herzlich ein, an diesem Herbstanfang zusammen mit uns die Dokumentarfilme zu feiern und eine einzigartige Erfahrung zu erleben“ — so lautet die Einladung des Regisseurs und Intendanten des Festivals Dumitru Budrala für die Filmliebhaber. Adina Marin ist seit den ersten Ausgaben Mitglied des Festivalteams, sie kommt zu Wort mit Einzelheiten über die diesjährige Ausgabe:
Für unser Filmfestival hat eine neue Epoche begonnen, auch andere Veranstaltungen sollten sich, meiner Ansicht nach, im aktuellen Kontext wiedererfinden. Wie haben dieses Abenteuer angefangen, Astra Film Open Air, ohne zu wissen, wie es sein wird, wir surfen auf den Wellen der Unsicherheit. Und weil ich gerade das Wort ‚Wellen‘ nutzte, möchte ich erwähnen, dass unsere Zuschauer sich die Produktionen, die das Festival eröffneten, in Booten sitzend anschauten. Die erste Sektion des Festivals trug die Überschrift »Mit dem Boot durch Windmühlen«, die Vorführungen organisierten wir beim Freilichtmuseum Astra in Sibiu (Hermannstadt), das den perfekten Hintergrund für jedes Event bietet. Das Wetter war auch an unserer Seite, die Stimmung war wunderbar und so ist aus einer Unsicherheit etwas Unvergessliches geworden. Andere Vorführungen fanden in der Altstadt von Sibiu statt und sie haben auch ein großes Publikum angezogen. Das Ergebnis ist eine Mischung aus unserem Wunsch, in der Aufmerksamkeit des Publikums auch während dieser Gesundheitskrise zu bleiben, und dem Hunger des Publikums nach hochqualitativen Dokumentarfilmen. Diese Sonderausgabe hat ein breites Publikum angezogen und viele Freiwillige haben dafür gesorgt, dass die Corona-Regelungen eingehalten werden.“
Der Preis für den besten Dokumentarfilm ging an Josefin & Florin“, eine schwedische Produktion aus dem Jahr 2019 von Ellen Fiske und Joanna Karlberg. Den Sonderpreis der Jury erhielt die österreichische Produktion Așteptați răspunsul operatorului“/Bitte warten“, eine Dokumentation des Regisseurs Pavel Cuzuioc, die in Rumänien, Bulgarien und der Republik Moldau spielt. Der Preis für die beste Regie ging an die rumänisch-ukrainische Koproduktion von Adrian Pîrvu und Helena Maksyom Totul nu va fi bine“/Alles wird nicht gut sein“ und der Filmemacher Andrei Dăscălescu erhielt für seine Dokumentation Tatăl nostru“/Vaterunser“ den Preis des Publikums.
Die Gala fand auf der spektakulären Seebühne auf dem Gelände des Astra-Museums statt. Mitglieder der Jury waren Oana Giurgiu, Ştefan Dobroiu und Steve Rickinson. 400 Gesundheitsmitarbeiter haben sich nach der Gala an einer Sondervorführung des Films Transalpina, Drumul Regilor“/Transalpina, die Königsstraße“ von Dumitru Budrala beteiligt. Die Organisatoren haben ihnen diese Veranstaltung als Zeichen der Anerkennung und der Dankbarkeit gegenüber den Pflege- und Rettungskräften in Corona-Zeiten gewidmet.