Nachrichten 13.12.2025
Die wichtigsten Meldungen des Tages
Newsroom und Sorin Georgescu, 13.12.2025, 17:27
Proteste – In Bukarest haben am Freitagabend zum dritten Mal in Folge mehrere Tausend Menschen gegen Korruption im Justizsystem demonstriert. Auslöser ist eine Recherche des unabhängigen Medienhauses Recorder. Die Demonstrierenden forderten den Rücktritt der Präsidentin des Obersten Kassations- und Justizgerichtshofs, Lia Savonea, von Innenminister Cătălin Predoiu, Justizminister Radu Marinescu sowie des Leiters der Nationalen Antikorruptionsbehörde, Marius Voineag. Auch in anderen großen Städten des Landes kam es zu Protesten. Der Oberste Rat der Richter und Staatsanwälte kündigte an, die Justizinspektion mit der Überprüfung der von Recorder aufgedeckten Vorwürfe zu beauftragen. In der Dokumentation kommen mehrere Staatsanwälte und Richter zu Wort, die teils anonym schildern, wie die Leitung des Berufungsgerichts Bukarest Richter regelmäßig austausche, um Urteile zugunsten bestimmter wegen Korruption angeklagter Personen zu erwirken. Hunderte Richter und Staatsanwälte erklärten ihre Solidarität mit den interviewten Kollegen. Zehntausende Menschen unterzeichneten zudem eine Petition an Staatspräsident und Ministerpräsident mit der Forderung nach einer dringenden Reform der Justizgesetze.
Sanktionen – Die 27 EU-Mitgliedstaaten haben beschlossen, russische Vermögenswerte in Europa dauerhaft einzufrieren. Die russischen Aktiva bleiben so lange blockiert, wie es nötig ist, erklärte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Freitag. Damit entfällt die bisher notwendige halbjährliche Verlängerung per einstimmigem Beschluss, bei der ein Veto prorussischer Staaten – etwa Ungarns – möglich gewesen wäre. Die europäischen Staaten verweisen darauf, dass der von Russland begonnene Krieg gegen die Ukraine erhebliche wirtschaftliche Belastungen verursacht und deshalb Geldtransfers nach Russland unterbunden werden müssten, um Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft zu begrenzen. Mit dem Einfrieren russischer Vermögenswerte im Umfang von rund 210 Milliarden Euro soll unter anderem ermöglicht werden, der Ukraine einen Teil dieser Mittel in Form langfristiger sogenannter Reparationskredite zur Verfügung zu stellen.
Grippe – Das Nationale Institut für Virenforschung „Ion Cantacuzino“ teilt mit, dass auch in Rumänien die neue, weltweit zirkulierende Grippevirus-Variante nachgewiesen wurde. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten stellt diese Variante ein moderates Risiko für die Allgemeinbevölkerung dar. Das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit weist jedoch auf mögliche schwere Folgen für besonders gefährdete Gruppen hin, darunter Menschen über 65 Jahre, Personen mit Lungen-, Herz-Kreislauf- oder chronischen Erkrankungen, Schwangere, immungeschwächte Menschen sowie Bewohner von Pflegeeinrichtungen. Fachleute empfehlen die Impfung für Risikogruppen sowie die Einhaltung grundlegender Hygieneregeln.
Energie – Rumänien ist am Freitag die bislang größte Batteriespeicherkapazität für Energie in Betrieb genommen worden. Das teilte Energieminister Bogdan Ivan mit. Energiespeicherung sei derzeit eine der wirksamsten Lösungen, um Ungleichgewichte im System zu reduzieren, die Einspeisung von Energie durch sogenannte Prosumer besser zu integrieren und vor allem die Stromrechnungen der Bevölkerung berechenbar zu halten, erklärte der Minister auf Facebook. Ebenfalls am Freitag begannen in Câmpia Turzii im Zentrum des Landes die Bauarbeiten für ein Gas- und Dampfkraftwerk. Die Investition soll eine sichere und konstante Energieversorgung gewährleisten und ist nach Angaben des Ministeriums wichtig für die Stabilität des Systems.
Wetter – In West- und Nordwestrumänien hält der Nebel an. In den übrigen Landesteilen ist der Himmel bei schwachem Wind teils bewölkt. Am Samstag erreichen die Temperaturen 4 bis 10 Grad. In Bukarest wurden zur Mittagszeit bei sonnigem Wetter 8 Grad Celsius gemessen.