Nach Überschwemmungen in Praid: Budget der Nationalen Verwaltung Rumänische Gewässer aufgestockt
Die Übergangsregierung in Bukarest hat eine 55%ige Erhöhung des Budgets der Nationalen Verwaltung „Rumänische Gewässer“ genehmigt.

Ştefan Stoica, 13.06.2025, 15:19
Die Finazmittel sollen u.a. wesentliche Investitionen in die Instandhaltung und Modernisierung von Dämmen, Deichen und Wasserauslasseinrichtungen möglich machen und werden somit zur Stärkung der hydrotechnischen Infrastruktur und zur Modernisierung des nationalen Wasserwirtschaftssystems eingesetzt. Das Budget der Nationalen Verwaltung der rumänischen Gewässer wird sich somit auf mehr als 4 Milliarden Lei, etwa 800 Millionen Euro, belaufen. Der Minister für Umwelt, Gewässer und Wälder, Mircea Fechet, erklärte, dass 3,1 Millionen Lei, d.h. 600.000 Euro für die notwendigen Arbeiten in den Umgebungen des Salzbergwerk Praid vorgesehen sind, die vor kurzem nach starken Regenfällen überschwemmt wurden und zu einem ökologischen Risikogebiet mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Auswirkungen geworden sind. Nach Angaben von Minister Fechet werden die Finanzmittel für eine Machbarkeitsstudie, die technische Planung und die Durchführung von Arbeiten zur Eindämmung möglicher Überschwemmungen verwendet. Die so genannten Fluttore, die flussaufwärts installiert werden sollen, würden den künftigen maximalen Durchfluss auf 35 Kubikmeter pro Sekunde reduzieren.
Inzwischen ist der Salzgehalt des Flusses Târnava Mica in besorgniserregender Weise angestiegen, infolgedessen beschlossen die Behörden, mehreren Ortschaften im Kreis Mures das Trinkwasser abzusperren. Zunächst stürzten große Teile des alten Salzbergwerksdaches ein, und das gelöste Wasser floss in den Bach Corund, wodurch sich der Salzgehalt von Corund und Târnava Mica erhöhte. Eine Reihe von Arbeiten zur Umleitung des Flussbettes von Corund hatte zudem den gleichen Effekt, nämlich eine Erhöhung des Salzgehalts des Wassers in diesem Gebiet. Die Kreisschulinspektion Harghita ordnet ab Montag, dem 16. Juni, die Einstellung des Schulunterrichts mit Anwesenheitspflicht in allen Bildungseinrichtungen an, mit Ausnahme der nationalen Prüfungen. Die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung wird aufgestockt und es werden Dutzende Ausgabestellen eingerichtet. Die Bevölkerung wurde gewarnt, dass es verboten ist, tot aufgefundene Fische im Wasser oder am Ufer zu essen, da sie gesundheitsschädlich sind.
Die 27 Personen, die nach den Überschwemmungen in Praid evakuiert wurden, werden dagegen erst nach einer mehrwöchigen Überwachung durch mikroseismische Sensoren in ihre Häuser zurückkehren können, wenn die Daten beruhigend sind, kündigte der Leiter der Abteilung für Notfallsituationen, Raed Arafat, an. Er wies zudem darauf hin, dass der Wellnessbereich, in dem sich auch ein Salzwasserbecken befindet, ebenfalls erst nach der Einführung des mikroseismischen Überwachungssystems wieder eröffnet werden kann. Schwere Überschwemmungen im rumänischen Kreis Harghita – die schlimmsten der letzten drei Jahrzehnte – hatten im Monat Mai zu kritischen Zuständen im historischen Salzbergwerk Praid geführt, einem der größten Salzvorkommen Europas und einer wichtigen Touristenattraktion des Landes. Ein Expertenteam aus Spanien, Deutschland, den Niederlanden und Ungarn hat gemeinsam mit rumänischen Experten für Bergbau, Geodäsie, Infrastruktur und Umwelt die Situation in Praid untersucht.