Der Tisch, der verbindet.
Jung und Alt strömten herbei, viele in traditioneller Kleidung, um sich an einem riesigen Tisch in der historischen Zitadelle Alba Carolina in Alba Iulia, einer Stadt im südlichen Siebenbürgen, zu versammeln. So wurde im September 2025 ein neuer Guinness-Weltrekord aufgestellt: für den längsten Tisch aus recycelten Materialien, der den Namen „Der Tisch, der verbindet“ trug.
Ana-Maria Cononovici und Adina Olaru, 02.10.2025, 19:56
Am 13. September 2025 war es so weit: ein neuer Guinness-Weltrekord wurde aufgestellt. Unter dem Motto „Der Tisch, der verbindet“ entstand der längste Tisch, der jemals aus recycelten Materialien gebaut wurde. Alexa Vîlcan, die Initiatorin des Projekts, hat uns die Details dieser besonderen Erfahrung erzählt.
„Die Idee war, einen ganz neuen Rekord ins Guinness-Buch zu bringen, denn es gab noch nie einen Rekord für den längsten Tisch aus recycelbaren Materialien. Und wir haben es geschafft! Wir haben diesen Rekord tatsächlich bekommen. Wir haben etwa zwei Jahre lang an den Vorbereitungen gearbeitet, die Ausführung des Tisches hat aber nur zwei Tage gedauert, weil wir ein fantastisches Team hatten – bestehend aus zwei Firmen, die auch als Freiwillige mitgemacht haben. Und so konnten wir den Rekord in einer unglaublich kurzen Zeit auf die Beine stellen. Die Zitadelle Alba Carolina hat die Form eines siebenstrahligen Sterns, und die Fläche im Inneren beträgt 2,7 Kilometer. Wir haben es geschafft, den Tisch genau über diese 2,7 Kilometer zu erstrecken. Zehntausend Menschen haben am Tisch teilgenommen, aber im Hintergrund gab es noch 1.000 weitere, die diesen Rekord überhaupt erst möglich gemacht haben.“
Ein Tisch, an dem die Teilnehmer dazu ermutigt wurden, sich ein Andenken mitzunehmen. Wie genau das lief, das hat uns Alexa Vîlcan verraten.
„Der ganze Tisch wurde mit der Unterstützung vieler Sponsoren und Partner realisiert. Von Anfang an war es unsere Idee, ein nachhaltiges Projekt auf die Beine zu stellen. Deshalb wurde der Tisch aus recycelten Materialien hergestellt – die Tischdecke, der Teller und so weiter. Alle Sponsoren waren offen dafür, dass die Teilnehmer alles, was auf dem Tisch stand, auch mitnehmen durften. Wir haben deshalb unter jeden Teller eine Tüte gelegt, und man konnte alles, was einem gefiel, mitnehmen: ob es der Teller aus recycelter Keramik war, die kleinen Blumenvasen, die Früchte, das Brot, Milchprodukte… was immer man wollte, man konnte es einpacken. Für uns war es dadurch auch einfacher, am Ende aufzuräumen. Gleichzeitig waren wir nachhaltig, und es blieb am Ende kein Chaos zurück. Alle waren begeistert, und als Beweis dafür war der Tisch am Ende leer. Ich glaube, das war eine große Freude. Man ist mit einer Erinnerung nach Hause gegangen, man hat mitgenommen, was einem gefällt, und wir haben keine Verschwendung produziert.“
Der offizielle Guinness-Gutachter hat das Event dann auch als offiziellen Rekord anerkannt – den längsten Tisch aus recycelten Materialien. Fast 2,8 Kilometer lang war er! Wie die strenge offizielle Anerkennung ablief, darüber hat uns Alexa Vîlcan noch mehr erzählt.
„Das war ein beeindruckender Moment! Sie müssen sich vorstellen, es wurde hart und intensiv gearbeitet, und es wurde alles beachtet, was uns in den Richtlinien aufgetragen wurde. Die Leute von Guinness haben sehr strenge Regeln, und wenn man sich nicht daran hält, hat man keine Chance auf Erfolg! Es gab Messungen, es war eine Guinness-Richterin da, ein Topograf, ein Architekt, ein Ingenieur. Der ganze Moment war ziemlich intensiv, weil wir mit angehaltenem Atem gewartet haben: Passen wir rein, passen wir nicht rein, ist alles gut? Die Überprüfungen waren extrem streng.”
Aber wie sah es eigentlich mit den Speisen aus? Wie war das Festmahl? Alexa Vîlcan.
„Wir haben von den Sponsoren ganz viele verschiedene Speisen bekommen. Es war eine echte Freude zu sehen, wie viele Firmen etwas auf den Tisch gelegt haben: Wurst, Eier, Hähnchenflügel, Brot, Milchprodukte, Obst, Gemüse, Kuchen, Honig. Es war ein reich gedeckter Tisch! Aus unserer Sicht, jetzt, nachdem dieser Rekord abgeschlossen ist, und nach allem, was wir als Organisatoren und als Teilnehmer gesehen haben, glauben wir, dass dies der menschlichste Rekord überhaupt war. So viele Menschen, die mit angepackt haben, die sich engagiert haben, die geholfen haben. Und gleichzeitig waren die Teilnehmer unglaublich respektvoll, glücklich und diszipliniert! Immerhin waren wir 10.000 Menschen zusammen, und alle haben sich wunderbar verhalten. Die Freude, das Glück und die Ruhe waren auf einem wunderbaren Niveau! Und heute sagen wir alle, dass es der menschlichste Rekord war, weil er bewiesen hat, dass aus Kleinem Großes entstehen kann, dass wir vereint sein können und dass wir Menschen sein können!“
Die Teilnehmer kamen auch in traditioneller Tracht oder mit der „ie“, der rumänischen Bluse, sangen am Tisch, manche spielten Gitarre, andere Flöte. Es entstand eine Atmosphäre, die alle Erwartungen übertraf, wie uns Alexa Vîlcan glücklich über den Erfolg bestätigte.