Wie gefährlich ist das Internet für Kinder und Jugendliche?
Das Internet ist ein Teil des Lebens der Jugendlichen und der Kinder von heute geworden. Schon die kleinen Kinder können mit einem PC, Laptop oder einem Tablet umgehen.
România Internațional, 21.03.2013, 19:15
Das Internet ist ein Teil des Lebens der Jugendlichen und der Kinder von heute geworden. Schon die kleinen Kinder können mit einem PC, Laptop oder einem Tablet umgehen. Im Internet findet man Informationen aus allen Bereichen, Bildungsprogramme, man kann schnell kommunizieren. Das Internet verberge jedoch auch viele Risiken, meinen Fachleute. Insbesondere für die Kleinen, die zwischen Realität und virtueller Welt nicht allzu recht unterscheiden können.
Eine Studie der Nichtregierungsorganisation Save the Children“ zeigt, dass immer mehr Kinder das Internet benutzen. Dadurch habe das risikoreiche Verhalten in der kybernetischen Welt zugenommen, so die Studie. Gabriela Alexandrescu, Vorsitzende von Save the Children Rumänien:
In Rumänien benutzt die Mehrheit der Kinder — knapp 86% — das Internet täglich oder fast täglich. 65% dieser jüngsten Nutzer surfen im Internet auf mobilen Geräten. Dieser hohe Prozentsatz bringt neue Herausforderungen in punkto elterliche Kontrolle mit sich sowie die Verfügbarkeit einiger Schutzsoftwares und -Internetseiten. Als Risiken ist zu erwähnen, dass etwa 90% der Kinder erklärt haben, sie würden mindestens ein Sozialnetzwerk benutzen. 21% der Profile sind öffentlich. Man bemerkt hier jedoch, dass die Informierungs- und Bildungsprogramme in der Schule einen Einfluss haben. Dieser Prozentsatz sinkt, weil viele der Kinder gelernt haben, welche Daten sie veröffentlichen sollen. Nichtsdestotrotz erklärten 43% der Kinder in Rumänien, Bilder mit sexuellem Inhalt im letzten Jahr gesehen zu haben. Die Mehrheit der Befragten, 70 %, erklärten, sie hätten diese Bilder im Internet gesehen.“
Die Kinder beginnen im Durchschnitt im Alter von 9 Jahren im Internet zu surfen. 2010 begannen sie noch mit 10. Zugleich ist der Anteil der mobilen Geräte stark gestiegen, von etwa 17% in 2010 zu 65 % in 2012. Laut der Studie von Save the Children“ kann das Internet einem Jugendlichen, der sich in einer schwierigen und verwirrenen Periode des Lebens befindet, mehr schaden als nutzen. Die Bildung und die Bewegung im Freien werden vernachlässigt, um mehr Zeit im Internet zu verbringen.
Die Hälfte der Kinder, die an der Studie teilnahmen, sagte, sie sei schon online beleidigt oder belästigt gewesen. Ebenfalls die Hälfte erklärte, sie hätte eine im Internet kennengelernte Person auch in der Wirklichkeit getroffen. Nach diesen Treffen haben sich 10% der Kinder beleidigt oder unzufrieden gefühlt. Liliana Preoteasa, Leiterin der Generaldirektion Lebenslanges Lernen“ im Bildungsministerium, kommentiert:
In der Schule kann man natürlich die aufgerufenen Internetseiten kontrollieren. Es gibt die Möglichkeit, das zu tun. Auch zu Hause gibt es wahrscheinlich die Möglichkeit, mehrere Methoden der elterlichen Kontrolle anzuwenden. Das scheint aber immer schwieriger mit Handys machbar zu sein. Die Art und Weise, wie Kinder im Internet suchen, kann echte Risiken mit sich bringen.“
79% der Eltern erlauben ihren Kindern, das Internet unbegrenzt zu benutzen. Viele Eltern wissen überhaupt nichts von den negativen Online-Erfahrungen ihrer Kinder. Die NGO Save the Children“ und das Bildungsministerium haben die Einführung eines Handbuchs an rumänischen Schulen vorgeschlagen. Dieses Handbuch soll sowohl theoretische als auch praktische Informationen zur Förderung der Internet-Sicherheit unter den Schülern beinhalten.
Der Chef des Dienstes zur Bekämpfung der IT-Kriminalität, einer Abteilung des Generalinspektorats der rumänischen Polizei, Virgil Spiridon, erklärte bei der Vorstellung der Studie:
Letztes Jahr wurden über 1000 IT-Straftaten registriert. In 200 Fällen wurden die Beschuldigten vor Gericht gestellt. Es handelt um insgesamt über 1200 Straftaten und um 542 mutmaßliche Täter. Wir haben es hier mit einer deutlich steigenden Tendenz zu tun. Was die Sicherheit der Kinder im Internet anbelangt, da spielen die Schule und die Familie eine sehr wichtige Rolle.“
Gherghe Șerban vom Fachverband der Anbieter Elektronischer Dienstleistungen hat weitere aufschlussreiche Zahlen:
Heute gibt es 7 Milliarden Geräte, die ans Internet angeschlossen sind. Bis 2015 wird sich der Internetverkehr verdreifachen und der Vekehr auf mobilen Geräten um das Elffache zunehmen. 2015 werden etwa 15 Milliarden Geräte an das Internet angeschlossen sein.“
Die jungen Generationen spielen lieber auf dem Computer als auf dem Spielplatz. Spielzeuge wird langsam von Internet-Spielen ersetzt. Experten meinen, über das Internet ließe sich nicht pauschal sagen, dass es gut oder schlecht sei. Dies hänge vom jeweiligen Nutzer ab.
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