Exotische Kulturen in Rumänien
Die Akklimatisierung exotischer Früchte in Rumänien bedeutet, dass Pflanzen aus tropischen oder subtropischen Gebieten an die milden klimatischen Bedingungen in Rumänien angepasst werden müssen. Das ist ein komplizierter Prozess, aber für bestimmte Arten machbar, vor allem in Gegenden mit einem guten Mikroklima, wie im Süden des Landes, in der Dobrudscha oder in geschützten Bereichen wie Solarien und Gewächshäusern.

Daniel Onea und Adina Olaru, 27.05.2025, 07:25
Die Früchte der Zukunft sind solche, die sich schnell an jedes Klima und jeden Boden anpassen können und einen hohen Nährstoffgehalt haben. In den letzten Jahren wurden allein in Dolj über 20 exotische Obst- und Gemüsesorten in der Forschungs- und Entwicklungsstation für Sandkulturen in Dăbuleni akklimatisiert. Die sandigen Böden hier haben sich als ideal für den Anbau von Süßkartoffeln, Kiwis, Pistazien oder chinesischen Datteln erwiesen, und die Erträge werden immer besser. Eine andere Frucht wird in Rumänien allerdings immer mehr angebaut. Feigen gelten als die Früchte der Zukunft, weil sie sich gut an Trockenheit und karge, kalkhaltige oder salzige Böden anpassen und sowohl frisch als auch getrocknet oder in Dosen weiterverarbeitet werden können. Florin Stănică ist Professor für Obstbau an der Fakultät für Gartenbau der Universität für Agrarwissenschaften und Veterinärmedizin in Bukarest. Er war Teil des rumänischen Forscherteams, das 1992 an die Universität Perugia in Italien ging, um Kiwis zu studieren. Die Forscher fanden heraus, dass die Frucht ähnliche Wachstumsbedingungen wie Pfirsiche braucht. So kam die Idee, in Ostrov an der Donau, wo es tolle Bedingungen für Pfirsiche und Wein gibt, eine Kiwi-Plantage anzulegen.
„Kiwis kann man in Rumänien anbauen. Es gibt zwar ein kleineres Gebiet für den Anbau von Kiwis mit großen Früchten – ich meine damit die Gegenden, die für den Anbau von Pfirsichen gut sind, also den Süden und Westen des Landes -, aber wir haben ziemlich gute Möglichkeiten, widerstandsfähige Sorten anzubauen, also Baby-Kiwis oder Kiwi-Beeren, die fast überall in den Obstbaugebieten Rumäniens gepflanzt werden können. Die Züchter brauchen nur ein bisschen Mut.“
Eine weitere besondere Art, von der uns Prof. Florin Stănică erzählt hat, ist die Jujube (Brustbeere) oder Dobrudscha-Dattel:
„Man findet sie in der Dobrutscha, in Ostrov, in der Nähe der ehemaligen Festung Durostorum, die bei Silistra in Bulgarien liegt, aber wir haben auch Dobrutscha-Brustbeeren in Jurilovca, in der Nähe der Festung Argamum, oder in Mahmudia, in der Nähe der Festung Salsovia, gefunden. Diese Pflanzen wachsen immer in der Nähe von ehemaligen römischen oder griechischen Siedlungen. Aber wir wissen, dass sie irgendwann während der Zeit von Kaiser Octavian Augustus nach Europa gebracht wurden. Unsere Pflanzen bringen kleinere Früchte hervor, etwa so groß wie Beeren, süß-säuerlich, aber ohne besondere geschmackliche Eigenschaften.“
Der Klimawandel hat immer mehr Einfluss auf die Landwirtschaft, und die Akklimatisierung exotischer Früchte in Rumänien könnte nicht nur möglich, sondern in bestimmten Regionen auch immer vielversprechender werden. Steigende Durchschnittstemperaturen, längere frostfreie Perioden und wärmere Sommer schaffen Bedingungen, die denen in Südeuropa oder sogar in subtropischen Gebieten ähneln.