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Störbestände im Donaudelta: trotz Fangverbot gefährdet

Das Donaudelta ist ein bekanntes Naturschutzgebiet, in dem viele Vogel- und Fischarten leben. Die vielleicht bekanntesten sind die Störe, deren Bestände aber in den letzten Jahrzehnten stark gesunken sind.

Störbestände im Donaudelta: trotz Fangverbot gefährdet
Störbestände im Donaudelta: trotz Fangverbot gefährdet

, 13.08.2018, 17:45

Die Umweltorganisation WWF Romania hat neulich ein Handbuch mit Informationen über die Donau, das Donaudelta und die Störarten in der Donau veröffentlicht. Das Handbuch Exploratori ai Dunării și ai Sturionilor din Dunăre“ (Forschungsreisende der Donau und der Donau-Störarten“) ist in drei Teilen strukturiert. In den ersten zwei Teilen geht es um den Grünen Korridor an der Unteren Donau und um das Donaudelta, und der dritte Teil enthält Informationen über die zukünftigen WWF-Jugendklubs für die Donau und die Donau-Störarten. Der dritte Teil des Handbuchs sollte dazu helfen, bei den neuen Generationen von jungen Erwachsenen das Verantwortungsgefühl für die Umwelt zu erwecken, damit sie die Umweltprobleme in ihren Gemeinden identifizieren und Lösungen dafür finden. Die dramatische Situation der acht europäischen Störarten war das Thema einer internationalen Konferenz im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft und der Internationalen Konvention für den Donauschutz in Juli 2018. Infolge der Konferenz werden mehrere Ma‎ßnahmen zum Schutz der europäischen Störarten getroffen, durch die Koordination und Kooperation der Staaten der Region.



In der Unteren Donau, im Donaudelta und im Schwarzen Meer leben noch vier Störarten: der Beluga-Stör, der Sternhausen, der russische Stör und der Sterlet. In Rumänien und Bulgarien leben heutzutage die einzigen nachhaltigen Wildstör-Bestände Europas. Es handelt sich dabei um seltene Fischarten, die unter Naturschutz stehen. Nach Russland und dem Iran war Rumänien zu kommunistischen Zeiten einer der wichtigsten Kaviar-Lieferanten für den Westen. Die Störe waren die wertvollsten Fische an der Unteren Donau, aber nachdem sie jahrelang intensiv gefischt wurden, ist der Bestand stark gesunken. Heute sind vier der sechs Donau-Störarten gefährdet. Zwei weitere Störarten — der Europäische Stör und der Glattdick — sind ausgestorben.



Im Jahr 2006 leitete die rumänische Regierung ein Wiederbesiedlungs-Programm ein, etwa 430.000 junge Störe wurden in der Donau freigelassen. Zugleich wurde der Störfang für 10 Jahre verboten; 2016 wurde dann das Störfangverbot um weitere 5 Jahre verlängert. Und doch werden die Störbestände weiterhin durch Wilderei und illegalen Handel mit Stör und Kaviar gefährdet. Die Fachleute haben immer noch keine klare Angaben über die Effekte des Fangverbots, weil die Wilderei nicht gestoppt werden konnte. Mehr dazu von Cristina Munteanu, Managerin für Sü‎ßwasser bei der Umweltstiftung WWF Romania:



Die Situation ist immer noch unklar, weil wir noch keine integrierten Daten über die Störbestände in der Unteren Donau haben. Von den Informationen, die wir bis jetzt gesammelt haben, und von den Projekten zur Beobachtung der Störarten in gewissen Zonen können wir aber sagen, dass die Situation sich nicht verbessert hat. Es gibt vielleicht mehr Exemplare von Beluga-Stör, Sternhausen und Sterlet, aber beim russischen Stör bleibt die Lage immer noch dramatisch. Als das Störfangverbot verhängt wurde, war die Anzahl der russischen Störe um 99% gesunken, und es ist noch keine Verbesserung zu spüren.“




Die Umweltorganisation WWF Romania und die Internationale Gesellschaft zum Schutz der Störe haben neulich in Wien eine Erklärung zum Internationalen Schutz der Störe unterzeichnet. Das Dokument fordert alle Behörden und Entscheidungsträger auf, sofortige Ma‎ßnahmen zu treffen, um die extrem gefährdeten Störarten zu schützen. Es geht dabei um 22 Empfehlungen zum Schutz der Störe. Die Grundlagen dieser Erklärung wurden beim 8. Internationalen Stör-Symposium gelegt, zu dem sich 300 Experten aus aller Welt, darunter Wissenschaftler, aber auch Züchter und Händler, in Wien eingefunden haben. Die Mitglieder der World Sturgeon Conservation Society kamen dabei erstmals mit der Naturschutzorganisation WWF zusammen, um einen umfassenden globalen Aktionsplan für den Schutz der Störe zu entwickeln.



Auch die Fachleute vom Zentrum für die Forschung und Entwicklung der Störarten, Wasserhabitate und Biodiversität an der Universität Untere Donau“ in Galaţi werden zwei EU-finanzierte Projekte für Forschungen und Beobachtung der gefährdeten Störarten durchführen. Geplant ist auch ein Dokumentarfilm mit Informationen über die Bedeutung der letzten 100 Jahre für die Störbestände in der Unteren Donau.

Foto: pixabay.com

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