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Umweltschützer protestieren gegen geplante Lockerung des Jagdgesetzes

Laut einem vor kurzem verabschiedeten Gesetzentwurf zur Abänderung des heute gültigen Jagdgesetzes sollen künftig einige geschützte Tierarten gejagt werden können. Tierschützer und Umweltschutz-Organisationen kritisieren den Vorstoß.

Umweltschützer protestieren gegen geplante Lockerung des Jagdgesetzes
Umweltschützer protestieren gegen geplante Lockerung des Jagdgesetzes

, 21.10.2019, 18:00

Der Senat Rumäniens hat vor kurzem einen Gesetzentwurf zur Abänderung des Jagdgesetzes verabschiedet. Infolge der Gesetzesänderung werden ein paar geschützte Tierarten künftig gejagt werden dürfen. Betroffen davon sind die Braunbären, die Kormorane und die Gämsen. Der Braunbär wurde für einen Zeitraum von 5 Jahren in eine Liste von Wildtieren eingetragen, die in manchen Monaten im Laufe des Jahres gejagt werden dürfen. Sowohl die Umweltfreunde wie auch die Zivilgesellschaft erhoben Einwand gegen den Vorschlag. Darüber hinaus wurde auch eine Online-Petition zur Ablehnung des neuen Jagdgesetzes im Abgeordnetenhaus formuliert. Die Petition wurde bereits von mehr als 30.000 Menschen unterzeichnet. Cristian Remus Pap ist Spezialist für gro‎ße Fleischfresser, ökologische Korridore und für die Verwaltung geschützter Gebiete bei WWF Rumänien. Er lieferte uns mehr Einzelheiten zum Thema:



Bei einem solchen Beschluss müssen konkrete Fachinformationen berücksichtigt werden, wie z.B. die Entwicklung der Bärenpopulation im betreffenden Land. Auch weitere spezielle Werte müssen erwägt werden, um einen gut begründeten Beschluss zu treffen. Bei mangelnder Begründung ist mit Widerstand seitens der Zivilgesellschaft zu rechnen. Der Senat hat auch noch weitere Abänderungen verabschiedet, die aber weniger gefährlich sind. Jede Fangtätigkeit zu wissenschaftlichen Zwecken wird der Jagd gleich gesetzt, was durchaus falsch ist. Letzten Endes wird eine Abschwächung der Gesetzgebung verfolgt. Unsere Bemühungen zur Erhaltung der Tierarten werden unterminiert. Die vorhandenen Daten sind noch unzureichend, um derartige Vorschläge zu unterbreiten. Wir haben immer wieder darauf bestanden, dass es sehr wichtig ist, so viele Informationen wie möglich über die Bärenpopulation und ihre territoriale Verbreitung zu sammeln. Denn nur anhand solcher Daten können gut begründete Management-Entscheidungen getroffen werden. Wird die Gesetzgebung im Hinblick auf den Schutz des Braunbären geschwächt, so ist das ein Verlust für uns bezüglich der Erhaltung der Tierart. Denn der Bär ist eine streng geschützte Tierart, sie wird in allen wichtigen Listen in der Richtlinie über den Lebensraum der Tiere erwähnt. Normalerweise sollten spezielle Schutzgebiete gegründet werden, um die Tierart zu erhalten. Falls der Vorschlag auch in der Abgeordnetenkammer angenommen wird, werden wir viel zu verlieren haben, einschlie‎ßlich aus wirtschaftlicher Sicht.“




Obwohl die Gämse eine emblematische Tierart für die Karpaten ist und keine Gefahr für die Menschen darstellt, soll laut dem abgeänderten Gesetz während der Jagdsaison 2019–2020 das Erlegen von 609 Gämsen erlaubt werden. Die Entscheidung löste heftige Proteste aus. Die Umweltspezialisten weisen darauf hin, dass die Erlaubnis zur Gämsenjagd auf einen einzigen Grund zurückzuführen sei, nämlich die Sammlung von Trophäen. Die Gämsen-Trophäen seien sehr wertvoll — zwischen 880 und 3000 Euro würde man dafür erhalten. Auch die Kormorane kamen in die Liste der Tierarten, deren Jagd erlaubt ist. Sie würden nämlich eine gro‎ße Gefahr für die Fische darstellen, hei‎ßt die offizielle Begründung



WWF Rumänien verfasste zusammen mit weiteren 20 Umwelt- und Tierschutzorganisationen einen gemeinsamen Standpunkt, den sie an die zwei Fachausschüsse in der Abgeordnetenkammer schickte. Die gemeinnützigen Organisationen ersuchten dadurch die Fachausschüsse, die Änderungen zum Jagdgesetz abzulehnen, insbesondere die Änderungsvorschläge, die sich auf den Schutz des Braunbären beziehen.

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