Arad im Winter: Paläste, Geschichte und die Tram des Weihnachtsmanns
Eine Stadt im Westen Rumäniens, nahe der Grenze zu Ungarn und beim wichtigen Straßen- und Eisenbahn-Grenzübergang Nădlac: Arad. Ein Ort, der im Winter besonders viel Freude macht – auch dank der „Weihnachtsmann-Straßenbahn“, die Besucher durch die Stadt fährt.
Ana-Maria Cononovici und Alex Sterescu, 09.12.2025, 13:28
Heute nehmen wir Sie mit in den Westen Rumäniens, in den Kreis Arad. Unser Ziel ist die Stadt Arad, das Verwaltungszentrum des Kreises. Eine Stadt der Paläste, mit einem reichen Secessions-Erbe und mehr als 40 geschützten Gebäuden.
Was sollten Besucher hier unbedingt sehen?
Darüber habe ich mit Mihai Iancu gesprochen. Er ist Tourismusguide am Nationalen Zentrum für Information und Tourismusförderung des Kreises Arad.
„Zuerst fällt die zentrale Zone der Stadt auf. Die historischen Gebäude, viele davon im Secessionsstil. Zum Beispiel der Szantay-Palast, der Földes-Palast oder der Bohuș-Palast. Dazu kommen repräsentative Gebäude wie der Verwaltungspalast oder der Kulturpalast. Sie alle machen das touristische Erbe Arads aus. Und natürlich die bekannten Gotteshäuser der vielen ethnischen Gemeinschaften, die seit Jahrhunderten an der Marosch zusammenleben. Wir können die orthodoxe Kathedrale nennen, die Rote Kirche, die Kirche des Heiligen Antonius von Padua, die Neologe Synagoge und die Serbische Kirche. Außerdem Orte voller Geschichte: der Museumskomplex, die Kunstgalerien im Wasserturm, der Saal der Großen Vereinigung, das Staatstheater und der Park der Versöhnung.“
Ein Gebäude sticht besonders hervor: der Földes-Palast. Ein Wahrzeichen der Stadt. Er ist der Apothekerfamilie Földes gewidmet, die ihm auch den Namen gab. Entworfen wurde er vom Architekten Emil Tabacovici, der später auch den Aufbau von Novi Sad entscheidend mitgeprägt hat.
An der Fassade sind Elemente des Secessionsstils zu sehen – und viele Symbole der Heilkunde. Unter anderem Hippokrates und die Göttin Hygieia. Im Inneren befindet sich bis heute eine Apotheke. Das Mobiliar stammt aus Arad, wurde erhalten – und ist unter Kennern klassischer Innenausstattung als „Lengyel-Mobiliar“ bekannt.
Arad besitzt außerdem eine Festung mit einer besonderen Geschichte.
Die Zitadelle ist eine Vauban-Festung und wurde unter Kaiserin Maria Theresia gebaut. Bis heute ist sie eine Militäreinheit. Und das macht sie besonders: Seit fast 200 Jahren wurde der militärische Betrieb nie unterbrochen. Die Festung ist inzwischen Teil geführter Besichtigungstouren.
Und zum Schluss noch ein Stück gelebte Tradition:
Seit dem 2. Dezember fährt in Arad wieder der „Weihnachtsmann-Straßenbahnzug“. Ein festlich geschmückter Tram, der seit über einem Vierteljahrhundert zur Adventszeit gehört – und jedes Jahr Kinder und Erwachsene begeistert.